Mehr als 24 Prozent der ukrainischen Bevölkerung ist verarmt

Kriegsfolgen Krieg als schwere soziale Bürde: Tausende strömen in die Pfandhäuser, um persönlichen Besitz aus Bargeldmangel zu beleihen. In Kirchen, wie in der Stadt Irpin, werden Tafeln zur Verteilung von Brot und Nahrungsmitteln eingerichtet
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 20/2023
Aus Bachmut Evakuierte in Tschassiw Jar, April 2023
Aus Bachmut Evakuierte in Tschassiw Jar, April 2023

Foto: Yan Dobronosov/Global Images Ukraine/Getty Images

In eines der Kiewer Pfandhäuser ist Oleksandra (40), eine gut gekleidete Frau in Wollmantel mit Kapuze und Nike-Turnschuhen, gekommen, um ihre Nähmaschine einzulösen. Wie alle Besucher an diesem Ort möchte sie ihren Familiennamen nicht nennen, aber ungeachtet dessen etwas von sich erzählen. Als der Krieg im Februar 2022 begann, habe sie als Buchhalterin für eine Firma gearbeitet, die damals 14 Mitarbeiter beschäftigte. Inzwischen seien alle entlassen, sie selbst habe Mühe, wieder eine geregelte Arbeit zu finden. Als ihre Ersparnisse wie die vieler anderer zur Neige gingen, begann sie, ihren Besitz zu verpfänden, um über die Runden zu kommen. Erst jetzt habe sie wieder einen Job gefunden, sodass sie ihre Maschine zurückfordern könn