Sammelband „Türschwellenkinder“: Sie gehört dem Wischmopp

Herkunft In der Anthologie „Türschwellenkinder“ erzählen Kulturschaffende, wie sie die Maloche ihrer Eltern erlebt haben
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 30/2023
Die Klassenfrage ist zurück in der deutschsprachigen Literatur
Die Klassenfrage ist zurück in der deutschsprachigen Literatur

Foto: Anni Wilms/bpk

Wecker. Aufstehen. Rasieren. Kaffeemaschine. Auto. Meine frühesten Erinnerungen haben mit der Maloche meines Vaters zu tun“, erinnert sich der Kolumnist, Reporter und Literaturkritiker Martin Becker an seine Kindheit. Er kommt aus einer Arbeiterfamilie, der Vater fuhr in die Zeche, die Mutter malochte als Schneiderin. „Sie haben nicht gearbeitet, um zu leben. Sie haben gearbeitet, um noch mehr zu arbeiten.“

Die Klassenfrage ist zurück in der deutschsprachigen Literatur, auch dank der soziologisch grundierten Texte von Annie Ernaux, Didier Eribon oder Édouard Louis. Die soziale Herkunft hat in Zeiten der Identitätspolitik aber auch unabhängig vom französischen Vorbild an Bedeutung gewonnen. Autoren/Autorinnen wie Christian Baron, Deniz Ohde, Ma