„Wir brauchen jetzt eine Vermögenssteuer“

Interview Viele Menschen in Deutschland können 480 Euro mehr im Jahr für die Gasumlage nicht bezahlen, sagt Ulrich Schneider vom Paritätischen Gesamtverband. Wirke die Politik nicht der steigenden Angst entgegen, werde es gefährlich
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 33/2022
Stürmt die Gasheizung! Kommt es bald zur Revolution?
Stürmt die Gasheizung! Kommt es bald zur Revolution?

Collage: der Freitag, Material: dpa, istock, unsplash, wikimedia commons

der Freitag: Herr Schneider, die Gasumlage soll 2,419 Cent pro Kilowattstunde betragen. Sie haben sich befremdet darüber geäußert, dass ausgerechnet eine privatwirtschaftliche Gesellschaft von Netzbetreibern, die Trading Hub Europe GmbH, das Volumen dieses Kuchens beziffert. Warum?

Ulrich Schneider: Meinem Gefühl nach ist die Festsetzung einer Umlage, die für viele Menschen eine Herausforderung darstellt, eine hoheitliche Aufgabe. Ich bin jedenfalls davon ausgegangen, dass dies eine öffentliche Körperschaft tun würde. Ich kenne mich im Energiegeschehen nicht aus, das war bis vor Kurzem für uns alle eine Black Box. Aber so gesehen könnten wir im Bereich der sozialen Infrastruktur auch Sozialverbände oder Gewerkschaften entscheiden lassen