Sahra Wagenknecht sollte für Die Linke nicht werden, was Oskar Lafontaine für die SPD war

Parteitag Sollte sich eine „Wagenknecht-Partei“ dauerhaft etablieren, wäre sie ein Novum im deutschen Parteiensystem. Die Rest-Linkspartei wird sich mit ihr auseinandersetzen müssen – am besten konstruktiv
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 47/2023
Neuanfang der Linkspartei: Augsburger Parteitag 2023
Neuanfang der Linkspartei: Augsburger Parteitag 2023

Foto: Chris Emil Janßen/Imago Images

Zumindest teilweise liegt es in der Natur der Sache, dass linke Parteien eher zur Spaltung neigen als rechte: Ist man mit den Verhältnissen im Grunde einverstanden, drehen sich interne Auseinandersetzungen eigentlich nur noch darum, wer die Agenda der Macht verficht. Strebt man hingegen substanzielle, gar systemische Veränderungen der Verhältnisse an, kommt zur bloßen Karrierefrage noch eine zweite, eine höchst explosive, weil politisch-moralische Konfliktebene hinzu, die den Parteien der Herrschenden fremd ist: Worauf konzentriert man den Widerstand, welche Bündnisse sind legitim, was ist realistisch, was lebensfremd, ab wann lässt man sich vereinnahmen und wo beginnt der Verrat?

Das Ende der bisherigen Linken ist keine „Chance“, es ist eine T