Credit Suisse: 209 Milliarden her, oder wir brechen zusammen!

Kapital Der Untergang der Credit Suisse hat einen spezifischen Grund in der Boni-Kultur, die sie im Jahr 2000 zusammen mit einer US-Investmentbank übernahm – und einen generellen Grund, wie er allen kommenden Finanzkrisen innewohnt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 12/2023
Credit Suisse: 209 Milliarden her, oder wir brechen zusammen!

Illustration: der Freitag

Beginnen wir mit den spezifischen Gründen. Dafür gibt es – wie es sich für die Welt der Finanzen geziemt – eine präzise Ziffer: 1.557. Das ist die im Geschäftsbericht offiziell ausgewiesene Zahl der „Risk Taker“, denen die Credit Suisse im vergangenen Jahr im Schnitt fast eine Million Franken bezahlt hat. Dafür, dass sie – zulasten des Arbeitgebers natürlich – hohe Risiken eingingen und darüber vielleicht die eine oder andere schlaflose Nacht verbrachten. Insgesamt hat die Credit Suisse in den vergangenen zehn Jahren ihren Risk-Verursachern 32 Milliarden Boni ausbezahlt und Verlust von 3,2 Milliarden eingefahren.

Die Tradition der hohen Boni und der milliardenschweren Verluste geht auf das Jahr 2000 zurück. Dam