Koalitions-Krise: Als wäre Olaf Scholz zurück in seiner Stamokap-Jugendzeit

Schuldenbremse Die Ampel-Koalition kommt ins Schwitzen, Kanzler Olaf Scholz spielt Buddha, Konzerne bangen um Subventionen und die Union freut sich auf 2024: Mündet all das bald in einem Stamokap-Deutschlandpakt, getragen von fünf Parteien?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 48/2023
Die meisten Haare sind mittlerweile weg
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Foto: Sebastian Gollnow/picture alliance/dpa

Während seiner aktiven Zeit als Jungsozialist war Olaf Scholz ein überzeugter Anhänger der Stamokap-Theorie. Vor allem in Hamburg, Berlin und Ostwestfalen-Lippe konnte die einst von Rudolf Hilferding und Lenin begründete, von späteren Marxisten weiterentwickelte Denkrichtung einen gewissen Einfluss erringen. In den „Herforder Thesen“ fand sie 1980 ihren wohl anspruchsvollsten linkssozialdemokratischen Ausdruck.

Es ging bei diesen Debatten über den „staatsmonopolistischen Kapitalismus“ (Stamokap) sowohl um die zunehmende Indienstnahme des Staates durch Interessenvertreter der Wirtschaft als auch um die Möglichkeiten des Staates, im Interesse der Gesellschaft in die Produktionsweise von Branchen und Betrieben einzugreifen. Die geeigne