Sahelzone: Eine panafrikanische Jugend befreit sich vom Neokolonialismus

Westafrika Eine ECOWAS-Intervention ist vom Tisch, in Niger, Mali, Guinea und Burkina Faso haben sich die Militärregierungen stabilisiert. Sie stützen sich auf ein junges, intellektuelles Umfeld, das Frankreichs Ende als regionale Ordnungsmacht feiert
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 49/2023
Der Posterboy in Flecktarn mit dem roten Barrett auf dem Kopf ist Burkina Fasos 35-jähriger Staatschef Ibrahim Traoré. Ouagadougou, Januar 2023
Der Posterboy in Flecktarn mit dem roten Barrett auf dem Kopf ist Burkina Fasos 35-jähriger Staatschef Ibrahim Traoré. Ouagadougou, Januar 2023

Foto: Olympia de Maismont/AFP/Getty Images

Die Siegesmeldung kam überraschend. Am 14. November verkündete die Militärregierung von Mali, ihre Armee habe die von Separatisten gehaltene Stadt Kidal im Nordosten eingenommen und dem Gegner „dabei schwere Verluste zugefügt“. Kidal, ein strategisch bedeutsamer Ort mit rund 30.000 Einwohnern war jahrelang unter Kontrolle bewaffneter Separatisten der halbsesshaften Touareg. Die gewonnene Schlacht, so die französische Zeitschrift Jeune Afrique, sei „ein symbolischer Erfolg“ für den seit dem Putsch vom August 2020 in Mali regierenden Oberst Assima Goïta.

Ein weiterer Gewinner der Kämpfe bei Kidal genoss seinen Erfolg mehr als 5.000 Kilometer nördlich: Präsident Wladimir Putin, denn bei den Gefechten zuvor waren auch Kom