Zum Tod von Hans Magnus Enzensberger: Einer der letzten Universalgelehrten

Nachruf Er war ein Tausendsassa, der Kultur und Politik der BRD scharfzüngig kommentierte, stets mit Schalk im Nacken und mit viel Mut an der Feder. Nun ist Hans Magnus Enzensberger im Alter von 93 Jahren verstorben
Exklusiv für Abonnent:innen
Ein Universalgelehrter wie er im Buche steht: Hans Magnus Enzensberger
Ein Universalgelehrter wie er im Buche steht: Hans Magnus Enzensberger

Foto: Imago / gezett

Vom „Weiße(n) Rauschen im Kopfhörer / meiner Zeitmaschine“, ist im ersten Gesang seines berühmtesten epischen Gedichts Der Untergang der Titanic (1978) die Rede – ein treffendes Bild, das Hans Magnus Enzensberger entwirft, um die ganze Diffusität und Verirrung des 20. Jahrhunderts wiederzugeben. Am 11. November 1929 im allgäuischen Kaufbeuren geboren, avanciert der spätere Autor zu einem unbequemen Zeitdiagnostiker. Sowohl für die Linken als auch für die Konservativen. Mal wettert er wie zu Beginn der 60er Jahre gegen Restauration und Restriktion der Adenauer-Ära, mal gegen den aus seiner Sicht naiv revolutionären Tonfall jener, die sich gegen die Notstandsgesetze oder den Vietnamkrieg in Stellung bringen. Bis zu seinem ge