Marlen Haushofer: Mit der Resilienz einer Kartoffel

Romane und Prosa Marlen Haushofer schrieb über die Frau im Patriarchat. Sie war schon in den 1960ern eine Art Ökofeministin
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 03/2024
Marlen Haushofer war zwar erfolgreich, doch die Schriftstellerei war in ihrer Familie nicht gern gesehen
Marlen Haushofer war zwar erfolgreich, doch die Schriftstellerei war in ihrer Familie nicht gern gesehen

Foto: Manfred Haushofer

Genug ist genug. Nachdem ein Rüpel zunächst seine Frau verprügelt und bald darauf seine Kinder getötet hat, will Mutter Erde nicht länger zuschauen und beschließt, ihm eine Wölfin auf den Hals zu hetzen. Dieses amoralische männliche Subjekt könnte man für eine sehr spezielle Ausgeburt des Bösen halten, doch für die 1920 geborene und 1970 in Wien verstorbene österreichische Schriftstellerin Marlen Haushofer repräsentiert er, gewiss ironisch zugespitzt, ein ganzes Geschlecht, weswegen man ihre Geschichte vom Menschenmann durchaus als Parabel lesen sollte. Nur sorgt in den weiteren Texten der Österreicherin kaum noch eine metaphysische Instanz für ausgleichende Gerechtigkeit. Wie die just erschienene Werkausgabe i