Aus Kreuzberg in die AfD: Der Rechtsruck von Erik, die Mitte und ich

Spurensuche Sie waren mal beste Freunde, lebten und arbeiteten im progressiven Kulturbetrieb Berlins. Sie waren sich ganz nah – doch dann driftete der eine zur AfD ab – und war beim Treffen bei Potsdam dabei. Die Geschichte eines Verlusts
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 04/2024
Die Liebe zu politischen Themen, Film, Kunst und Kultur, zum gesprochenen und geschriebenen Wort verband Erik und unsere Kreuzberger Kanaken-Kartoffel-Boheme.
Die Liebe zu politischen Themen, Film, Kunst und Kultur, zum gesprochenen und geschriebenen Wort verband Erik und unsere Kreuzberger Kanaken-Kartoffel-Boheme.

Foto: Glebstock/Adobe

Nur wenige Momente nach der Veröffentlichung der Correctiv-Recherche bekam ich von zwei Freunden fast zeitgleich einen Screenshot zugeschickt. Es war die Teilnehmerliste der Runde im Landhaus Adlon. Beide hatten den Namen derselben Person unterstrichen: Nennen wir sie Erik. Es gab eine Zeit, da standen Erik und wir uns sehr nahe. Wir, das sind drei in Deutschland aufgewachsene Jungs aus muslimischen Familien. Nach all den Jahren können mich Nachrichten wie diese nicht mehr wirklich überraschen, kaltlassen sie mich trotzdem nicht.

Erik war nicht immer so, sein richtiger Name ist an dieser Stelle nicht von Bedeutung. Hier geht es um die Inhalte und Wahrnehmungen, die ihn dahin brachten, wo er heute steht. Um die Themen, entlang derer er sich an den äußerst rechten Ran