„Die Rechte der Natur“ von Tilo Wesche: Dem Menschen gleichgestellt

Philosophie Immer mehr Staaten erkennen an, dass die Natur eigene Rechte besitzt. Aber wie lässt sich das begründen – oder gar anwenden? Fragen, denen der Philosoph Tilo Wesche in seinem Grundlagenwerk „Die Rechte der Natur“ nachgeht
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 41/2023
Die Natur soll mit bürgerlichen Kampfmitteln ausgestattet werden
Die Natur soll mit bürgerlichen Kampfmitteln ausgestattet werden

Fotomontage: der Freitag, Material: iStock, Adobe Stock

Dass die Natur beseelt sein könnte, ist ein sehr alter Menschheitsgedanke, älter noch als die Mythologie der Griechen, die selbst eine vielbevölkerte Götterumwelt bewohnten, in der das Meer aussah wie ein bärtiger Mann mit Dreizack und der Frühling wie ein junges Mädchen. Die romantische Dichtung griff auf diesen Vorstellungsraum ebenso zurück wie die kulturkritische Variante der Kulturindustrie: Avatar von 2009, mit einem Einspielergebnis von knapp drei Milliarden Dollar immer noch der erfolgreichste Film aller Zeiten, handelt vom Kampf, den die indigenen „Na’vi“ gegen den ausbeutenden Imperialismus eines Großkonzerns führen, ein Kampf, bei dem ein ganzer Planet aufseiten des bedrohten Volkes eingreift.

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