„Israel kommt seiner Aufgabe nicht nach“

Interview Er war der Repräsentant der Europäischen Union für Palästina. Seit kurzem ist Sven Kühn von Burgsdorff im Ruhestand – und erläutert seine Sicht auf den Nahost-Konflikt und die Gründe für dessen jüngste Gewalteskalationen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 34/2023
Palästinensischer Protest gegen den israelischen Militäreinsatz in Jenin: Gaza, Anfang Juli 2023
Palästinensischer Protest gegen den israelischen Militäreinsatz in Jenin: Gaza, Anfang Juli 2023

Foto: Yousef Masoud/dpa

Israel, ein „Apartheidstaat“? Gegen diese Gleichsetzung mit seinem Heimatland hatte sich der südafrikanische Autor Benjamin Pogrund stets verwahrt – jüngst schrieb er, viel beachtet, im Guardian: „Jetzt glaube ich, dass es in diese Richtung geht.“

So weit geht der Diplomat Sven Kühn von Burgsdorff im Freitag-Gespräch nicht, weist aber die Hauptverantwortung für die neuerliche Welle der Gewalt im Nahen Osten Israel zu. Kühn von Burgsdorff ist seit kurzem im Ruhestand, zuletzt hat er die Europäische Union in Palästina vertreten.

der Freitag: Herr Kühn von Burgsdorff, Palästina war die letzte Station Ihrer Karriere als EU-Diplomat, nach Mosambik, Haiti und dem Südsudan. Was haben Sie in Palästina gelernt,