Israel: Kein Gedenken an die „Nakba“

Demokratie Zwar konnten sich Araber in der Vergangenheit an Israels höchste Instanz der Rechtsprechung wenden, wenn ihre Rechte verletzt wurden – Viele Gesetze, mit denen Besatzungsrecht durchgesetzt wurde, blieben dabei jedoch unangetastet
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 31/2023
Ein Recht auf Rückkehr bleibt den 1947/48 vertriebenen Palästinensern bis heute verwehrt
Ein Recht auf Rückkehr bleibt den 1947/48 vertriebenen Palästinensern bis heute verwehrt

Foto: Majdi Fathi/dpa

Benjamin Netanjahus Finanzminister Bezalel Smotrich tritt für einen „Transfer“ möglichst „aller Araber“ aus Israel in arabische Länder ein. Dies, wie vieles andere auch, konterkariert die verbreitete Lesart, es handle sich bei Israel um die bislang „einzige Demokratie im Nahen Osten“. Die deutsch-israelische Historikerin Tamar Amar-Dahl schreibt in ihrem Buch Der Siegeszug des Neozionismus, man habe es eigentlich mit einer Ethno-Demokratie zu tun. Formal gleiche Israel eher den USA, bevor Native Americans und Afroamerikanern die vollen Bürgerrechte zuerkannt wurden.

Die seit Monaten andauernden Proteste Hunderttausender Israelis gegen die Unterordnung des Obersten Gerichts unter Beschlüsse von Knesset und Regierung blenden ausgere