DDR-Literatur von A bis Z: Heiß diskutiert und überhaupt nicht wertlos

Lexikon Sie waren nach dem Mauerfall rasch verschwunden und wurden als bedeutungslos abgetan: Bücher von Autor:innen aus der DDR. Klar, es gibt nicht „die“ DDR-Literatur. Und dennoch erleben alte Autor:innen eine Renaissance
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 39/2023
Von unschätzbarem Wert: Schriften von Autor:innen aus der DDR
Von unschätzbarem Wert: Schriften von Autor:innen aus der DDR

Foto: Bettina Flitner/Laif

A wie Aula

Nicht ganz zufällig heißt Hermann Kants Debütroman von 1965 Die Aula. Die Aula ist nämlich ein Ort, an dem Bilanz gezogen und ein Blick in die Zukunft geworfen wird. Die Arbeiter- und Bauernfakultäten beziehungsweise deren Schließung sind das grundierende Thema von Kants Werk. Der Text lässt sich als hochschulpolitische Bilanz lesen. Die Arbeiter- und Bauernfakultäten zielten darauf ab, einen „historisch längst überfälligen Gleichstand“ zwischen den bürgerlichen und proletarischen Klassen herzustellen. Gleichwohl kann man den Versuch, die Hochschule der Gegenwart für unterrepräsentierte Zielgruppen zu öffnen, als hochschulpolitisches Vermächtnis Kants feiern. Die Stichworte „Inklusio