Wie der Krieg die Seiten wechselte

Philosophie Im März 1899 brach in Frankreich eine Philosophen-Diskussion über Krieg und Frieden los. 125 Jahre später wiederholt sie sich – mit vertauschten Rollen: Jetzt sind es die selbsterklärten Progressiven, die an die Waffen rufen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 15/2024
Der Sorbonne-Professor Ferdinand Brunetière wetterte gegen „Freunde des Friedens“ und Gefühlsduselei
Der Sorbonne-Professor Ferdinand Brunetière wetterte gegen „Freunde des Friedens“ und Gefühlsduselei

Montage: der Freitag, Foto: Archives Zephyr/dpa

Jüngst, am 17. März, das Datum ist bedeutsam, erklärte die Göttinger Philosophieprofessorin und Spezialistin für analytisch-feministische Philosophie Christine Bratu im Deutschlandfunk Kultur: Der Papst habe mit seinem Plädoyer für Verhandlungen zur Beendigung des Krieges in der Ukraine zwar das Richtige gesagt, denn Frieden sei „an sich“ wünschenswert. Aber das Richtige könne eben auch falsch sein, wenn man den Kontext beachte, den der Papst „im Eifer des Gefechts“ (sic!) zu erwähnen versäumt habe. Den Kontext liefert die Philosophin nach. Er bestehe in der historischen Erklärung und moralisch-völkerrechtlich gebotenen Einordnung des Kriegs in der Ukraine, nämlich „dass es sich bei dem Konf