Wie alle DDR-Bürger war Ulrich Wüst (*1949) von staatlichen Restriktionen betroffen, die es ihm bis in die späten 1980er-Jahre praktisch unmöglich machten, in den Westen zu reisen. So suchte er in seiner Lebensumgebung im Osten Deutschlands nach Bildern, die seinen Vorstellungen von der fernen Welt entsprachen und entdeckte so die Ägäis in Mecklenburg und die Toskana in Thüringen.
Nach dem Fall der Mauer reiste Wüst tatsächlich in diese Welt. Daraus entstand die Werkgruppe Irrfahrten, mit der er ernüchtert belegte, dass die Realität mit der Illusion nicht nur nicht in Einklang zu bringen ist, sondern dass ihn die alltägliche Wirklichkeit paradoxerweise sogar an die DDR erinnerte.
Die Ausstellung "Die fotografierte Ferne" in der Berlinischen Galerie vermittelt mit über 180 Bildern von 17 Fotografen eine Geschichte der künstlerischen Fotografie des 20. Jahrhunderts.
Die fotografierte Ferne. Fotografen auf Reisen (1880–2015)
Noch bis 11.09.2017
BERLINISCHE GALERIE
Landesmuseum für moderne Kunst, Fotografie und Architektur
Alte Jakobstr. 124-128, 10969 Berlin
Die Toskana liegt in Thüringen
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Die fotografierte Ferne
Bloggen für die Ferne, eine Fernfotoreise der Berlinischen Galerie mit 17 Positionen

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