Retrospektive zeigt Filme mit viel Lust aufs Risiko

Film Das deutsche Kino der Gegenwart ist brav geworden. Bei den 74. Internationalen Filmfestspielen Berlin sind zum Glück auch die Filme des „anderen deutschen Kinos“ zu sehen. Warum das genau zur richtigen Zeit kommt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 07/2024
„Herzsprung“ von Heike Misselwitz trägt das Herz sogar im Titel. Der Filmindustrie fehlt es dagegen oft
„Herzsprung“ von Heike Misselwitz trägt das Herz sogar im Titel. Der Filmindustrie fehlt es dagegen oft

Foto: DEFA-Stiftung / Helga Paris

Beinahe jede Filmgeschichte kennt zwei Bruchlinien. Die eine wird durch die ebenso notwendige wie gelegentlich dramatische Ablösung einer Generation und ihrer Vorlieben von Technik, Geschmack und Themen durch eine andere gebildet. Manchmal sind solche Ablösungen mit erstaunlichen Kreativitätsschüben und temporären Freiräumen verbunden, und dann sind es nicht nur die neuen Autor*innen, sondern der Prozess der Erneuerung selber, der Filmgeschichte schreibt. Dann gibt es die Nouvelle Vague, das Cinema Novo, New Hollywood oder eben auch den „Neuen Deutschen Film“.

Es existiert allerdings noch eine andere Bruchlinie. Auf der einen Seite stehen da der „offizielle“ Film, das ist die Art von Film, die von staatlichen und gesellschaftlichen Insti