Geburtstage im Feuilleton: Ab in die Kulturvitrinen!

Genre-Kritik Sie haben eine lange Tradition, aber seit ein paar Jahren tauchen sie inflationär in allen Zeitungen auf: Geburtstagsartikel für Autorinnen, Filmschaffende oder Künstler. Was soll das?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 01/2024
Alles Gute und ab in die Vitrine
Alles Gute und ab in die Vitrine

Foto: Imago / United Archives

Er gehört zum handwerklichen Repertoire der Kulturjournalistin und des Kulturjournalisten: der Geburtstagsartikel. Man lernt’s im Studium, bei der praktischen Arbeit oder im literaturwissenschaftlichen Kolloquium, wo das dann so annonciert wird: „Die Beschäftigung mit Menschen aber erfordert andere Mittel als die Analyse von Werken. Worin die Probleme liegen, aber auch die Reize, darüber soll an diesem Abend gesprochen werden.“ Hier soll eher mal darüber gesprochen werden, warum zum Teufel seit einiger Zeit alles, was nicht „zeitnahe“ Rezension, Festivalbericht oder Interview ist, in Geburtstagsartikel gepackt werden muss.

Bis zur Jahrhundertwende jedenfalls scheinen Geburtstagsartikel nicht eben zu den Königsdisziplinen von Kritik und