Sahra Wagenknecht und die Linkspartei: Die Selbstzerstörung der Linken

Linke Sahra Wagenknecht soll und wird gehen. Zurück bleibt eine Partei, deren Horizont an der Sitzungstischkante endet. Gunnar Decker über die aktuelle Situation der Linkspartei
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 25/2023
„Deins?“
„Deins?“

(Lesen Sie zum Verständnis dieser Bildunterschrift die „Zeitgeschichte“ bis zum Ende.) / Foto: Stefan Boness/ipon/SZ-Photo

Bertolt Brechts Popularität liegt paradoxerweise in seiner Brutalität, unpopuläre Dinge auszusprechen. Der Mensch ist gut und möchte gern in Frieden und Eintracht leben? Diese naive Weltsicht konterte er mit dem schlichten Satz: „Doch die Verhältnisse, sie sind nicht so!“ In dieser Manier als Krisenprofiteur hat ihn Sahra Wagenknecht erfolgreich beerbt und der Vorstand der Partei Die Linke schaut verblüfft zu und fragt, ob sie das darf.

Falsche Frage, die auch niemanden interessiert. Nun aber hat die notorisch blasse Linke-Parteispitze, angesichts von real werdenden Gegen-Parteigründungsplänen, Sahra Wagenknecht aufgefordert, ihr Bundestagsmandat zurückzugeben. Doch warum sollte sie das tun, wo es doch keine juristische Handhabe daf