Paradigmenwechsel: Die Rückkehr der Kriegsrhetorik

Aufrüstung Kriegsfähig sein, Wiedereinführung der Wehrpflicht, Verdreifachung der Reservisten, deutsche Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine – die Reihe der Forderungen reißt nicht ab und wirkt ziemlich beängstigend
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Abschied von der Familie vor dem Weg an die Front in der Ukraine
Abschied von der Familie vor dem Weg an die Front in der Ukraine

Foto: Diego Herrera Carcedo / picture alliance / AA

„Stell dir vor, es ist Krieg und keiner geht hin.“ So lautete ein bekannter Slogan der amerikanischen und europäischen Friedensbewegung. Er richtete sich gegen den Vietnamkrieg und den nuklearen Rüstungswettlauf im Ost-West-Konflikt.

Heute tobt der verlustreichste europäische Krieg seit Ende des Zweiten Weltkriegs in der Ukraine. Ob Russlands Intervention begrenzt bleibt oder eskaliert, kann keiner wissen. Die Logik des Krieges spricht für letztgenannte Möglichkeit. Deutschland lernt sie gerade im Schnellkurs. Die Stichworte aus dem öffentlichen Diskursraum lauten Kriegsfähigkeit, Wiedereinführung der Wehrpflicht, Verdreifachung der Reservisten, Wehrhaftigkeit der gesamten Gesellschaft, Lieferung von deutschen Taurus-Marschflugkörpern