So geht die Linke: Sahra Wagenknecht bringt die erstarrte Partei in Bewegung

Analyse Ewige Jahre stritten sich die Parteiflügel, jetzt naht wirklich die Spaltung der Linkspartei: „Lifestyle-Woke“ hier, Linkskonservative dort – an die Zukunftspläne von Janine Wissler und Sahra Wagenknecht gibt es viele Fragen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 34/2023
Janine Wissler und Bodo Ramelow oder Sahra Wagenknecht und Oskar Lafontaine: Aus einer Linken könnten bis 2024 zwei Parteien werden.
Janine Wissler und Bodo Ramelow oder Sahra Wagenknecht und Oskar Lafontaine: Aus einer Linken könnten bis 2024 zwei Parteien werden.

Grafik: Johanna Goldmann für der Freitag, Material: Getty Images

Der perfekte Tweet für einen Sonntagabend: Um kurz vor 18 Uhr taucht ein Bild von Bodo Ramelow bei Twitter auf: Thüringens Ministerpräsident steht in seiner Küche und präsentiert stolz eine gewaltige Zucchini. Dazu der Text: „Kaum ist man eine Woche weg, erobern die Kürbis- und Zucchini-Pflanzen den Garten. Da muss ich dann mal beherzt durchgreifen.“ Ein echter Sommerkracher, der auf Social Media sofort die Runde macht. In den Kommentaren outen sich weitere Linke-Mitglieder als Gärtner*innen, präsentieren Bilder ihrer Ernte, teilen Serviervorschläge. Wie lieb es doch zugehen kann in einer Partei.

Zwei Stunden später an jenem 6. August grätscht Ramelows Parteikollegin Amira Mohamed Ali, noch Co-Vorsitzende der Bundestagsfrakt