GDL vs. Bahn: Beide Seiten sind schuld an den Streiks? Solch ein Unsinn!

Meinung Mit 28 Eisenbahn-Unternehmen hat die Fahrpersonalgewerkschaft GDL genau das vereinbart, was sie vom Management der DB AG fordert – doch die Bosse wollen sich auf Kosten der Mitarbeiter Vorteile sichern
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 10/2024
GDL-Chef Claus Weselsky will deutliche Verbesserungen für Bahn-Mitarbeiter im Schichtdienst erreichen.
GDL-Chef Claus Weselsky will deutliche Verbesserungen für Bahn-Mitarbeiter im Schichtdienst erreichen.

Foto: Carsten Koall/picture aliance/dpa

Mit der Deutschen Bahn zu verreisen, wird von Jahr zu Jahr abenteuerlicher. Inzwischen ist man froh, wenn man überhaupt noch ankommt. Wer mit dem ICE in die Schweiz fährt, muss an der Grenze in einen Zug der Schweizer Bundesbahn (SBB) umsteigen – die Eidgenossen wollen sich von der Deutschen Bahn nicht mehr ihren Taktfahrplan durcheinanderbringen lassen. Lange her die Zeiten, in denen das deutsche Eisenbahnwesen als Vorbild in Technik, Betrieb und Organisation galt.

„In Deutschland haben Züge keine Verspätung, sondern eine voraussichtliche Ankunftszeit“, twitterte ein Sprecher der SBB einmal, aber das ist auch schon wieder zehn Jahre her. Seither ist alles nur schlimmer geworden. „Deutschlands verspätete Züge verursachen eine Kulturkrise