Es ist ein vertracktes Urteil: Gina-Lisa Lohfink wurde vom Amtsgericht Tiergarten wegen falscher Anschuldigung einer Vergewaltigung zu einer Geldstrafe von 20.000 Euro verurteilt. „Frau Lohfink sieht sich als Opfer, das zur Täterin gemacht wurde“, sagte Staatsanwältin Gögge, das sei Unfug, und verwies auf Ungereimtheiten ihrer Aussagen, von denen es in der Tat eine ganze Menge gibt.
Allerdings weiß auch jeder, der persönliche Geschichten sexueller Übergriffe oder Vergewaltigungen kennt: Sie laufen nicht logisch ab, sondern kompliziert und widersprüchlich. Zum Beispiel, weil in den meisten Fällen der Täter aus dem privaten Umfeld kommt. Lohfink hat bereits angekündigt, in Berufung zu gehen. Unabhängig davon aber ist nun etwas ganz anderes klar geworden: Es ist keine gute Strategie, während eines laufenden Strafprozesses ein mediales Beurteilungsfeuerwerk zu betreiben.
Der Impuls, sich mit Lohfink zu solidarisieren ist nachvollziehbar – weil viel zu oft die Solidarität in vergleichbaren Fällen fehlt. Persönlich ist das verständlich, publizistisch ist es fragwürdig. Alle Argumente für die Unschuld Gina-Lisa Lohfinks sind nun Wasser auf die Mühlen ihrer Gegnerinnen und Gegner, die jubeln: Wir haben es schon immer gewusst! Es ist bitter, ihnen in einem juristischen Einzelfall Recht geben zu müssen. Nun wird Lohfink künftig dafür herhalten, als Paradebeispiel für falsche oder fragwürdige Vergewaltigungsklagen zu gelten. Die Heldinnenerzählung #GinaLisa und ihre Stilisierung zur großen Feministin ist mit einem großen Krach zerbrochen, und das hätte – auch im Interesse von Lohfink selbst – nicht sein müssen.
Wie auch immer der Fall nun weitergehen mag, es gilt weiterhin: Hierzulande hat jede siebte Frau strafrechtlich relevante Formen sexueller Gewalt erlebt. Nur fünf Prozent der Sexualstraftaten werden angezeigt, die Verurteilungsquote liegt bei 13 Prozent, im EU-Vergleich unterdurchschnittlich niedrig. Alle nichtverurteilten Fälle als Lügen abzutun, ist absurd. Trotz der Verurteilung von Gina-Lisa Lohfink sollte nun vor allem an eines erinnert werden: dass die Verschärfung des Sexualstrafrechts richtig war und weiterhin viel dafür getan werden muss, Frauen besser vor sexueller Gewalt zu schützen. Nicht nur vor dem Gesetz – sondern auch in unserer Gesellschaft.
Kommentare 62
Es ist keine gute Strategie, während eines laufenden Strafprozesses ein mediales Beurteilungsfeuerwerk zu betreiben.
Das ist es nie. Leider können die Medien nicht davon lassen. Die Sensationslust, die bedient werden muss, ist zu groß, vor allem wenn sie schön schlüpfrig daherkommt.
Hierzulande hat jede siebte Frau strafrechtlich relevante Formen sexueller Gewalt erlebt.
<ironie>Zum Glück für die sechs von sieben Frauen, die demzufolge nie strafrechtlich relevante Formen sexueller Gewalt erlebt haben, kann der empathische Nachvollzug dafür verwendet werden, sich von der Potentialität des eigenen Opferstatus umweht zu fühlen, so dass der darüber zum Ausdruck gebrachten Empörtheit allemal die Aura der Authentizität zugebilligt werden kann.</ironie>
Bestätigt der Einzelfall die Theorie, wird er jederzeit gerne als Beweis genommen. Entspricht der Einzelfall nicht der Theorie, wird genausogerne relativiert, umgedeutet oder ignoriert. Wie man es halt braucht. Sokrates wusste noch, dass er nichts weiß. Heute wissen wir anscheinend alles, nur nicht mehr, ob es stimmt, was wir wissen. Es ist uns auch weitgehend egal, solange es unseren Absichten entgegen kommt.
Wenn das Urteil gegen Lohfink den Tatsachen gerecht wird - und dieses zweite Urteil bestätigt darin das erste Urteil -, hat sie sich einer vorsätzlichen Falschanzeige schuldig gemacht. Alles weitere ist Projektion.
Aber wäre das Urteil andersrum ausgegangen, wäre ein (strategisches) "Verschweigen" wohl auch nicht so recht gewesen?!!
Recht hat er , der sokratische Lethe. Jetzt stellt sich natürlich die uralte (erkenntnistheoretisch- empirische) Frage:
Wenn nur 5% der (vermuteten) Delikte angezeigt und nur 16 % verurteilt werden, --
woher weiß man dann, dass der Rest tatsächlich stattgefunden hat? Kann sein, muss aber nicht zwingend.
Woher weiß man dass es etwas gibt, das sich nicht zeigt?
Hier ist es aber nunmal nicht wie mit der Existenz Gottes, die man kaum /überhauptnicht widerlegen kann.
Es geht darum, dass die Medien nicht sensationsgeil spekulieren sollten, bis Urteile rechtskräftig sind. Wie auch immer das Urteil ausfällt.
Ich weiß nicht, ob Lohfinks »Stilisierung zur großen Feministin« »zerbrochen« ist – war oder ist sie denn eine? Ebenso bin ich mir nicht sicher, ob der Prozess so paradigmisch ist und die Entscheidung Lohfinks, die Öffentlichkeit einzuschalten, so verkehrt.
Richtig ist, dass der Fall – ebenso wie übrigens der »Fall« Kachelmann – vertrackt, kompliziert und uneindeutig ist. Ich will gestehen, dass auch ich mir über den zugrunde liegenden Sachverhalt bislang keine abschließende Meinung gebildet habe. Als Lehrstück – über oben und unten, Frauen und Männer sowie die Zustände im globalisierten Kapitalismus – ist die Sache allemal gut. Etwa in Richtung der Fragen: Mit welchen Leuten lasse ich mich ein, um bei dem Dschungelcamp-Klum-Big-Brother-Zirkus auf einem Level ganz oben mitzumischen? Wie weit bin ich bereit, für meinen Prominentenstatus zu gehen? Eine Frage, die letztlich auch das webfeministische Netzwerk betrifft, welches sich Lohfinks Position abstandslos zu eigen gemacht hat und auf diesen Rummel entsprechend eingestiegen ist.
Lange Rede kurzer Sinn: Wirklich wissen tun wir letztlich wenig. Nach wie vor »Hammer« finde ich an diesem Fall so lediglich, wie schnell und wie durchgehend die Berliner Justiz bereit war, einen (vielleicht) nicht klärbaren Fall gegen die Klägerin zu wenden und hier – vielleicht, weil Lohfink eben das Image des »Bad Girl« ab hat – ein exemplarisches Urteil zu verhängen.
Falls Skandal, ist die Chose weitaus eher ein Justizskandal als ein Vergewaltigungsskandal.
Ganz ehrlich, mir ist unklar, wie man ernsthaft unterste Gosse zur Heldin stilisieren, und sich dann noch Gedanken darüber machen kann, wie das prominente Prekariat wieder aus der Sch---e heraus kommt, in die sie sich selbst geritten hat.
"Ich will gestehen, dass auch ich mir über den zugrunde liegenden Sachverhalt bislang keine abschließende Meinung gebildet habe." Darüber gehe ich gerne hinaus, denn ich gestehe, dass ich nicht einmal eine Lohfink kenne: Skandal!
Ein Fall am Amtsgericht Tiergarten, schönes Örtchen und wenn es da bliebe und im Lokalteil Berliner Zeitungen behandelt würde, wäre es noch weitaus besser.
Gundsätzlich ist die Existenz Gottes nicht zu widerlegen.
Schau ich mich auf diesem Planeten um, stelle ich fest:
"Hier ist er jedenfalls nicht!"
Ein Gerichtsurteil ist was anderes als die logisch-theoretische und praktische Scheidung von Richtig und Falsch. Der allerdings in ein paar Kommentaren zu Tage tretende Rechtsidealismus ist nicht weniger niederschmetternd, wie der ebenso hier anzutreffende Ständerassismus und sein Verachtungswesen: gegen angeblich ungebildete und unordentlich zu Geld gekommene Proleten. Und ist einer dieser verachtenswerten Proleten auch noch eine Frau, gibt es kein Halten mehr.
woher weiß man dann, dass der Rest tatsächlich stattgefunden hat?
Die Dunkelziffer gilt als ein kriminologisch und soziologisch gut abgesichertes Konzept. Es gibt Befragungen außerhalb polizeilicher Ermittlungen, bei denen viele Befragte deutlich mitteilsamer sind, als gegenüber der Staatsgewalt.
Frau Lohfink scheint der bundesdeutschen Justiz amerikanische Maßstäbe angelegt zu haben.
Wer hat sich da bloß verwählt?
vlt sollte Frau Lohfink es mit einem Asylantrag in den USA versuchen - am besten wg Menschenrechtsverletzungen
indes gibt es menschen denen ich ohne zeugen nicht begegnen werde: frau lohfink schint das zeug dazu zu haben.
dass lohfink die prolette par excellance gibt kann man ihr nicht vorwerfen.
neulich war zu hören: ..."dich mache ich wegen vergewaltigung fertig"...
so etwas justiziabel für frauenrechte reklamieren zu wollen: schon etwas steil
Stimmt auch wieder . Aber vielleicht ganz schelmisch hinter unserem Planeten oder hinter allen anderen. Und vielleicht sogar nur dann, wenn Heinz gerade mal nicht hinschaut. Denn er (Heinz) kann sich ja nicht den ganzen Tag lang nur umschauen. Und nachts tät er ihn im Dunkeln eh nicht entdecken. Sondern allenfalls dann, wenn der Herr befehlen tät: Es werde Licht!
Und das auch nur dann , wenn ER sich nicht als Hochstapler erweisen würde.
Amen.
Es bleiben aber trotzdem reine Vermutungen. Hören "harte" Wissenschaftler sonst immer auf oberflächliche Interviews mit ideologisch vorgeprägten oder gerade emotionalisierten Personen? Dann können wir die "Wissenschaft ja gleich ganz bleiben lassen und uns mit "Populismus" (Für oder Gegen) begnügen. Der bloße Hinweis auf irgendwelche (vielleicht auch nur angebliche) Befragungen von Irgendwem ist nun mal leider kein allzu schlagendes Argument. Wie immer bei bloßen Verweisen auf höhere Autoritäten.
Sie können ja Recht haben - Müssen aber nicht.
Heinz: "Fiat Lux!"
Er schuf die Welt in sex Tagen und seither ruht ER.
Sein Gehilfe Satan verwaltet die Welt: "Fiat pecunias!"
Das kannst du auch übersetzen in Fiat Geld, Fiat Money oder auch Es Werde Geld!
Und ER macht sich'n Lenz.
ganz soweit würde ich nicht gehen - bei aller misogynie
frau lohfink indes scheint die scheinheiligkeit der frauenbewegung auf die spitze treiben zu wollen - mit us-amerikanisch durchwirkt scheinenden rechtsauffassungen
Machen wir uns also also nichts vor: Frauen brauchen Sicherheit.
Die bekommen sie gerade als Frau - das "andere" ist für sie einfach nur dreck.
und so behandeln sie das auch in ihren Unterwürdigkeitsritualen
um das mal etwas pointierter zu formulieren
Hören "harte" Wissenschaftler sonst immer auf oberflächliche Interviews mit ideologisch vorgeprägten oder gerade emotionalisierten Personen?
Sozial- und Gesellschaftswissenschaften gehen halt über Gegenstände, denen eine gewisse Eigendynamik zu eigen ist, so dass sie nicht die statische Eigenschaftentreue vieler naturwissenschaftlicher Forschungsobjekte aufweisen. Entsprechend angepasst sind die Methoden, hauptsächlich statistischer Natur inklusive Methoden zur Bestimmung des Fehlergehalts. Sobald Statistik im Spiel ist, ist klar, dass die Ergebnisse im Einzelfall falsch sein können, im von der Statistik angegebenen Grad aber trotzdem den Sachverhalten entsprechen. Sie können das kompetent bezweifeln, viel Spaß, wenn Sie sich in die dafür notwendigen Grundlagen einarbeiten^^ Die "angeblichen" Befragungen - auch bekannt als "Umfragen" und unter dieser Bezeichnung sowohl vor Wahlen als auch ganzjährig in der Werbung beliebt - sind jedenfalls ein soziologisches Standardwerkzeug, nicht das einzige, aber ein zunehmend wichtiges.
Ich denke, wenn die Anklage Gina Lisas gegen die beiden Video-Filmer absolut "abklopfbar" gewesen wäre, also nicht nur drei Minuten Ausschnittsvideo im Netz zu sehen gewesen wären, sondern der gesamte Tatbestand, dann hätte sie sich ganz hervorragend geeignet als eine Art von "Slutwalkerin". Das war - wie mir scheint - auch die Intention der Frauen, die sie so nachdrücklich unterstützt haben: Ganz gleich wie eine Frau daher kommt, wenn sie "Nein sagt..." usw.
Wenn ihre Aussage jetzt in Zweifel steht und sie wegen Falschaussage verurteilt ist, dann hat das Ganze der Sache einen Bärendienst erwiesen. Trotzdem muss man auch daran erinnern, dass die Gesetzesänderung schon über viele Jahre in der Debatte war .
Wenn ihre Aussage jetzt in Zweifel steht und sie wegen Falschaussage verurteilt ist, dann hat das Ganze der Sache einen Bärendienst erwiesen.
Das ist nicht das Problem. Das Problem besteht in dem Anspruch, dass einer Frau, die behauptet, vergewaltigt worden zu sein, mehr oder weniger automatisch, ohne Prüfung, Glauben zu schenken sei.
Das Problem besteht in dem Anspruch, dass einer Frau, die behauptet, vergewaltigt worden zu sein, mehr oder weniger automatisch, ohne Prüfung, Glauben zu schenken sei.
Wo steht der denn, dieser Anspruch?
Der steht informell in der Gegend herum. Oder wie erklären Sie sich es, dass das Thema Lohfink nach zwei einschlägigen Urteilen immer noch ein Thema ist?
Diese Problematik haben Sie in noch stärkerem Maße auch bei unterstelltem Kindesmissbrauch.
Schwieriges Terrain.
Halte ich für falsch – beziehungsweise für vom Fuß her aufwärts gedacht. Im Endeffekt bedeutete Ihre Aussage, dass jede Frau, die von der Justiz mit einer derartigen Klage abgeschmettert wird, der »Sache« einen »Bärendienst« leistet. Eine derartiges Zweckdenken ist aber bereits aus ethisch-moralischen Gründen fragwürdig. Darüber hinaus leistet es auch dem politischen Ziel – Vergewaltigung justiziell in jedem Fall zu ahnden – einen Bärendienst.
Im konkreten Fall mag die Vergewaltigung nicht mit der nötigen Eindeutigkeit nachweisbar gewesen zu sein. Den Spieß jedoch umzukehren wie im Fall Gina-Lisa Lohfink geschehen ist finsterstes Backlash – das erkenne sogar ich als erklärter Nichtfeminist.
@ Lethe und seine wissenschaftlich-soziologisch-hermeneutische Befragungswissenschaft:
Na guuuuuut. Ich glaubs halt mal. Kann ja sein.
q Magda und :
"..das Ganze der Sache einen Bärendienst erwiesen. Trotzdem muss man auch daran erinnern, dass die Gesetzesänderung schon über viele Jahre in der Debatte war ..."
Aber es hat halt doch e bisl e Gschmäckle, gell?
Mit vergleichbaren Folgen. Ich frage mich schon seit langem, warum sich in diesem Kontext niemand für Nachweismethoden interessiert, respektive deren Verbesserung. Die Zumutung für Tatverdächtige, sich unter Einfluss eines Wahrheitsserums oder unter Überwachung durch einen Lügendetektor befragen zu lassen, erachte ich gering gegenüber der Zumutung für ein Opfer, dass ein Täter mit seiner Tat durchkommt. Auch die wahrscheinlich seltenen, aber existenten Fälle, dass eine Falschbeschuldigung zu einer Falschverurteilung führt, wären dann vermeidbar.
Sie müssen mir das nicht glauben^^ das kann man sich alles erarbeiten, vorzugsweise im Studium, zur Not in einer guten Universitätsbibliothek^^ inklusive Antworten auf Hinterfragungen, die wesentlich substantieller sind als reiner Pauschalzweifel^^
Im konkreten Fall mag die Vergewaltigung nicht mit der nötigen Eindeutigkeit nachweisbar gewesen zu sein. Den Spieß jedoch umzukehren wie im Fall Gina-Lisa Lohfink geschehen ist finsterstes Backlash – das erkenne sogar ich als erklärter Nichtfeminist.
Ja, o.k. Es weiß ja auch - nach wie vor - niemand, was wirklich war. Das stimmt.
Nee, für mich nicht. Ein Gschmäckle hatte für mich eher die mediale Unterstützerfrauenszene, die sich zu weit aus dem Fenster gelehnt hatten. Das hat vielen Aktivistinnen, die über die längere Strecke schon für eine Gesetzesänderung plädierten bestimmt auch nicht so gefallen, eben, weil sich jetzt alle auf dieses Urteil stürzen werden, um nachzuweisen, dass das Gesetz falsch ist.
"Auch die wahrscheinlich seltenen, aber existenten Fälle, dass eine Falschbeschuldigung zu einer Falschverurteilung führt, wären dann vermeidbar."
In Rostock hat man dafür Spezialistinnen eingestellt:
„Seit 2007 befasst sich Kriminaloberkommissarin Britta Rabe mit Sexualdelikten in Rostock und im Landkreis, gemeinsam mit drei Kolleginnen. Immer häufiger haben es die Ermittler aber mit falschen Fällen zu tun: Acht von zehn Sexualdelikten werden nur vorgetäuscht. „Wir nehmen diese Anzeigen sehr ernst“, betont KPI-Chef Peter Mainka. „
http://www.ostsee-zeitung.de/Region-Rostock/Rostock/Acht-von-zehn-Vergewaltigungen-sind-vorgetaeuscht
Merkwürdige Zahlen: 80 Prozent der Fälle werden aufgeklärt, 80 Prozent der Fälle sind Falschanzeigen. Und merkwürdige Formulierungen: Die Ermittler müssen erkennen, "dass es in Wirklichkeit gar kein Verbrechen gegeben hat". Woran erkennen die das? Doch abgesehen von Ausnahmen nur, wenn die Anzeigenden gestehen, dass sie Falschanzeigen gemacht haben. Ansonsten könnten die Beamten bestenfalls aussagen, dass sie keine Indizien für ein Verbrechen gefunden haben. Was etwas geringfügig anderes ist.
Da würde ich lieber eine substantiellere Studie heranziehen, ehe ich mich auf eine derartige journalistische Meisterleistung beziehe^^
Und doch müssen die Ermittler am Ende oft feststellen, dass es in Wirklichkeit gar kein Verbrechen gegeben hat. „Häufig sind es Schutzbehauptungen der Frauen, um einen Ausrutscher, ein Fehlverhalten gegenüber Ehemann, Freund oder Eltern zu rechtfertigen“, sagt Britta Rabe.
Das mag keine Meisterleistung in Wortwahl und Satzbau sein, aber eine inhaltliche Information ist es allemal.
Und um solche sollte es hier eher gehen, als um geschäcklerisches Wort-Geschwurbel.
Gibt wohl nicht so viele Untersuchungen.
„Über vorsätzliche Falschaussagen im Sexualstrafrecht gibt es keine amtliche Statistik, zumal auch die Staatsanwaltschaften zu Unrecht angezeigte Vergewaltigungen und sexuelle Nötigungen in der Regel nur dann als vorgetäuschte Straftat (§ 145 StGB) oder als falsche Verdächtigung ( § 164 StGB) verfolgen, wenn das vermeintliche Opfer die Falschanzeige am Ende gesteht.“
Eins zu null für Lethe!
„Eine Studie von Elsner/Steffen im Auftrag des Bayerisches Landeskriminalamtes aus dem Jahre 2005 stellte fest:"Die .... polizeilichen Sachbearbeiter schätzen den Anteil der Vortäuschungen und falschen Verdächtigungen an allen Anzeigen gem. § 177 StGB im Durchschnitt auf ein Drittel (33,4%)".“
„https://www.polizei.bayern.de/content/4/3/7/vergewaltigung_und_sexuelle_n_tigung_in_bayern_bpfi.pdf“
http://www.rademacher-rechtsanwalt.de/martin-rademacher-sexualstraftaten.htm
Bei solchem Wort-Geschwurbel verschwindet die Information leider allzuoft im Wähnen. Und bevor ich glaube, dass 80% aller Vergewaltigungsanzeigen nur Schutzbehauptungen sind, werde ich Feminist^^
ein Drittel klingt schon eher realistisch
Ich halte von Statistiken so gut wie gar nichts, sie können bestenfalls Tendenzen anzeigen.
Es ist nämlich durchaus möglich, dass in dem von Hagen zuerst genannten Beispiel, die Zahlen tatsächlich regional und zeitlich begrenzt bei 80 % liegen könnten, schließlich kann man bei Statistiken die Bedingungen den "Verwendungszweck" derselben jeweils selbst auswählen.
Irgendwo und findet man für einen bestimmten Zeitraum auch eine Statistik mit 100% Fake-Anzeigen. :-)
Alice Schwarzer, Sie sind ein Skandal!
war ja nur eine Frage der Zeit, bis sich die Skandal-Gerichtsbeobachterin und Feministin Alice Schwarzer zu Wort meldet, um den Skandal perfekt zu machen.
Hier gibt es auch interessante allgemein gültige Infos zu dem Umfeld dieser gossigen Inszenierung einer menschlich völlig uninteressanten Protagonistin.
sie können bestenfalls Tendenzen anzeigen
Natürlich. Und erschwerend kommt hinzu, dass man nicht nur Statistiken verstehen muss, man muss auch Statistik verstehen, erst dann halten sich Fehldeutungen in akzeptablen Grenzen.
eine interessante Quelle
Das Problem besteht in dem Anspruch, dass einer Frau, die behauptet, vergewaltigt worden zu sein, mehr oder weniger automatisch, ohne Prüfung, Glauben zu schenken sei.
Es ist diffizil & da schlagen auch zwei Herzen in meiner Brust. Der Vorwurf einer Vergewaltigung ist in jedem Fall ernst zu nehmen & nachzugehen. Die gesamtgesellschaftliche Ächtung der Vergewaltiger sowie strafrechtliche Konsequenzen deren Tat gehören zu den Menschenrechten, für die Frauen gekämpft & sich eingesetzt haben. Leider ist das in vielen Köpfen nicht angekommen _ nicht bei den Männern, die immer noch glauben, dass Frauen immer wollen auch wenn sie NEIN sagen & am liebsten mit Gewalt _ sondern auch in jenen Frauenköpfen, die meinen, dass sich der Vergewaltigungsvorwurf hervorragend eignet, um sich an dem Mann|Partner|Freund|Liebhaber zu rächen, meistens wegen anderer Verletzungen, die im Vorfeld passiert sind.
Na ja, darüber hinaus werden derartige Anwürfe auch gern politisch genutzt, um nicht genehme Protagonisten wegzukicken bzw. zu diskreditieren. In diesen Fällen & insbesondere jenen, die voller ungereimter Widersprüche in den Aussagen der mutmaßlichen Vergewaltigungsopfer stecken, finde ich die unreflektierte Parteinahme sehr problematisch. Der Fall Assange wurde meiner Kenntnis nach nicht so hoch gehängt, doch im Fall DSK überwog die Devise, dass es den ´Richtigen´ getroffen hat, was auch viel über die mangelnde politische Weitsicht einiger Frauenrechtlerinnen aussagt.
Deren Engagement für GLL hat mich erstmal überrascht, aber dann auch wieder nicht. Trotz des aktuellen Urteils wissen wir nicht, was tatsächlich in dieser Nacht passiert ist. Es gibt verschiedene Videoversionen aus Teilen dieser Nacht, die ich zwar nicht kenne aber sicherlich die UnterstützerInnen von GLL, die entsprechende Rückschlüsse zogen.
Schade ist, dass dieser Vorfall parallel nicht als gesellschaftliches Problem thematisiert wird. Es herrscht in dieser Gesellschaft so viel Stolz & Erhabenheit über die Errungenschaften dieser ach so liberalen Demokratie voller Menschenrechte & Freiheit, die nicht selten mit Kriegseifer diese in dem Rest der Welt bombt. Im Grunde sind einige dieser Werte nicht zuletzt mit der Sex- & Porn-Sells-Industrie gescheitert, da genau diese Menschen medial so verblödet werden, dass sie entweder zu banalen Protagonisten oder deren Konsumenten werden, um von wirklich interessanten Persönlichkeiten bzw. Geschehnissen abzulenken. Wo kämen wir hin? _ fragt sich die Medienindustrie, wenn es keine Kardashians, Katzenberger, Lohfink u.v.m. gäbe?
Wir sollten nachschauen | überlegen, wo wir hinkämen wenn wir gingen …(frei nach Kurt Marti)
Juristen _ wie Sie _ passen nicht zufällig in diese Zeit & Entwicklung. Diese Gemeinsamkeit teilen Sie mit der völlig uninteressanten Protagonistin & Konsorten....
In der Tat weiß zumindest die Öffentlichkeit zu wenig, um diese Geschichte kompetent bewerten zu können. Und in der Tat laden solche Geschichten dazu ein, Munition im Spiel politischer Absichten zu werden.
Wenn Sie genau gelesen haben, werden Sie feststellen, dass ich weder zugunsten Lohfink noch zugunsten der beiden Männer Partei ergriffen habe. Mir geht es eigentlich meistens um die Grundlagen einer Bewertung, und nur selten um die Bewertung selbst. Wenn die bekannten Fakten für eine sachliche Bewertung nicht ausreichen, muss es möglich sein, eine Bewertung als ideologischer Natur seiend und damit als sachlich gegenstandslos zu kritisieren.
seit dem guten menschen von szechuan habe ich nie verstanden, warum prostituierte grundsätzlich positiv zu bewerten sind, bis das gegenteil bewiesen ist.
Die Richter scheinen wohl eher der Meinung gewesen zu sein, dasseine V. mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit NICHT stattgefunden ha.,
Selektive Wahrnehmung?
Ähnlich wie bei Leberschaden: Für Allgemeinmeditiner bist zunächst immer Alkoholiker. Und wenn du seiner These widersprichst, denkt er : Na klar , keiner wills zugeben.
Labortechnisch eindeutige "Beweise" sind teuer bzw. auch prinzipiell sehr schwierig.
Nicht nur die Wissenschaft , sondern auch die Justiz und die Politik haben halt interessante "ekenntnistheoretische" Probleme.
In der Justiz emittelt der Staatsanwalt z. B. schon bei (logisch!) begründetem Verdacht. Benutzen Wissenschaftler oder kompetente Laien dieselbe Methode, sind sie für orthodox- sture
Vertreter der "reinen Lehre" aber spinnerte Verschwörungstheoretiker.
Zum naiven Glauben an die Objektivität und Verlässlichkeit von "wissenschaftlichen" Expertisen oder gar wissenschaftlicher Studien ein interessanter link (der aber für kritische Menschen nicht viel neues zeigt):
Forschungsfinanzierung: Meinung: Konflikte offenlegen reicht nicht! - Spektrum der Wissenschaft
Lethe sollte sich jetzt mal entscheiden, ob er als politischer Aktivist oder als Wissenschaftler argumentieren will.
Das Gute zu wollen reicht bekanntlich nicht. Denn Gutes wollen auf eventuelle Illusionen zu begründen ist für das Gute äußerst kontraproduktiv und politisch- strategisch verheerend, was gerade dieser Fall wieder überdeutlich zeigt.
Die gesamtgesellschaftliche Ächtung der Vergewaltiger sowie strafrechtliche Konsequenzen deren Tat gehören zu den Menschenrechten, für die Frauen gekämpft & sich eingesetzt haben. Leider ist das in vielen Köpfen nicht angekommen
Das glaube ich nicht. Der "Anscheinsbeweis" scheint eher zu zeigen , dass eine Mehrheit der gegenwärtigen ( besonders der jüngeren christlich geprägten ) Männchen kaum mehr patriarchalisch -chauvinistisch denkt. Ganz anders sieht es allerdings bei Menschen beiderlei Geschlechts aus anderen "Kulturkreisen" aus.
Gibt es soziologische Studien?
Wenn die bekannten Fakten für eine sachliche Bewertung nicht ausreichen...
Das steht ja gerade miestens in Frage und ist das Hauptproblem der Richter. Bisger galt dann: Im Zweifel FÜR den/die .......
Und wer entscheidet oder kontrolliert, ob die Fakten wirklich nicht ausreichen? (Ich weiß: Die nächste Instanz). D. h. wir vertrauen (ziemlich blind ? ) auf die Integrität von ein paar Leuten.
Der Fall Mollath lässt grüßen.
Lethe sollte sich jetzt mal entscheiden, ob er als politischer Aktivist oder als Wissenschaftler argumentieren will.
Lethe argumentiert als wohlwollender Zyniker auf wissenschftlicher Basis^^
was gerade dieser Fall wieder überdeutlich zeigt
Ich bin mir gerade nicht so sicher, ob dieser Fall irgendetwas zeigt^^
Bisger galt dann: Im Zweifel FÜR den/die .......
Das gilt auch unter Maßgabe der neuen Gesetzgebung weiterhin.
D. h. wir vertrauen (ziemlich blind ? ) auf die Integrität von ein paar Leuten.
Nicht nur in der Justiz^^ oder waren Sie schon an ALLEN Orten, von denen irgendjemand ihnen erzähhlt hat, dass es sie gibt? Ich persönlich muss darauf vertrauen, dass es z.B. die Antarktis oder das Schwarze Loch im Zentrum der Galaxis gibt^^ Narrative überall^^
Was soll ich darauf jetzt antworten. Sie hinterlassen mich sprachlos verwirrt.
Ich bin mir gerade nicht so sicher, ob dieser Fall irgendetwas zeigt^^
nur eine kleine "Nachhilfe", nicht nur ihre Haare sind nicht echt.
Gosse at his best.
Lohfink in (ganz) Billig:
Jeder "relativiert" die zur Diskussion stehende Problematik halt dahingehend, dass es ins eigene Weltbild passt.
Hier:
http://www.nachdenkseiten.de/?p=34759
ist (etwas übertrieben) die Kritik an sexuellen Übergriffen der pure Rassismus. Und das schon seit Karl Martell.
Gosse at his best.
Allen nach ihrem jeweiligen Geschmack^^
Ich denke nicht, dass es zur Einordnung dieser "Heldin" irgendeiner Relativierung bedarf, die "Beschäftigung" mit ihrer selbst inszenierten Situation, die allein zu ihrer "Vermarktung" in Sachen Trash-Medien installiert wurde, also völlig obsolet ist, es sei denn, das Sommerloch juckt ganz gewaltig.
|| ... Wasser auf die Mühlen ihrer Gegnerinnen und Gegner, die jubeln: Wir haben es schon immer gewusst! Es ist bitter, ihnen in einem juristischen Einzelfall Recht geben zu müssen. ||
Aber das darf es nicht sein. Es ist doch gut, dass Recht bei uns im Einzelfall und nicht kollektiv gesprochen wird. Oder etwa nicht..?
|| Nun wird Lohfink künftig dafür herhalten, als Paradebeispiel für falsche oder fragwürdige Vergewaltigungsklagen zu gelten. ||
Am Bildzeitungs-Stammtisch vielleicht. Aber hier wurde kein Präzedenzfall geschaffen, sondern einer von vielen Fällen in diesem Jahr verhandelt. It's that simple.
"Alle Argumente für die Unschuld Gina-Lisa Lohfinks sind nun Wasser auf die Mühlen ihrer Gegnerinnen und Gegner, die jubeln: Wir haben es schon immer gewusst! [...]"
Das ist m.E. eine verunglückte Formulierung. Offenbar gab es wohl nur Argumente für Lohfinks Schuld aber nicht wirklich für ihre Unschuld - es sei denn, man wollte behaupten, jede Vergewaltigungsanschuldigung durch eine Frau sei als richtige Anschuldigung anzunehmen. Die "Gegnerinnen und Gegner" Lohfinks sind dagegen aus dem Medienhype geboren und rekrutieren sich sicher auch aus den sogenannten Maskulisten und extrem 'Wertekonservativen'. Kurz: Wenn eine so 'sluttige' Tussi mit 'ner Vergewaltigungsklage daherkommt, müsse ja was faul sein. Das sind aber auch die selben, die wohl nahezu jede vermeintliche Vergewaltigung für Taktik seitens Frauen halten.
"Es ist bitter, ihnen in einem juristischen Einzelfall Recht geben zu müssen. Nun wird Lohfink künftig dafür herhalten, als Paradebeispiel für falsche oder fragwürdige Vergewaltigungsklagen zu gelten."
Vielleicht gibt es bald das Verb "lohfinken" ...
Spass beiseite: Nein, indem man zugibt, dass eine Frau eine Vergewaltigung auch erfunden haben kann und das als ein äußerst schwerwiegendes Verbrechen kennzeichnet, gibt man nicht diesen "Gegnerinnen und Gegnern" recht. Denn diesen geht es ja einzig darum, Frauen, die von Vergewaltigung sprechen, fallen zu sehen.
gut gesprochen. :)