Häusliche Gewalt: Die meisten Fälle bleiben im Dunkeln – Zeit, das zu ändern!

Meinung Die Opferzahlen steigen, aber die Politik ignoriert das Problem: Katharina Körting über die Gründe, warum wir endlich mehr Engagement gegen Gewalt hinter den Wohnungstüren brauchen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 25/2023
2022 wurden mehr als 143.000 Menschen Opfer häuslicher Gewalt – in vier von fünf Fällen handelt es sich um Frauen
2022 wurden mehr als 143.000 Menschen Opfer häuslicher Gewalt – in vier von fünf Fällen handelt es sich um Frauen

Foto: picture alliance/dpa/Maja Hitij

„Ich sprüh’s auf jede Häuserwand, neue Männer braucht das Land“, das sang Ina Deter radikal und hoffnungsfroh vor mehr als 40 Jahren. Aber wo sollen sie herkommen, die neuen? Die Zahl der aktenkundigen Opfer partnerschaftlicher Gewalt in Deutschland steigt. Im Jahr 2022 hat die Polizei nach einer Recherche der Welt am Sonntag bundesweit fast 180.000 Opfer und damit 9,3 Prozent mehr als im Vorjahr registriert.

Männliche Gewalt gegen Frauen ist ein uraltes Problem. Sie schädigt, wo sie nicht tötet, fürs Leben. Während Empörung über fragwürdiges Sozialverhalten von Prominenten hohe Wellen schlägt, gehen die meisten anderen Fälle unter im Meer der Alltagsgewalt. Machtmissbrauch gilt als ursächlich für V