Tino Chrupalla bei Caren Miosga: Halbherzige Didaktik

Meinung Auch bei Caren Miosga schimmert ein Ziel stets durch: Die Zuschauer sollen Tino Chrupalla furchtbar finden. Doch mit solcher Didaktik entfernt sich die ARD vom Journalismus
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Tino Chrupalla bei Caren Miosga, wirkt nervös – und sympathisch
Tino Chrupalla bei Caren Miosga, wirkt nervös – und sympathisch

Foto: Thomas Ernst/NDR

Caren Miosga traut sich was. Die Talk-Moderatorin lädt AfD-Chef Tino Chrupalla ein. Doch auch sie kommt aus der Belehrungs-Falle der öffentlich Rechtenden nicht heraus. Obwohl Belehrung völlig unnötig wäre, klatscht doch das Studiopublikum zuverlässig an den richtigen, also AfD-kritischen Stellen – und das andere Publikum weiß entweder längst selbst, dass die AfD des Teufels ist oder konsumiert keine „Systemmedien“.

Es scheint, als könnten Journalisten es im Umgang mit der AfD nur falsch machen. Man fällt über sie her, wenn sie nicht distanziert genug rüberkommen – aber wenn sie didaktisch agieren, entfernen sie sich vom Journalismus. „Sagen, was ist“ oder Fragen-und-Hören, was jemand sagt,