USA: Das Oberste Gericht ist die Machtreserve für das rechte Amerika

Konservativer Backlash Abtreibungsverbote, Diskriminierung von LGBT: Politisch lassen sich diese Forderungen nicht durchsetzen. Deshalb verlässt sich die Rechte in den USA für ihre Agenda immer häufiger auf den Supreme Court
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 29/2023
Neutralität in schwarzer Robe? Nicht am Obersten Gericht in den USA
Neutralität in schwarzer Robe? Nicht am Obersten Gericht in den USA

Foto: Olivier Douliery/AFP via Getty Images

Die neun vermeintlich neutralen Schiedsrichter in schwarzer Robe werden manches demokratische Vorhaben noch viele Jahre blockieren. Dies gilt für den Klimaschutz, LGBT-Anliegen, Wirtschaftsreformen oder das Wahlrecht, die Religionsfreiheit und Familienplanung. Diese Richterinnen und Richter amtieren, bis sie zurücktreten oder sterben. Eine Einflussnahme auf die „freie Wirtschaft“ wird skeptisch gesehen von der rechten Mehrheit des Obersten US-Gerichts – die auf das Schlafzimmer und die Privatsphäre hingegen forciert. Davon profitieren rechtskonservative Christen und Unternehmen, die keine Lust auf Regierungsvorschriften haben und sich freuen über ein Urteil, das die Befugnisse der Umweltbehörde EPA begrenzt. Diese Rechtsprechung stützt Waffen