Chemnitz wird 2025 Kulturhauptstadt Europas: Ungesehen im Rampenlicht

Chemnitz In eineinhalb Jahren wird die Region europäische Kulturhauptstadt. Ist man hier bereit dafür? Besuch an einem Ort, der zwischen Deindustrialisierung und verwaisten Straßenzügen weiß, was Hoffnung bedeutet
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 32/2023
4.000 Apfelbäume wollten sie pflanzen. Immerhin ein Zehntel steht jetzt
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Foto: Ernesto Uhlmann

Tina Winkel hat einen ungetrübten Optimismus, ein einnehmendes Lachen und einen Schlüsselbund der mittleren Kategorie. Wie immer passt der letzte, Tina Winkel dreht am Schloss, atmet aus, öffnet die Tür der hohen Tramgarage. Draußen streckt sich das Gelände: Schienen ziehen einen Bogen, neben einem Gebäude mit DDR-Rauputz lagern unlackierte Teile einer Straßenbahnkarosserie. Man kann meinen, dass sie vor der Wende hier abgelegt wurden. Der Optimismus von Tina Winkel: Das wird noch alles, lacht sie, da mache ich mir keine Sorgen. Hinter uns: das alte Straßenbahndepot der Stadt Chemnitz, für die Pferdebahn 1880 gebaut, öfter erweitert. Den Zustand kann man gut zusammenfassen, wenn man erwähnt, dass Winkel, Kultur- und Medienpäd