Der Fall des getöteten Mädchens von Kandel hat eine öffentliche Debatte ausgelöst, in der wieder einmal strafrechtliche Belange mit asylrechtlichen vermengt werden; eine Masche, die der Gefühlslage vieler Menschen entspringt, die jedoch, so, wie die Debatte geführt wird, letztlich der rechten Hetze nutzt. Es ist durchaus möglich, dass bei der Tat spezifische, kulturell-ideologisch geprägte Motive der Frauenverachtung eine Rolle gespielt haben. Das wird der Prozess bestenfalls zeigen. Aber das ist kein Fall fürs Asylrecht.
Dass nun die CSU auf den AfD-Zug aufspringt und flächendeckende Alterstests für Flüchtlinge fordert, mag im Affekt vernünftig klingen – schließlich ist das Alter eines Täters maßgeblich für die etwaige Strafe –, führt allerdings in die Irre. Selbst wenn man das Argument des Ärzteverbandes, ein generelles Röntgen der Hand sei ein unzulässiger Eingriff in die körperliche Unversehrtheit, abtun möchte, gibt es berechtige Zweifel an der Methode der Ermittlung des „Knochenalters“.
Dabei werden Röntgenbilder der Hand mit Werten aus wissenschaftlichen Studien verglichen. Es handelt sich also stets um Mittelwerte, die Abweichungen können erheblich sein, da die Faktoren, die für eine Differenz zwischen Knochen- und chronologischem Alter sorgen können, zahlreich sind. Dazu kommt, dass die Vergleichswerte aus Studien kommen, die alt sind und in den USA bzw. Großbritannien erstellt wurden, wie der nach seinen Entwicklern benannte Atlas „Greulich & Pyle“ von 1959. Nicht nur Pro Asyl kommt daher zu dem Schluss, dass diese Tests „völlig ungeeignet“ sind, um auf Asylbewerber angewendet zu werden. Einen jungen Mann aus einem Dorf am Hindukusch mit einem Kind aus der weißen Oberschicht der USA oder einer britischen Arbeiterfamilie zu vergleichen, ist nicht sonderlich aussagekräftig.
Kein Bedarf für Generalverdacht
Ja, es ist wichtig, das Alter der Asylbewerber zu kennen, weil es rechtliche Konsequenzen hat. Aber das geschieht, wenn nötig, längst – auch mithilfe des eigentlich als Diagnoseinstrument gedachten Knochentests. Doch es gibt zahlreiche Gründe, weshalb das Alter oft im Unklaren liegt. Die lange, oft beschwerliche Reise überlebt nicht jeder Reisepass, einige Herkunftsländer stellen nicht jedem einen aus und obendrein entsorgen viele ihre Papiere, bevor sie kommen. Ein Skandal, mag man rufen, die kommen mit Täuschungsabsicht! Es ist allerdings nur rational, da so die Chancen, abgeschoben zu werden, drastisch verringert werden. Ohne Herkunftsland keine Abschiebung, bei unklarem Alter gilt – zumindest solange sich der Grüne Boris Palmer mit seiner Forderung, die Beweislast umzudrehen, nicht durchsetzt – das juristische Prinzip in dubio pro reo. Generalverdacht hilft ohnehin niemandem.
Ein Asylsystem, das selbst Kriegsflüchtlingen miserable Bleibe- und Integrationsperspektiven bietet, muss sich nicht wundern, wenn es ausgetrickst wird. Ebensowenig überrascht es, dass unter denen, die tricksen, womöglich Straftäter sind – oder solche die es werden könnten, weil obendrein kaum psychologische Betreuung beispielsweise traumatisierter Jugendlicher stattfindet. Darüber sollte geredet werden: ein Asylrecht, das Chancen bietet und ein engmaschiges Betreuungs- und Integrationsnetz. In einem solchen Rahmen könnten auch inakzeptable Einstellungen und Verhaltensweisen vieler Flüchtlinge endlich vernünftig thematisiert werden.
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Kommentare 23
knappe ressourcen verteilt man nicht mit durchlöcherten gieß-kannen.
auch wenn bau-pläne durchdacht sind,
brauchts doch werkzeuge, die tauglich sind,
bauten zu errichten.
Die genannte Lösung ist in der Praxis nicht umsetzbar, insofern besteht der Artikel aus einer Fragestellung die nicht neu ist ohne Lösungsansatz.
Man kann das deutsche Asylrecht auch gleich ganz neu fassen, so dass es keinerlei Anreize und Hintertürchen für Täuschung bietet. Die USA sind da ein leuchtendes Beispiel. Wer illegal die US-Grenze übertritt, verwirkt auf Lebenszeit die Möglichkeit auf Asyl und/oder einer späteren legalen Einreise.
Wissenschaftliche Untersuchungsmethoden werden stetig weiterentwickelt, man muss nicht so tun, als wüsste man das nicht. Der Einwand, die Daten für die Erarbeitung der Untersuchungsmethode wären nicht valide, entbehrt jeglichen wissenschaftlichen Verständnises.
Im Kampf gegen Menschenhandel haben Wissenschaftler des Fraunhofer Instituts übrigens bereits ein nichtinvasives und leicht anzuwendendes Verfahren entwickelt, das keiner einzelrichterlichen Zustimmung für eine Altersbestimmung bedarf.
https://www.fraunhofer.de/de/presse/presseinformationen/2017/oktober/medica-2017-fraunhofer-zeigt-ultraschall-handscanner.html
Stimmt, da der Unterschied zwischen Jugend- und Erwachsenenstrafrecht hier ein Grundsatz ist muß es eine Möglichkeit geben dies zu klären. Ansonsten muß man diesen Grundsatz fallenlassen. Dies wollen wenige
„Ein Asylsystem, das selbst Kriegsflüchtlingen miserable Bleibe- und Integrationsperspektiven bietet, muss sich nicht wundern, wenn es ausgetrickst wird.“
Wie man Asyl, Kriegsflüchtlinge und Integrationsperspektive in einem Halbsatz verquirlen kann, ist schon die hohe Kunst der Meinungsmache. Der Autor kann es noch weit bringen.
Wieder wird ein Aufreger durch D getrieben. Und alles wird in einen Topf getan, fleißig gerührt, und was kommt raus, wenn es denn wenigstens echter Quark wäre.
Die CSU hat keinesfalls verlangt, daß bei allen Flüchtlingen eine Altersfeststellung erfolgen soll.
Auch würde damit kein so schlimmes Verbrechen verhindert werden.
Sehr wohl hat meiner Meinung nach unsere Gesellschaft das Recht, nur denen eine exklusive Betreuung zukommen zu lassen, denen es vom Gesetz her zusteht. Immerhin kostet uns ein unbegleiteter minderjähriger Geflüchteter zwischen 40 000 bis 60 000€ im Jahr. Dafür muß, wie man so landläufig sagt, eine Oma lange stricken.
Der Herr Montgomery und andere guten Menschen scheinen wohl ganz von der Rolle zu sein mit ihrer Behauptung von der Verletzung der Persönlichkeitsrechte. Was muß da ein Bürger über sich ergehen lassen, wenn er Hartz 4 oder andere Beihilfen beantragen muß?
Und ich nehme den Rest des letzten Absatzes:
|| Ebensowenig überrascht es, dass unter denen, die tricksen, womöglich Straftäter sind – oder solche die es werden könnten, weil obendrein kaum psychologische Betreuung beispielsweise traumatisierter Jugendlicher stattfindet. Darüber sollte geredet werden: ein Asylrecht, das Chancen bietet und ein engmaschiges Betreuungs- und Integrationsnetz. In einem solchen Rahmen könnten auch inakzeptable Einstellungen und Verhaltensweisen vieler Flüchtlinge endlich vernünftig thematisiert werden. ||
Verzeihung, aber "inakzeptable Einstellungen und Verhaltensweisen vieler Flüchtlinge" können jederzeit thematisiert werden. Dass kein "engmaschiges Betreuungs- und Integrationsnetz" vorhanden ist, das sogar noch "psychologische Betreuung (...) traumatisierter Jugendlicher" leisten kann, wussten alle, die vor 2015 mal versucht hatten, einen Termin beim Psychologen zu bekommen.
Wo sollen die Leute hergenommen werden, die sich um die Leute kümmern, die, wenn es nach dem geht, was die letzten zwei Jahre im dF zu lesen war, ab dem ersten Tag den Fachkräftemangel (INSM) beseitigen und dem demographischen Wandel (INSM) begegnen sollten. Und mit wie vielen Brocken Deutsch könnte so etwas Intimes wie Traumabewältigung denn funktionieren..? Das geht - bis auf weiteres - wohl nur in der jeweiligen Landessprache.
Wir schaffen es, wie ich kürzlich fluchte, ja nicht mal, dass genügend Dolmetscher unterwegs sind, die wenigstens mal aus der Post von der ARGE vorlesen. Das geschieht alles ehrenamtlich, mit Händen und Füßen. Die Thearpiesitzungen gleich mit eingeschlossen. Aber ich stoße an meine natürlichen Grenzen, wenn der Patriarch "meiner Syrer" (neuerdings..?) seine Frau verprügelt und wegsperrt, weil sie es wagt, ihr Kopftuch ablegen zu wollen. Denn es besteht kein kausaler Zusammenhang zwischen dieser Sache und irgendwas.
Wisst ihr, wenn jemand Hunger hat und Lebensmittel stibitzt, kann ich das verstehen. Wenn jemand süchtig ist und Harm-losen Formen der Beschaffungskriminalität nachgeht, weiß ich als Kettenraucher, warum man so etwas tut. Ich find's sogar witzig, wie putzig-naiv sie mit den Schulfahrkarten der Kinder als Familie durch halb D tingeln. Würde ich vielleicht auch machen. Aber alles, was in die Bereiche geht, von denen die Täter behaupten, das seien ihre Fluchtgründe gewesen, ist (mir) nicht mehr vermittelbar.
Ich hab' weder Zeit noch Lust, mir in Dauerschleife anzuhören, was ich für ein sexistisches, rassistisches Schwein bin, während es das ist, was (zu) viele Geflüchtete (<-- so die Sprachregelung hier, bis vor sehr kurzem) an Verhalten an den Tag legen. Und ich fange jetzt, wo Augstein bei S.P.O.N. mehr Sicherheit für D fordert, bestimmt nicht an, mich darüber aufzuregen, dass an Silvester Polizei und Rettungskräfte unter Böller-Beschuss stehen. Denn dass Polizist*Innen Schweine sind, weiß ich schließlich aus dem derFreitag.
Aber überraschend, da haben Sie erstaunlich recht, ist das alles wirklich nicht. Mich überrascht lediglich, dass man sich hier nicht überrascht zeigen darf. Das ist neu.
Das Erstarken der Rechten; die allgemeine Ernüchterung nach der Euphorie; die Frage, wer das alles leisten und alles bezahlen soll; die größeren (bis großen) sozio-kulturellen Unterschiede (nachdem man sich - über das erste, Hallöli und Willkommengeheiße hinaus - ein bisschen besser kennen gelernt hat); die unverhohlene Verwunderung darüber, dass ich sogar freitags (!) um 6:30 das Haus verlasse, um gegen 16:30 hundskaputt heimzukehren, für ein paar lächerliche Kröten, obwohl die in der Türkei doch gehört hatten, dass einem in D die gebratenen Tauben in den Mund fliegen - all das ist tatsächlich kaum verwunderlich, Herr Badura. Mich schockt das alles nicht.
Vor ein paar Wochen, als 8 (?) offenbar schwerstkriminell gewordene Afghanen (m) im Flugzeug saßen und 150 (?) Leute am Rollfeld (?) gegen deren Abschiebung demonstrierten, bin ich mit meinem Freund nach eingehender Diskussion überein gekommen, dass wir keine schlechten Menschen sind, wenn wir finden, dass Leute, die sich vorgeblich vor Angst um Leib und Leben nach D flüchten, weggeschoben werden dürfen, wohin auch immer, sofern sie hier Straftaten begehen, die andere an Leib und Leben bedrohen und/oder die verfassungsverbriefte Würde anderer nach §1 nicht anerkennen.
Und, ganz ehrlich, mir ist es dabei sogar total egal, ob jemand 16 oder 21 Lebensjährchen auf dem Buckel hat. Je jünger Schwerstkriminelle sind, desto unerträglicher finde ich es fürgar. Mein 'gesundes Volksempfinden' ginge an der Stelle weit weniger mit mir durch, wenn ich wüsste, dass wir die Infrastruktur haben, den jungen Leuten zurück auf die gerade Bahn zu helfen. Aber die haben wir nicht. Und wovon sollen wir die aufbauen..? Von den Härtefällen, die von den Hauptschulen abgehen und von denen die Hälfte selbst einen Betreuer (m/w) gebrauchen könnte, um klarzukommen..? Oder von den Erasmus-Gymnasiast*Innen, die in Maastricht jung sind und später in Düsseldorf oder Gütersloh der uns bekannten Welt entschweben..?
Mir ist das alles zu hoch. Anerkennenswert, dass im Artikel wenigstens mal die Probleme benannt werden. Für mein Empfinden fast schon ein bisschen viel 180°-Wende. Aber die Schreib- und Denkverbote sind weg. DAS ist eine gute Ausgangsposition, um IN RUHE über die Dinge zu reden. So könnte es gelingen. Ihre Forderungen (s. letzter Absatz), Herr Badura, sind aber utopisch, solange wir es mit JVAs zu tun haben, aus denen binnen einer Woche ca. 9 Häftlinge ausbrechen, von denen ca. 2 wieder zurück sind. In so einem Land Intensivbetreuung für pflegebedürftige Jungzugeflüchtete zu fordern und als notwendige Bedingung zum Reden zu deklarieren, ist ein bisschen... naja.
P.S. Ich habe eine Mama, die uns letztes Jahr beinahe gestorben wäre und gerade ihre lächerlich kleine Schwerbehinderten-Armutsrente beantragt. Ich kümmerte mich um Schwerstpflegefälle, von denen es im Überschwang hieß, sie könnten dann ja demnächst uns pflegen, wenn wir alle alt sind, wir aussterbenden Deutschen. Aber ich kann nicht. Ich habe selbst ein sogenanntes Leben. Merkel meinte, sie schafft das - dann soll sie jetzt gefälligst zusehen. Insoweit stimmen wir überein. Aber Glück ist - auch hierbei - weiterhin Erwartungsmanagement. Wunder erwarte ich von Merkel jedenfalls keine. Die will - mit Schulz zusammen - schon den regulären Pflegesektor pimpen. Wiederum mit Personal, das sie nicht hat. So what..?
P.P.S.: Wenn man will, dass junge Leute Sozialarbeiter (mit Fachweiterbildung x und y) werden wollen, sollte man ihnen vielleicht etwas mehr als 950 Euro/Monat für die berüchtigten "2/3-Stellen" in Aussicht stellen, wa. Und daran, dass das nicht geschieht, ist weißgott nicht die Gleichstellung Homosexueller schuld, wie der sehr sehr sehr (usw.) kluge Herr Sigmar Gabriel kürzlich meinte, sondern schlicht und ergreifend, dass seit nunmehr Jahrzehnten keine sozialdemokratische Politik mehr stattfindet, in D, Europa und der Welt. Wenn ich heute lese, dass internationale Großkonzerne noch bis 2020 mit altbekannten Steuer"tricks" die Allgemeinheit(en) um Multimilliardenbeträge jährlich betrügen dürfen, könnte ich den klugen klugen klugen (usw.), alternden, schneeweißen Männern, die neuerdings auch den Umweltschutz und die Politische Korrektheit als Verhinderungsgrund für Sozialdemkratie ausgemacht haben wollen, gerade mal die Teppiche ihrer vollklimatisierten Etagen vollkotzen.
Macht ihr alle mal. Ich lese derweil das AfD-Programm in der offiziellen, russischen Übersetzung. Weil Russisch so links ist. Guten Morgen.
der herr leander f. badura macht vorschläge
im guten glauben an ein deutschland,
das ihm aus aus erzählungen wohl-bekannt,
belebt wird von entspannten, reichen menschen,
die wohl-geführte institute unterhalten,
die jedwedem mangel ab-helfen.
menschen, die sich was zutrauen und alles schaffen,
was sie wiklich anpacken.
die an ihrem eigentum nicht kleben,
die eine oder andere schnitzerei
von un-vernünftigen und/oder un-erzogenen nicht krumm nehmen,
voll vertrauen auf ihre pädagogischen fähigkeiten
und aus un-erschöpflichen quellen der lang-mut
an bedürftige austeilen können.
gebt ihm ein einreise-ticket, damit er sich umschauen kann!
s.o.
1. Wenn Sie die AfD klein machen möchten, müssen Sie verhindern, dass Menschen das System ausnutzen (Dafür spricht ja auch, dass das Verhalten "rational" sein soll). Das Problem ist nicht, dass "mal ein Pass verloren geht", sondern dass massenhaft falsche Angaben gemacht wurden. Es muss eine Möglichkeit geben, dieses "rationale" Verhalten einzudämmen.
2. Die Tests funktionieren, sofern man ein Mindestalter bestimmt. Deswegen werden sie sogar in Strafverfahren angewandt. Bei den Alterstests zur Eingruppierung der Flüchtlinge geht es um Verwaltungsverfahren, wo ganz nebenbei, der in dubio pro reo Grundsatz nicht gilt! Dass Sie das nicht wissen ist bezeichnend. Hier ein ausgewogenerer Beitrag:
http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/streit-ueber-alterstest-bei-fluechtlingen-15369996.html
3. Wundere Integrations- und Bleibeperspektiven für Jedermann sind bei dem Integrationsaufwand und Bildungsstand der Menschen die kamen schlicht logistisch nicht durchfürbar. Zumal die Wenigsten tatsächlich asylberechtigt sind. Viele genießen nur subsidiären Schutz (dürfen derzeit nicht abgeschoben werden) oder werden - warum auch immer - nicht abgeschoben.
Zitat:"Man kann das deutsche Asylrecht auch gleich ganz neu fassen, so dass es keinerlei Anreize und Hintertürchen für Täuschung bietet. Die USA sind da ein leuchtendes Beispiel. Wer illegal die US-Grenze übertritt, verwirkt auf Lebenszeit die Möglichkeit auf Asyl und/oder einer späteren legalen Einreise."
Oder wie Kanada? Aber dazu müsste die EU endlich mal wissen was sie will, bzw. die Abweichler, egal in welcher Richtung, zur konstruktiven Mitarbeit zwingen.
Dazu auch:"Wo sollen die Leute hergenommen werden, die sich um die Leute kümmern, die, wenn es nach dem geht, was die letzten zwei Jahre im dF zu lesen war, ab dem ersten Tag den Fachkräftemangel (INSM) beseitigen und dem demographischen Wandel (INSM) begegnen sollten."
Dies sind doch die wichtigsten Faktoren. Was sollen wir hier mit dem 300. Taxifahrer aus Nigeria, der wahrscheinlich nie einen Führerschein gemacht hat, und den der deutsche Staat, und damit letztendlich alle Steuerzahler, dann samt seiner nachgezogenen Familie ein Leben lang durchfüttern müssen.
Ein Arzt oder eine gelernte (in vielen Ländern ist die Ausbildung hier durchaus besser als in Deutschland) Krankenschwester, die nach Sprachkurs und Eingewöhnung dann dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, und dadurch auch ohne weitere Unterstützung sich eine Existenz aufbauen können, werden wahrscheinlich auch keine größeren Probleme hier bekommen. Vorausgesetzt natürlich, das die Bereitschaft sich zu integrieren (das wird von mir und jedem anderen als absolut zwingend vorausgesetzt), wenn man z.B. langfristig in Dubai, Kanada, der Türkei und eigentlich allen Ländern außerhalb Europas tätig sein möchte. Selbst jetzt in Russland wird von mir verlangt, das ich mich den regionalen Bräuchen und Gepflogenheiten anpasse, und nicht weiter als Deutscher Fremdkörper in der Gesellschaft lebe.
Der Arzt (und Freund) meines Vaters in Deutschland ist Syrer, flüchtete aber mit seiner Familie schon vor etlichen Jahren vor dem alten Assad. Dieser meinte in einem Gespräch einmal, das etwa 70 Prozent der derzeitigen Syrischen Flüchtlinge nur faule Schmarotzer seien, welche die Gunst des Krieges ausnutzen würden, um eine Fahrkarte in die europäischen Sozialleistungen zu erlangen.
Und dies trifft sicher auch auf 80 Prozent der Nigerianer oder Pakistanis zu. Das war aber nicht Sinn des Asylrechts. Hier ist eine Verschärfung durchaus nötig.
Wer in Nigeria schon keine beruflichen Chancen hat, welche Chancen hat er denn dann noch in Europa, wo immer mehr einfache Tätigkeiten wegrationalisiert werden.
Zitat:"sondern schlicht und ergreifend, dass seit nunmehr Jahrzehnten keine sozialdemokratische Politik mehr stattfindet, in D, Europa und der Welt." Es gibt ja auch keine vernünftigen Sozialdemakraten mehr. Sobald diese einen gewissen Einfluß haben, siehe Schröder, Nahles, Schulz etc, sind doch alle sozialdemakratischen Werte schnell vergessen. Und dann beobachtetn Sie auch mal die Erwerbslosenquoten in Ländern, wo sozialdemakraten an der Macht sind. Auf Sprüche wie "gleiche Chancen für alle und eine gerechte Welt für alle" verzichten nämlich alle gerne, die Arbeitslos geworden sind, dann kaum Unterstützung und Beachtung erhalten, aber sehen, das nebenan oder im nächsten Ort Wohnungen für Flüchtlingsfamilien neu gebaut werden, wo man auch noch stolz mitteilt, wieviele Millionen diese Maßnahmen gekostet hätten.
Bei der Anwendung einer Reihe deutscher Gesetze ist die Altersbestimmung zwingend notwendig
»Der Fall des getöteten Mädchens von Kandel hat eine öffentliche Debatte ausgelöst…«, bei der nach meinem Erleben nicht sauber unterschieden wird. Ich finde, dass es einen erheblichen Unterschied macht, ob wir uns über einen, wie in diesem Fall, minderjährigen, aus Afghanistan stammenden Verdächtigen, also über einen mutmaßlichen afghanischen Straftäter unterhalten, oder über „flächendeckende Alterstests für Flüchtlinge“ á la CSU.
Bei der Anwendung einer Reihe deutscher Gesetze ist die Altersbestimmung zwingend notwendig, wie das im „Fall des getöteten Mädchens von Kandel“ wieder deutlich wird.
Der aus Afghanistan stammende Verdächtige, der seine 15 Jahre alte Ex-Freundin erstochen haben soll, ist nach offiziellen Angaben selbst 15 Jahre alt. Der Vater des Mädchens bezweifelt das aber. Der Verdächtige hat nach bisherigen Erkenntnissen vermutlich in der Provinz Kabul gelebt, bevor er im April 2016 als unbegleiteter minderjähriger Ausländer nach Deutschland gekommen und im Mai 2016 der Kreisverwaltung Germersheim zugewiesen worden sei. Er habe bei der Einreise keinen Ausweis dabeigehabt und als Geburtsdatum den 01. Januar 2002 angegeben.
Für das mit der Tat verbundene deutsche Strafverfahren ist jedoch zu beurteilen, ob der vermutliche Straftäter bei der Tat bereits 14 Jahre alt und damit strafmündig war, oder nicht. Das ist obligatorische juristische Pflicht. Dass er Ausländer ist, ist hierbei unerheblich, ebenso spielt sein Aufenthaltsstatus für das Verfahren keine Rolle.
Wenn für ein ordnungsgemäßes Strafverfahren die Bestimmung des biologischen Alters notwendig ist, hat nach meinem Dafürhalten selbstverständlich, die hierfür gängige Bestimmungspraxis angewendet zu werden, bei aller wissenschaftlich/praktischen Unzulänglichkeit.
„Alterstests“ also nur im begründeten Einzelfall.
Forderungen nach „flächendeckenden Alterstests für Flüchtlinge“ á la CSU halte ich für populistische Gefälligkeitsreklame von Politikern und für sachlich unnötig. Wenn jemand nach Deutschland flüchtet, muss Hilfe entsprechend der geltenden Gesetze geleistet werden. Und wenn die Gesetze unzulänglich sind, muss man sie unter Anwendung humanitärer Kriterien passend machen.
Vor allem aber muss die „westliche Wertegemeinschaft“ mit ihren völkerrechtswidrigen Angriffskriegen aufhören. Kosovo, Afghanistan, Irak, Libyen, Syrien mit einer Bilanz dieser westlichen Interventionskriege von mittlerweile 1,5 Millionen Menschenleben und zig-Millionen Flüchtlingen lassen grüßen.
>>Vor allem aber muss die „westliche Wertegemeinschaft“ mit ihren völkerrechtswidrigen Angriffskriegen aufhören.<<
Das ist richtig, aber nur ein Teil des Problems. Heute schon überschreitet die Zahl der Klimaflüchtlinge die Zahl der Kriegsflüchtlinge. Auch das ist ein Krieg der reichen Industrieländer gegen die Armen in den "Prekärzonen".
Ja – du hast ja recht, aber es wäre doch bereits hilfreich, die eigenen Zerstörungsanteile in die Diskussion des Themas einzubeziehen. Frau Merkel spricht doch so gerne über Fluchtursachen, ohne darüber nachzudenken, dass sie selbst bereits eine darstellt. Jedenfalls werte ich z. B. auch die gegenwärtige Beteiligung der deutschen Kriegsarmee an der Internationalen Allianz gegen den IS so.
Im Übrigen wird auch in diesem Forum wieder die Diskussion um Straftäter vermischt mit der Diskussion um Flüchtlinge.
Wieso müssen immer die Extremvarianten unter den Flüchtlingen für die Diskussion einer „gescheiten Flüchtlingspolitik“ herhalten.
Ja – du hast ja recht, aber es wäre doch bereits hilfreich, die eigenen Zerstörungsanteile in die Diskussion des Themas einzubeziehen. Frau Merkel spricht doch so gerne über Fluchtursachen, ohne darüber nachzudenken, dass sie selbst bereits eine darstellt. Jedenfalls werte ich z. B. auch die gegenwärtige Beteiligung der deutschen Kriegsarmee an der Internationalen Allianz gegen den IS so.
Im Übrigen wird auch in diesem Forum wieder die Diskussion um Straftäter vermischt mit der Diskussion um Flüchtlinge.
Wieso müssen immer die Extremvarianten unter den Flüchtlingen für die Diskussion einer „gescheiten Flüchtlingspolitik“ herhalten.
>>...aber es wäre doch bereits hilfreich, die eigenen Zerstörungsanteile in die Diskussion des Themas einzubeziehen.<<
Sicher, das Ganze im Blick behalten. So kann vermieden werden, dass Fluchtgründe verschwiegen und die Flüchtlinge zum eigentlichen Problem erklärt werden.
Nachtrag:
Bei näherer Befassung mit dem „Fall des getöteten Mädchens von Kandel“ stelle ich nun fest, dass es hinsichtlich des vermuteten Straftäters sogar darum ging, ob er bei der Tat nicht sogar volljährig, also 18 Jahre oder älter war.
Bei Heranwachsenden (18- bis unter 21-Jährigen) kann entweder das Jugendstrafrecht nach dem Jugendgerichtsgesetz (JGG) oder das Erwachsenenstrafrecht Anwendung finden.
In einer Mitteilung des Kreises Germersheim vom 2. Dezember 2018 heißt es: "Eine Volljährigkeit wird derzeit von allen Beteiligten ausgeschlossen". Man verwies auf eine Untersuchung im Jahr 2016, der zufolge "eine Varianz von +/- 1 Jahr möglich" sei.
|| gebt ihm ein einreise-ticket, damit er sich umschauen kann! ||
Batsch! Stempel drauf. Einreise genehmigt.
Weiß nicht, ob er das glaubt. Wollte mich eigentlich gar nicht so aufregen. Wie ich die Sache sehe, passt halt irgendwie etliches nicht zusammen. So vom Logistischen her.
ABER! Und jetzt kommt's. Als ich vorhin nach Hause komme, kommt die Frau des Patriarchen mit einer Einkaufstüte in der Hand und einer Wollmütze auf'm Kopp, unter der an den Seiten ein paar Haare rauszammelten, auch gerade nach Hause, lacht, grüßt überschwänglich und hält mir ihre Hand zum Schütteln hin! Da war ich ganz perplex. Hab' sie natürlich genommen und geschüttelt. Bei unserer ersten Begegnung vor etwas über einem Jahr ist sie vor Schreck einen Schritt zurück gewichen, als ich ihr meine hinhielt.
Cool, oder..? Und die beiden scheinen sich auch wieder zusammengerauft zu haben. Offenbar ist sie stärker aus der Krise raus, als rein. Ich freue mich.
Badura, ja. Dem bin ich noch böse wegen dem Scheiß da. Diesen Text hier finde ich aber gar nicht soooo schlecht. Nur passt halt, wie gesagt, irgendwie einiges nicht zusammen. Insgesamt gesehen, so. Aber das ist mir heute mal egal.
ich bitte, auf dem laufenden gehalten zu werden.
Deine genauen beschreibungen aus teilnehmender beobachtung
im treppenhaus sind mir teurer
als vieles, was in verschiedensten gebets-/partei-häusern erhofft wird.
ergänzung:.. und in redaktions-stuben erhofft wird.
Bei den Thema kommt mir Chris Roberts in den Sinn:
Du kannst nicht immer siebzehn sein
Liebling, das kannst Du nicht!
https://www.youtube.com/watch?v=-oogm0-FiBM
Joh, danke. Ich kann aber doch nur von (m)einem kleinen Ausschnitt berichten, der kein Querschnitt ist. Ihre Schwester (samt Mann und Tochter) sind/leben/denken zum Beispiel ganz anders. Aufgeschlossener. 'Er ist moderner Mann', sagt unsere Vermieterin. Unseren Patriarchen hingegen nannte sie erst Bauer - und neuerdings Terrorist. Straight to his face, übrigens. Halbe Sachen gibt's bei unserer Vermieterin nicht ;o)