EU-Gipfel: Die Entscheidung zur Ukraine ist eher taktisch als „historisch“

Meinung Der Europäische Rat hatte gar keine andere Wahl, wollte er nicht dem ukrainischen Staatschef den nächsten Tiefschlag nach seinem wenig ergiebigen USA-Besuch versetzen
Exklusiv für Abonnent:innen
EU-Ratspräsident Charles Michel nannte die Entscheidung zur Aufnahme von Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine und Moldau einen „historischen Moment“
EU-Ratspräsident Charles Michel nannte die Entscheidung zur Aufnahme von Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine und Moldau einen „historischen Moment“

Foto: John Thys/AFP/Getty Images

Es muss in dieser Hinsicht nichts zwischen den Zeilen gelesen, sondern kann getrost beim Wort genommen werden, was gesagt wird. Bei seinem dritten Besuch in Washington seit Beginn des Ukraine-Krieges ist Wolodymyr Selenskyj in dieser Woche nicht unbedingt auf taube Ohren gestoßen – auf eine andere Wortwahl seiner Gastgeber schon. Hatte Präsident Joe Biden bisher stets beteuert, man werde die Ukraine unterstützen, „so lange wie irgendwie nötig“, bekam deren Staatschef nun zu hören: „Wir werden die Ukraine mit Waffen beliefern, solange wir können.“

Selenskyj verhandelte in den USA auf ziemlich verlorenem Posten

Das klingt abgeschwächter und konditionierter als bisher. „Solange“ heißt wie lange? Schon Anfang des J