Hitlerputsch 1923 soll von Bayern aus die „saupreußische Republik“ schleifen

Zeitgeschichte Adolf Hitler marschiert zur Münchner Feldherrenhalle. Der „Führer“ will den Rubikon überschreiten, um in Deutschland das „Regime der Novemberverbrecher“ zu stürzen. Bayern hat ihn im Willen zur „nationalen Revolution“ bestärkt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 45/2023
Gemälde „Befreiungskampf an der Feldherrnhalle“ von Arthur Wirth
Gemälde „Befreiungskampf an der Feldherrnhalle“ von Arthur Wirth

Foto: Scherl/SZ-Photo/Ullstein

Für den 72-jährigen Gustav von Kahr gibt es kein Erbarmen, für ihn ist alles zu spät, gerade für ihn. Als am 30. Juni 1934 in Deutschland SA-Chef Ernst Röhm und seine Entourage aus dem Weg geräumt werden, trifft es ebenso Adolf Hitler besonders verhasste Personen wie den Kurzzeitkanzler Kurt von Schleicher, der von SS-Leuten in seiner Babelsberger Villa erschossen wird, oder Edgar Jung, den Redenschreiber Franz von Papens, der – entmachtet zwar, aber immerhin – noch als Vizekanzler im Kabinett Hitler sitzt. Dass ihn die Mordorgie verschont, ist mutmaßlich Reichspräsident Paul von Hindenburg zu verdanken, den man als Gönner von Papens besser nicht brüskiert.

Seinen Henkern schutzlos ausgeliefert, ist hingegen jener Gustav vo