Krieg in Nahost: Deutschlands Weltbild steht konträr zur Wirklichkeit

Meinung Das Schicksal der Palästinenser im Gaza-Krieg und die Notwendigkeit einer sofortigen Waffenruhe können in Deutschland jetzt wieder als nachgeordnete Fragen behandelt werden. Israels Premier Benjamin Netanjahu wird das recht sein
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 16/2024
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu und Bundeskanzler Olaf Scholz bei einer Pressekonferenz in Berlin im März 2023
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu und Bundeskanzler Olaf Scholz bei einer Pressekonferenz in Berlin im März 2023

Foto: Tobias Schwarz/AFP/Getty Images

Und wie es funktioniert hat! Über Nacht versiegt in Washington und Berlin das Unbehagen über die israelische Kriegsführung in Gaza, bei der nach Raketen und Bomben zuletzt der Hunger als Waffe geschätzt war. Seit der Iran den israelischen Angriff auf seine Botschaft in Damaskus militärisch beantwortet hat, werden die Reihen geschlossen. Benjamin Netanjahu treibt die G7-Staaten vor sich her, die nicht Teheran und Jerusalem gleichermaßen ermahnen, es gut sein zu lassen, sondern den Iran verurteilen.

Die grüne deutsche Außenministerin Annalena Baerbock bringt es fertig, Teheran vorzuwerfen, den Nahen Osten „an den Rand des Abgrunds“ geführt zu haben, ohne auch nur mit einem Halbsatz den israelischen Anteil an der heraufbeschworenen Katas