Sexarbeiterin: „Sex für Geld wird es immer geben“

Interview Geht es um Prostitution, kommen in deutschen Medien meistens Vertreterinnen der Betroffenen zu Wort, kaum je Betroffene selbst. Wir haben mit einer rumänischen Sexarbeiterin, die in Berlin lebt und arbeitet, gesprochen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 47/2023
„Sex für Geld wird es immer geben“
„Sex für Geld wird es immer geben“

Illustration: der Freitag

Maria S.* arbeitet in einer Bar in Berlin. Die 33-jährige Frau mit den pechschwarzen Haaren wirkt zierlich, hat aber schon einiges erlebt. Das Gespräch wurde auf Englisch geführt.

der Freitag: Wie bist du zu dieser Arbeit gekommen?

Maria S.: Mein Vater ist gestorben, als ich 18 war, und meine Mutter ein Jahr später. Ich habe zwei Schwestern und einen Bruder. Sie hatten keine Arbeit. Und dann habe ich mit 17 geheiratet. Der Typ nahm viele Drogen. Er gab mir nie eine Zigarette. Nicht ein Mal schenkte er mir Blumen. Ich arbeitete zu der Zeit in einem Geschäft, als Verkäuferin.

Warum hast du ihn geheiratet?

Weiß nicht, ich war einfach dumm. Meine Mutter sagte immer: „Verlass diesen Typen, er ist nicht gut für dich.“ Ich habe ihn ja auch verlassen