Grundwasser: Wie ägyptische Kartoffeln die Erdachse verschieben

Rotation Die intensive Nutzung des Grundwassers dient dem Gemüseanbau, bringt aber die Erde aus dem Gleichgewicht. Welche Folgen hat das für unseren Planeten?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 29/2023
Hitzewellen und andauernde Dürre verursachen Wasserknappheit – und führen zu verstärkter Nutzung des Grundwassers
Hitzewellen und andauernde Dürre verursachen Wasserknappheit – und führen zu verstärkter Nutzung des Grundwassers

Foto: Imago/Jörg Böthling

In den letzten Jahren hat sich der Wüstenstaat Ägypten zu einem der Hauptlieferanten unserer Frühkartoffeln entwickelt. Man kann das aus dem Flugzeug sehen: Um die Sahara fruchtbar zu machen, sind riesige Berieselungsanlagen entstanden, die sich im Kreis drehen und die Wüste ergrünen lassen. Nach Angaben von Öko-Test verbrauchen die ägyptischen Anbauer im Schnitt 407 Liter Wasser pro Kilogramm Kartoffeln. Die Sahara ist eine der trockensten Gegenden dieser Welt. Im Arabischen wird sie „bahr bilā mā“genannt: „Meer ohne Wasser“. Ägyptische Frühkartoffeln gibt es in unseren Supermärkten, weil für die Bewässerung auch jahrtausendealtes Grundwasser eingesetzt wird, das tief unter der Erde im Wüste