Amokläufe in Brasilien: Der Hass auf Frauen kommt aus den USA

Misogynie In Brasilien häufen sich die Amokläufe an Schulen. Die Täter sind jugendlich und wurden im Internet radikalisiert. Die neue Regierung unter Lula da Silva schnürt deshalb ein neues Milliardenpaket gegen die Welle der Gewalt. Wird es helfen?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 24/2023
Blumenau, Brasilien, Mai 2023: Gedenken an die Opfer nach dem tödlichen Amoklauf eines 25-Jährigen in einer Kita
Blumenau, Brasilien, Mai 2023: Gedenken an die Opfer nach dem tödlichen Amoklauf eines 25-Jährigen in einer Kita

Foto: Fábio Monteiro/Imago Images

Manaus, 10. April. Im Süden der Amazonasmetropole betritt ein Zwölfjähriger eine Privatschule. In der Hand hält er ein Messer, im Rucksack befinden sich Molotowcocktails. Zeug*innen erzählen später, wie der Junge plötzlich anfängt, auf Menschen einzustechen. Er kann überwältigt werden, zwei Schülerinnen und eine Lehrerin werden verletzt, aber niemand stirbt. Die Schule hatte Glück, woanders ging es nicht so glimpflich aus.

Im November 2022 hatte ein 16-Jähriger in der Küstenstadt Aracruz vier Menschen an zwei Schulen erschossen. Ende März erstach ein 13-Jähriger in São Paulo seine Lehrerin und verletzte mehrere Mitschüler*innen. Lange Zeit galten Amokläufe an Bildungseinrichtungen als Problem der