Das wird ein schwerer Gang für Angela Merkel. Wenn sich heute die Regierungschefs der EU in Brüssel treffen, dann ist das kein „Beratungsgipfel“, wie es offiziell heißt. Es geht um eine Entscheidung. Vieles ist unklar, aber eines ist sicher: Die Zeit läuft. Die Banken können höchstens noch bis Donnerstag geschlossen bleiben, langsam werden die Lebensmittel knapp, ebenso die Medikamente.
Die EU hat versucht, die Regierung von Alexis Tsipras in eine Ecke zu drängen und ihm die Unterschrift unter dem nächsten drakonischen Sparpaket abzunötigen. Das ist nicht gelungen. Wie ein Ringer hat sich Tsipras immer wieder befreit. In dieser griechisch-römischen Disziplin gibt es unerwartete Wendungen. Plötzlich liegt der andere auf der Matte.
Dass Tsipras das Referendum gewinnen würde, war zwar nicht unwahrscheinlich, aber sicher war es nicht. Dass sich die Opposition nun hinter ihn gestellt hat, konnte man erst recht nicht erwarten. Bisher war es eine Regierung, die sich gegen die europäische Austeritätspolitik gestellt hat. Nun ist es ein ganzes Land. So stark hat Tsipras noch nie seinen Verhandlungsgegnern gegenüber gesessen. Sogar so stark, dass er mit dem Rückzug von Finanzminister Yanis Varoufakis den Europäern ein Narrativ für einen Kompromiss anbietet. Der vermeintliche Blockierer ist weg, nun kann man sich einigen.
Die Bundesregierung hat das bisher nicht sonderlich gekratzt. Auch heute hat Finanzminister Wolfgang Schäuble seine bisherige Position wiederholt: Die Griechen seien am Zug, man warte auf Angebote. Und der Vizekanzler Sigmar Gabriel kommentierte das Referendum gar mit folgenden Worten: Die Regierung Tsipras habe „die letzten Brücken“ eingerissen, Verhandlungen über neue Hilfsprogramme seien nun kaum noch vorstellbar. Eine Bemerkung, die es in sich hat. Nicht weil sie die Lage treffend beschreiben würde, sondern weil die breitbeinige Haltung des SPD-Chefs ihm noch viel Ärger bereiten wird. Nicht nur in der eigenen Partei, in der es deshalb bereits hörbar grummelt. Auch weil der SPD-Chef erneut unter Beweis gestellt hat, dass er zwar vieles ist, eines aber ganz sicher nicht: ein Staatsmann, der weiß, wie man sich in einer Krise verhält.
Angela Merkel hat die Krise bisher aus der Distanz beobachtet, hat allenfalls hinter den Kulissen eingegriffen, ja und sogar auch das ein oder andere Gespräch geführt. Das ist der bekannte Politikstil der Kanzlerin. Doch dieser Stil gerät nun an seine Grenzen, denn Merkel hat die Dinge viel zu lange treiben lassen. Nun steht sie vor der Alternative: Entweder es gibt eine Einigung mit den Griechen, die ein neues milliardenschweres Hilfspaket und mindestens ein Schuldenmoratorium (vulg0: ein softer Schuldenschnitt) umfassen wird; das wäre angesichts der aufgeheizten Stimmung in ihrer Partei und in der deutschen Bevölkerung nur unter hohen politischen Kosten durchsetzbar.
Oder es gibt keine Einigung, dann wäre Griechenland kaum noch im Euro zu halten. Und die Kanzlerin wäre die Politikerin, die das europapolitische Erbe ihrer Vorgänger verspielt und eine der zentralen Pfeiler der deutschen Außenpolitik zum Einsturz gebracht hätte. Man muss kein Hellseher sein, um sich die Krise vorzustellen, in die die EU dann schlidderte, und da ist das britische Referendum 2017 noch nicht eimal die größte Bedrohung.
Merkel hat die Krise so lange treiben lassen, bis sogar die Obama-Regierung sich genötigt fühlte, die Europäer wachzurütteln. Der Verbleib Griechenlands im Euro sei eine Frage der nationalen Sicherheit der USA. Die Kanzlerin glaubte, dass die Griechenland-Krise zuallererst ein ökonomisches Problem ist. Es ist aber ein politisches. Das verkannt zu haben, ist der eigentliche Fehler. Er könnte sich bitter rächen.
Kommentare 169
danke für den blick auf dem möglichen grexgau / eurogau der worst, worst case * es hätte wohl nicht übler kommen können und angst vor der zukunft ist irgendwie ein ganz schlechter ratgeber * es wird sich rächen, egal wie faktisch/taktisch klug die eu handelt * schöner scheiter ist dies nicht * feinsten resttag noch cp
Gute Analyse!
Was mich fuchsig macht, ist die ständig von Gläubigerseite, besonders von deutscher Seite, vorgebrachte Forderung nach Vorschlägen der griechischen Regierung. Aber Vorschläge hat die griechische Seite längst gemacht. Sie wurden nur mit einem "umgekehrten Corleone" (Paul Krugman) beantwortet: mit einem Angebot, das Tsipras nicht annehmen konnte. Die mit Infamie gepaarte Irrationalität der "Ecclesia militans" der Austeritätsverrückten nimmt wirklich tragische Züge an:
„Gefährlich ist's, den Leu zu wecken, verderblich ist des Tigers Zahn, jedoch der schrecklichste der Schrecken, das ist der Mensch in seinem Wahn.“
Friedrich Schiller (Werk: Das Lied von der Glocke)
Danke für das Zitat von Schiller.
Es sind tatsächlich nicht nur Merkel, Schäuble und Co. die hier versagen. Es sind auch und vorallem die Völker Europas und ganz vorneweg Deutschland.
Sicherlich kann man versuchen, eine Masse zu manipulieren. Aber das hat nur Erfolg, wenn sie sich auch manipulieren lässt.
Und was man so in den Foren der angeblichen "Qualitätsmedien" zu lesen bekommt, lässt einem den Atem stocken ob so viel Unwissenheit und Bosheit.
...."Problem"...."verkannt zu haben, ist der eigentliche Fehler."
...."man" hat "wohl" noch ganz andere, wesentlichere "Probleme" nicht "nur" verkannt!....sondern wohl gar nicht "erst" erkannt...erkennen wollen...manche gar dürfen!...obwohl eigentlich MÜSSEN!!!
.....und/denn/aber...."wehe, dem, der....!!!"....
Naturwissenschaftlich materialistische Denkungsart ist nunmal nicht dazu befähigt, Gefüge, Bedingungen und Wechselbeziehungen des sozialen Organismus auf dem Schirm zu haben! Das gilt auch für die SED/FDJ-Sekretärin Merkel bei aller erlernten Agitations- und Propagandamethodik.
Das Dogma von der "Alternativlosigkeit" hat lange funktioniert. Es hätte vielleicht sogar noch länger funktioniert, wenn seine Anwender nicht selbst begonnen hätten, daran zu glauben. Das hat sie blind gemacht für die Grenzen des Konstrukts.
Zuletzt hielten sie es für universal anwendbar.
Sie ist eben nur eine Funktionärin, diese Richtlinienkompetenz-Inhaberin. Funktioniert wie ein Lexikon, reicht aber nicht zum eigenständigen logischen kreativen Denken und schon gar nicht zu einer Krisenbewältigung. Die erfordert persönliches Verantwortungsbewußtsein. Was sagt demnächst vor der UN, dass sie Schäuble ja gefeuert hat, so als falschen Groschen? Er wußte auch nichts von der Kausalität Mensch, Arbeit u. Brot!
Polititk ist wirtschaftskonforme Demokratie für wen? Autistische Kinder bedürfen unserer Hilfe, dieser "erwachsene Autist" nicht. Wann erfolgt sein Rücktritt, er nehme sich ein Beispiel an Varoufakis, der in Würde zunächst zurücksteht. Er kommt mit seiner Autorität ohne Dickköpfigkeit aus. Kraft ja, in Anbetracht seines analytischen Sachverstandes. Wir sollten uns in Zukunft auf krawattenlosige Politier und solche mit Hemd über der Hose verlassen, statt auf korrekte Pepita-Hirne!
Und der Pudel Gabriel soll zurücktreten, keine Leistung, keine Anerkennung. Aus dem letzten Loch noch die Merkelmolofie zu pfeifen ist ein Verrat der Sozialdemokratie. Der IWF hat eine fachgerechte Analyse vorgelegt zum nötigen Schuldenschnitt und er muss davon gewussst haben.
Welch eine Troika, die Nicht-Richtlinienkompetenz-Inhaberin Merkel, der gemütskranke Schäuble und der dumme Gabriel. Nein, ihnen ist nicht zu trauen!
Ich fühle mich als sehr empörte Bürgerin. Die gegen jede Vernunft von Politik und Medien belogen wurde!
Die griechischen Sozialdemokraten haben bereits ihre Quittung, sie liegen unter einem regierungsfähigen Niveau!
Das Ganze Drama riss mich aus meinem Konzept. Ich bitte um Entchuldigung, auch für meine Vertipper. Danke.
An wen geht das Banker-Angebot "Start-up, Griechenland Exit" ?
Exit heißt im Banken-Deutsch: Starten, Absahnen, Abzocken und up! Das wurde schon beim DDR-Ausverkauf von der Treuhand zuverlässig in die Wege geleitet.
Wie meist, wenn Sie sich mehr sichtbar machen, Herr Grassmann, treffen Sie den Nagel auf den Kopf.
Nicht nur die US- Regierung, auch die Türkei und China, warnen und mahnen. Dazu, es ist eigentlich lang und breitgetreten, aber trotzdem wird es fast völlig missachtet, die wichtigsten Wirtschaftswissenschaftler der USA und Europas, die sich seit Jahren mit der Euro- und EU- Krise befassen.
Es nutzte bekanntlich viereinhalb Jahre lang nichts. Auch nicht bei den vier wichtigsten Zeitungen der Republik und in den meinungsbildenden Anstalten. - Da seien Sigmund Gottlieb, Stefan Kornelius oder das nun weltbekannte ARD- "Halstuch" davor.
Denn eines ist auch klar. Hinter der harten, hartleibigen und völlig beratungsresistenten Haltung eines Wolfgang Schäuble steht nicht nur die geballte Hauptmedienmeinung, sondern auch, wie auch immer zustande gekommen, eine Meinungsbefragungsmehrheit sondergleichen.
Varoufakis ging übrigens mit erheblich mehr demokratischem Bewusstsein, als es je führende SPD- Bundespolitiker, einen Tag nach den letzten verlorenen Wahlen besaßen. Kaum massiv abgestraft, waren sie alle schon wieder an Bord, am Kopf der Restmannschaft. Bewundernswert hartnäckig.
Heute vertreten die meisten bekannten SPD- Politiker Positionen, die sie vor der letzten BT- Wahl noch scharf ablehnten. Einzig der Bremer Bürgermeister Björnsen zog zulsetzt, ohne viel Federlesen, Konsequenzen.
Nicht nur Sigmar Gabriel fiel völlig aus der Rolle, -Von CDU/CSU- Polilikern ist man das ja gewohnt. Es gehört zu ihrem volkstümlichen Stil und bringt glatt 5% der Stimmen, unterhalb des Weißwurst Äquators. -, sondern auch Martin Schulz, der nun Trockenschwimmübungen veranstalten muss oder auch so manche ewige Nachwuchshoffnung aus dem immer korrekt gescheitelten und gekleideten Anteil der SPD- Fraktion.
Warum finden viele Regierungen und Politiker Europas keinen Ausweg, warum überlassen sie sich einer windigen Experten- Theorie, die in der Praxis millonenfach Verelendung braucht, damit es für Banken und private Anleger besser läuft, als je vor 2008 und die Staaten zwingt, private Schuldtitel zu sozialisieren?
In London, Frankfurt und New York liefen die Geschäfte in einer goldenen Ära der Spekulation. Aber nun ziehen die ersten Wolken auf und der größte Feind des Spiels ist die einsetzende Nachdenklichkeit.
Tatsächlich steht es 50-50, in einem üblen Spiel, das gar nicht erst hätte eingerichtet werden dürfen. Alle beteiligten Regierungen und Institutionen, bis auf die des Sündenbocks, die bisher einfach gar nicht so viel Zeit hatte, so viele Fehler zu begehen, glauben aber weiterhin fest, ihre Entscheidungen seien bisher richtig gewesen. Das ist ein ökonomisches und ein noch viel größeres, politisches Dilemma. Da haben Sie völlig Recht.
Beste Grüße
Christoph Leusch
War das die mit Ausdauer ignorierte Austerität, von der alle Historiker schreiben, dass sie tatsächlich in das alternativlose schwarze Loch Schäubles führt, der nun zur Strafe seine schwarze Null alternativlos zur Schadensbegrenzung einsetzen muss?
Alle Verantwortliche in Politik u. Wirtschaft sollten vor ein Internationales Strafgericht und mit Stumpf und Stiel ihrer Vermögen haften! Gut, bis zum Mindestlohn, soviel Menschlichkeit muss sein.
War das die mit Ausdauer ignorierte Austerität, von der alle ...
Das weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass Sie das Anstandsgefühl der Sozialdemokratie wüst »überschätzen, Ratatörskr.
:-))
Angela Merkel glaubte, dass die Krise zuallererst ein ökonomisches Problem ist. Es ist aber ein politisches. Das verkannt zu haben, könnte sich bitter rächen.
In einem Porrät, das The New Yorker im vergangenen Jahr mit ihr gemacht hat, ist zu lesen, dass gerade die Krise der Eurozone ihr bestätigt hätte, dass große Visionen gefährlich sein können. Das bezog sich auf Helmut Kohls Entscheidung, Deutschland an die europäische Währung zu binden ohne eine politische Union im Blick zu haben. Die Gefahren, die damit verbunden sind beschreibt der Autor so: "Es ist jetzt eine Höllenmaschine" sagte ein Politiker, "Sie versucht noch immer sie zu reparieren".
Ich denke, dass sie die politische Dimension schon erkannt hat, aber ihre Bemühungen, das Problem zu lösen, sind nicht zu einem eigenen, langfristigen - Projekt gediehen. Kritische Stimmen meinten, politische Einigung war für sie - der deutschen Stimmungslage folgend - ohnehin nur Einheit unter deutscher Ägide.
Vor allem aber hat das Bundesverfassungsgericht zuviel europäische Einigung gar nicht zugelassen. Die hatten schon 2011 - im Zuge des Lissabon-Prozesses - die Abgabe von nationalstaatlichen Kompetenzen eingeengt.
Der Spiegel schrieb dazu: Vertrag nur unter Auflagen
Dass die Ökonomie in Zeiten von weltweiten Finanzkrisen und ständigen Krisen in einzelnen Euro-Ländern noch weiter nach vorn rückt, ist ja verständlich.
Auch das ist sicherlich nicht der ganze Hintergrund des Mangels an politischer Agenda, aber bestimmt ein wesentlicher.
Ich habe tief durchgeatmet. Ohne diese guten analytisch verständlichen Beiträge hier im Der Freitag und den Nachdenk-Seiten, in denen ich Anregung oder Bestätigung u. neue Denkanstöße erfahren, wäre ich ziemlich orientierungslos in diesem Lügenorkan der Politik, Wirtschaft und Medien. Vor allem in den Medien, denen man einmal vertrauen konnte.
Ich stelle mir die Frage, wieso diese Frau, der offensichtlich 3 Generationen Lebenserfahrung zu fehlen scheinen, nicht auf ihre Richtlinienpflicht der Humanität der Menschenrechte von Parlament, Medien und Wählern "alternatiblos" verdonnert wurde? Ich höre ihre Stimme bei der regungslosen Aussage Der "Qual der Bevölkerung". Selbst erkannt oder gar festgestellt hat sie das wohl auch nicht. Und das Verstehen zwischen Qual, Not und verzweifeltem Elend, wird sie gar nicht kapieren!
Frau Merkel ist nicht die stärkste mächtigste Frau der Welt, die uns die Springer Presse die ganze Zeit zuverkaufen versucht. Frau Merkel ist nicht so wie Margaret Thatcher, die damals in Konflikt mit Argentinien als es um die Falklandinseln ging, die Oberhand behalten hat bzw. sehr entscheidend gehandelt hat.
Diese Tatsache, dass Physik und Politik sich völlig voneinander unterscheiden, hat sie bis jetzt immer noch nicht begriffen und das ist ihr großes Manko.
Ich vermute, CDU wird sich in absehbaren Zeit bis zur Wahl in 2017 auf der Suche nach einer Alternative zu ihr machen müssen. das wird bestimmt nicht so einfach von statten gehen, da die gute Frau all ihre Rivalen langsam aber sicher in die Wüste geschickt hat.
Nur einmal so im Rahmen von 'Fehlerguckerei': seit wann wären Politik-Ökonomie und die Kriegsführung als "legitimes" Ziehkind dieser Interessenvertretung, denn sauber voneinander abgrenzbar?
Erst die Einführung einer neuen Währung könnte vieleicht die gedankliche Vorstellungskraft befördern?
http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/deutscheknochehlbu0toc4r.jpg
"...Da seien Sigmund Gottlieb, Stefan Kornelius oder das nun weltbekannte ARD- "Halstuch" davor."
allesamt sind Lachnummern.
Info.-Empfehlung: FaktenCheck: HELLAS
faktencheckhellas.org
Solidarität mit der Bevölkerung in Griechenland
-- Die drei von der Profit-Tankstelle: IWF - EU - BERLIN
-- Ein Land wird plattgemacht
-- "Reiche Griechen zahlen keine Steuern" / Stammtisch-Argumente & Antworten
Sie repräsentieren aber die allgemeine Haltung, die zwar zum Lachen ist, aber überwältigend einseitig und vollkommen im Besitz der Kontrolle über alle Medien. Dazu meist völlig freiwillg.
Was nützt unser Lachen, wenn so viele ganz anders lachen oder GroKo- Tränen über arme Griechen weinen?
Beste Grüße
Christoph Leusch
Warum finden viele Regierungen und Politiker Europas keinen Ausweg, warum überlassen sie sich einer windigen Experten- Theorie, die in der Praxis millonenfach Verelendung braucht, damit es für Banken und private Anleger besser läuft, als je vor 2008 und die Staaten zwingt, private Schuldtitel zu sozialisieren?
Ich sehe das sozusagen berufspsychologisch, lieber Herr Leusch. Gläubiger zu sein ist zwar einerseits bekümmerlich weil man Geld verliert, was einen aber nicht wirklich kratzen muss, wenn es nicht das eigene Geld ist. Auf der anderen Seite ist die Rolle als Gläubiger oder Gläubigervertreterin höchst komfortabel. Denn aus kaum einer anderen Rolle als aus der Rolle des Gläubigers lässt sich so hervorragend mit dem Finger auf einen anderen, den Schuldner, zeigen: Seht her, der hat mich um mein Geld gebracht. Ist das nicht furchtbar? Wer wollte da nicht voller Bedauern einstimmen in das Klagelied über die Schlechtigkeit der Welt im Allgemeinen und die des Schuldners im Besonderen? Es kann gut sein, dass auch Frau Merkel diesem durch die Gläubigerrolle vermittelten Hochgefühl erlegen ist. Aber wenn sie erst gerafft hat, dass ihr gleichwohl politisches Ungemach drohen könnte, wird sie uns flugs durch ihren Wauwau Steffen Seibert erklären lassen, was sie immer gesagt habe, nämlich dass Griechenland vor dem Kollaps gerettet werden müsse und was ihr, gottlob, am Ende auch gelungen sei. Und sofort werden die Umfragewerte wieder stimmen. Was will man mehr?
"Der Verbleib Griechenlands im Euro sei eine Frage der nationalen Sicherheit der USA."
Das ist natürlich UNSINN, denn der EUR hat nichts mit der EU und NATO zu tun. Das war schon immer Unsinn, seit ich das zum ersten Mal gehört habe.
"Die Kanzlerin glaubte, dass die Griechenland-Krise zuallererst ein ökonomisches Problem ist."
"Es ist ein ökonomisches, da die EU, als Institution ingesamt ökonomisch versagt hat":
Ungeprüfte Aufnahme Griechenlands; falsche Fiskalpolitik, nicht auf Griechenland angepasst; Nichtbeachtung der speziellen Systeme in Griechenland (Kataster- und Steuerregeln).
"Es ist aber ein politisches."
Politik ist "Bla Bla", häufig zerstörerisch und wenig sinnhaft und zielorientiert. Das Problem ist - gerade in Griechenland - ein kulturelles, es fehlen klare und konkrete Definitionen, was eigentlich genau gewünscht ist und wie man es umsetzen kann.
Woran Frau Merkel wohl glauben wird, darüber kann man gerne spekulieren. Dass sie aber daran glaubt, dass das Ökonomische sich vom Politischen trennen lässt, dass diese Kategorien jeweils für sich betrachtet werden können, möchte ich einmal gänzlich ausschließen. So viel Naivität mag man einigen zutrauen, der Bundeskanzlerin allerdings nicht. Mit welchem Selbstverständnis deutsche Journalisten einen innereuropäischen deutschen Führungsanspruch proklamieren und indirekt die Kanzlerin auffordern, das Zepter in die Hand zu nehmen ist beachtlich. Noch dazu, da sie verkennen, dass sie dieses längst in den Händen hält und mit ihrer Haltung ureigene deutsche Kapitalinteressen vertritt. Noch beachtlicher allerdings ist die transatlantische Attitüde – unter dem Vorwand griechische Interessen zu berücksichtigen, sollen amerikanische bedient werden.
Und sofort werden die Umfragewerte wieder stimmen. Was will man mehr?
Impulsiv wollte ich Ihnen eigentlich zustimmen. Aber dann fiel mir ein, dass eine Teflonschicht nicht ewig hält.
Ohne Amtszeitbegrenzung ist sie irgendwann durch.
Mal angenommen, man wollte die Position Syrizas in der Euro-Zone so verallgemeinern, dass alle Finanzminister ihr zustimmen könnten - wie müßte eine solche Position formuliert sein? Oder anders: Was müßte geschehen, um unmittelbar und europaweit eine Abkehr von der Austeritätspolitik einzuleiten?
Ich finde, es wird langsam Zeit, eine linke und gesamteuropäische Position zu formulieren, die sofort und im Hier und Jetzt handlungsleitend sein könnte. Nicht nur allgemeine moralische Maximen. Sonst arbeitet man sich immer wieder an den alten Nationalismen ab.
eben gesehn und thematisch geht es um die "wurst" Yanis Varoufakis: Angela Merkel has a red and a yellow button. One ends the crisis. Which does she push? | Comment is free | The Guardian
Anfang September 2010 saß ich in einem Hotelzimmer im Elsass und zappte mich durch die TV-Kanäle. Plötzlich stieß ich auf einen Bericht über Griechenland. Die Menschen protestierten vor dem Parlamentsgebäude, weil der Staat kein Geld hat und bestimmt Leistungen nicht mehr bezahlen konnte. "Aha" dachte ich "... das Thema kennen wir ...".
Der Bericht endet und es wird zurück ins Studio geschaltet, doch ich traute meinen Augen nicht. Dagmar Berghoff in jüngeren Jahren ?!?!? Was passiert hier ?? Es war die Tagesschau von 1990.
Der Tagesschaubericht schilderte es ganz deutlich: Im Jahr 1990 war Griechenland bereits mit 150 Milliarden D-Mark verschuldet!!
Wer in Brüssel will uns also ernsthaft erklären, dass die griechische Regierung mit gefälschten Bilanzen das EU-Parlament über den Tisch gezogen hat und sich somit den Euro-Beitritt erschlichen hat ????
Brüssel wusste ganz genau was für ein dysfunktionaler Staat Griechenland war und ist. Trotzdem hat man Griechenland so weiter wurschteln lassen und ihnen noch mehr Geld hinterhergeschmissen und nun, wo das Kind (nicht seit diesem Jahr) in den Brunnen gefallen ist, ist der Buhmann ausgemachte Sache.
Sparen sie sich die Suche nach der Tagesschau von Ende August/Anfang September 1990, das habe ich bereits selber schon versucht, weil ich den Clip gerne downloaden wollte. Ausgerechnet diese Senduing ist nicht in der ARD Mediathek "Tagesschau vor 20 Jahren" vorhanden.
Ein Schelm, wer etwas böses dabei denkt...
Nein, der Autor vermengt eigentlich alles, denn
1.) gibt es zwischen Staatsschulden und dem Euro (Devisenkurs als Reflexion der Wirtschaftskraft) k e i n e Korrelation - ergo dessen auch keine Kausalität, d.h. j e d e Debatte - so wie eben die griechische - geht an der Ursache der Eurokrise fundamtental vorbei - die Defizite jedes Staates sind nur ein Problem der Einnahmen / Ausgaben;
2. ) politisches Problem:
- ja, das liegt aber zum Einen darin - eben den Punkt 1.) nicht verstanden zu haben und
- zum Anderen darin, eben die ökonomisch-diktatorischen Sparmassnahmen und den Einfluss auf das BIP = Depression usw. total falsch eingeschätzt zu haben (Verantwortung hat der IWF: Austerity + Fiskalindikatoren + interne Abwertung)
3.) die ökonomischen Probleme sind hausgemacht - durch den deutschen WirtschaftsNATIONALISMUS = Lohndumping und die daraus resultierenden irr-hohen Exportüberschüsse, d.h. die durch Deutschland, das alle Länder an die Wand drückt, verursachten Handelsbilanzungleichheiten !
Das politische Problem ist darin zu sehen, dass
a.) die PolitikerInnen, wie der Autor auch, eben diese elementaren Zusammenhänge vermengen und nicht verstehen
b.) sie eine Regelwerk für die Ewigkeit schufen (was schon ein Wahnsinn an sich ist - zumal in der Wirtschaftsgeschichte noch n i e eine Währungsunion funktionierte...) - und meinen, dass die Staatsschulden auch nur irgendetwas mit dem Euro zu tun hätten.
Und immer, immer wieder:
- wir leben in einem 100%igen Schuldgeldsystem, wo es n i e in der Menschheitsgeschichte eine TILGUNG - sondern immer nur eine UMSCHULDUNG = alte + neue Schulden + Zinseszinsen = neuer Schuldenstand (= expontentieller Anstieg) gibt;
- alle Debatten - die nicht mal im Ansatz dies zum Thema machen - gehen meilenweit an einer s y s t e m i s c h e n Lösung vorbei, sie sind nicht mal ein Placebo!
- die angedachten Lösungen,
... also Schuldenschnitt +
... Streckung der Schulden (wobei man über die Zinsen per Saldo die Banken auch mehr verdienen...) usw. sind keine Lösung, denn dann beginnt das Geldhütchenspiel - und damit die irre Ausbeutung der Menschen von vorne !
- - - - -
Es gibt, sieh an, sogar Politiker, die dies zu verstehen beginnen, wie Melenchon, linker Sozialist in Frankreich, der das griechische NEIN wie folgt kommentierte:
"Jetzt müssen wir e n d l i c h ... ernsthaft darüber reden, dass die Staatsschulden in der EU gar nicht zurückbezahlt werden k ö n n e n " . . .
Na - vielleicht beginnt doch noch "rechtzeitig" ein Wetterleuchten bei einigen strategischen Denkern - dank OCHI !
(Standard, S.2)
Mal angenommen, man wollte die Position Syrizas in der Euro-Zone so verallgemeinern, dass alle Finanzminister ihr zustimmen könnten - wie müßte eine solche Position formuliert sein? Oder anders: Was müßte geschehen, um unmittelbar und europaweit eine Abkehr von der Austeritätspolitik einzuleiten?
Varoufakis (und andere) haben schon zu Beginn der Krise, also vor mehr als 5 Jahren, sinngemäß folgendes vorgeschlagen:
1. Ein erklecklicher Teil der Staatschulden wird vergemeinschaftet. Allerdings nicht so, dass der deutsche Staatshaushalt für Zahlungsausfälle des griechischen haftet, sondern die Eurozone als supranationales Ganzes haftet für diese Schulden. Und hinter der Eurozone steht deren Notenbank EZB, die im Notfall durch allerlei Maßnahmen den Zahlungsausfall (in Euro) immer verhindern kann.
2. Die Finanzinstitute, das größtes Verschuldungsrisiko neben den eigentlichen Staatsausgaben, der Eurozone werden gemeinsam reguliert, überwacht und abgesichert. Kein Land rutscht mehr in die Pleite, weil es "seine" Banken retten muss.
3. Das Budget det EU wird deutlich erweitert, so dass sie viel stärker die Wirtschaft und Infrastruktur in den schwachen Regionen fördern kann. Gleichzeitg bekäme sie damit auch neue Kontroll- und Eingriffsrechte auf lokaler Ebene.
Sprich: Auf finanzpolitischer Ebene würden die Vereinigten Staaten von Europa geschaffen. Dies ist unabdingbar, um den Euro länger als ein paar wenige Jahrzehnte am Leben zu erhalten.
The Day After
Christine Lagarde: Der Internationale Währungsfonds (IMF) hat die Volksabstimmung zur Kenntnis genommen.
Der IMF ist tief in das europäische Schuldendrama verstrickt, weil Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bereits 2010 darauf bestanden hat, den IWF in der Troika zu haben, das war eine absolute Bedingung, weil sie glaubte, ohne die Beteiligung des IMF die Politik der Schutzschirme Ein Griechenland nach dem anderen produziert wird.
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble wollte den IMF ursprünglich aus dem Spiel lassen, ist mittlerweile aber auf Merkels Kurs umgeschwenkt, weil auch andere stabilere Länder die Belastung gleichmäßig auf alle Staaten verteilt lassen wollen. Ohne den IMF wird sich der Druck der Krisenländer und Frankreichs gegenüber Deutschland ins Unermessliche steigern. Dann folgt ein Griechenland nach dem anderen, warnte der Präsident des Münchner ifo-Forschungsinstituts Hans-Werner Sinn.
Beim IMF ist nun eine fällige Kreditrate über ca. 1,6 Milliarden Euro ausgefallen. Christine Lagarde, die Chefin der Rettungsbehörde für finanziell angeschlagene Staaten meint trotzdem: Sofern gewünscht, werde der Fonds die Griechen auch weiterhin unterstützen.
Das ist sie Situation vor dem Treffen der EU-StaatsDiener, die immer noch den eigenen Gartenzaun von Kleingärtnern im Kopf haben und damit weder politisch, noch sozial und schon gar nicht demokratisch entscheiden können, weil ihre Schere im Kopf ihnen dies einfach nicht ermöglicht.
Der EuroRaum ist ein einziger WirtschaftsRaum mit einer einzigen Notenbank, der EZB in Frankfurt, folglich kann auch nur diese eine einzige Notenbank EZB das Problem der NAZIONAL|STAATEN und ihrer finanziellen Probleme lösen, der IMF stört dabei nur und verhindert laufend die Lösung der EuroKrise.
Die Lösung ist politisch zu motivieren und umfaßt vier Maßnahmen:
1. Die staatlichen Schulden werden auf ein erträgliches maß reduziert, alles, was darüber liegt, wird in einer konzertiertzen Aktion auf langfristig zu tilgende EuroBonds umgeschuldet.
2. Die EZB kauft staatlichen Schulden bei den GeschäftsBanken auf, wandelt diese in EuroBonds und erhöht gleichzeitig die Mindestreserven der GeschäftsBanken.
3. Die EU beschließt ein Soziales Hilfsprogramm für notleidende BürgerInnen der EU.
4. Die EU setzt das Programm Europa 2020 endlich in die Tat um und erweitert dieses Programm gleich einmal zeitlich und finanziell deutlich, damit es wirksam wird und messbare Ergebnisse produziert - und nicht nur Spesenrechnungen.
Zu Pkt. 1 fehlt gegenwärtig die Rechtsgrundlage. Wenn man das wollte, müßten die Vertragsgrundlagen auch für die EZB grundsätzlich neu verhandelt werden (echte Notenbank mit Kompetenz zur Staatsfinanzierung). Das bedingt dann tatsächlich wie unter 3. zusammengefaßt die "vereinigten Staaten von Europa". Kann GR das in dieser Lage heute abend fordern oder vorschlagen? Rettet das GR bis zum Wochenende? Im Moment erwarten alle den Antrag auf ESM-Hilfen. Dafür sind die Hürden aber höher als im 2. Hilfsprogramm. Außerdem sind für ESM-Hilfen die Mehrheiten nicht erkennbar u.a. im Bundestag. Was könnte dann die Alternative sein? Schulz schwätzt von "humanitärer Hilfe". Wie soll die praktisch aussehen? LKW mit deutschen Medikamenten? Wo werden die abgeladen? Lebensmittel? Ruiniert das nicht die Bauern in GR? Was sind die "linken" europäischen Antworten in diesen Tagen?
Auch diese vier Maßnahmen erfordern grundlegend neue Verträge zum Euro, weil die EZB in die Rolle einer "normalen" Notenbank rücken soll. Zu Pkt. 2 nur mal die praktische Frage, zu welchem Kurs soll die EZB denn den Geschäftsbanken Staatspapiere abkaufen (die womöglich längst auf nahe Null abgeschrieben sind)? Für Eurobonds braucht man ebenfalls gemeinsame Vertragsgrundlagen. Gibt es dafür einen konkreten, unterschriftsreifen Vorschlag? Ich fürchte, nein. In der Stunde der Not zeigt ganz bitter, wie wenig Hausaufgaben erledigt worden sind.
Georg Schramm zu Atomenergie, Finanzkrise und Grexit
(Hinweis heute bei Hotchpotch Blog, Quelle Fefe)
Kann GR das in dieser Lage heute abend fordern oder vorschlagen? Rettet das GR bis zum Wochenende?
Griechenland muss kurzfristig erreichen, dass die EZB wieder die Lüge verbreitet, die griechischen Schuldtitel, die griechische Banken als Sicherheit für die ELA-Finanzspritzen hinterlegen, seien in einem hohem Maß sicher. Dann gibt es nämlich weitere ELA-Gelder und die Banken in GR funktionieren erstmal wieder.
Das ist natürlich keine "linke Antwort", sondern schlicht das, was rein technisch notwendig ist, um in GR eine Katastrophe (also so eine richtige mit Chaos und Toten und so) abzuwenden.
Es wäre irgendwie hilfreicher, wenn Ihre "Kommentare" nicht nur aus Andeutungen und Satzzeichen bestehen würden. Man würde Sie besser verstehen.
Vielleicht denken Sie mal darüber nach, ob Ihre in Ihren Beiträgen geschilderten harten Probleme mit Ihrer Art der Kommunikaltion zusammenhängen.
Z.B. sind meine Gehirnwindungen noch nicht darauf eingerichtet, in einem Text mehr Satzzeichen und Anführungsstriche vorzufinden als wie Buchstaben.
Und wehe, wehe, wehe, wehe, wehe ! Brechen Sie bitte die Sätze nicht vor dem Ende ab. Halten Sie doch einfach mal bis zum Ende durch.
;-)
Was hatten Sie in Ihren vielen Zeilen zum Artikel über das Versagen von Angela Merkel geschrieben? Wie bewerten Sie diesen Artikel? Es ist irgendwie nicht hervorgedrungen aus Ihren Sätzen?
Das einzige was ich rauslesen konnte, war dass irgendwie Helmut Kohl, das BVG und die weltweiten Krisen an Merkels Politikversagen Schuld sind.
War es das, was Sie uns mitteilen wollten? Das finde ich nun irgendwie nach den Diskussionen vor allem der letzten drei Tage als ein äußerst schwachbrüstiges Urteil.
Meine Beurteilung des Artikels: Volle Zustimmung. Als Ergänzung wäre noch hinzuzufügen, das Versagen der Politik Merkels besteht nicht nur hinsichtlich Griechenlands und der EU, sondern auf ALLEN innen- und aussenpolitischen Feldern.
Nachweis: Man suche allein hier im Freitag nach dem Stichwort Merkel und lese die Beiträge aller Autoren.
Apropos Autoren, da finde ich bei der Stuchwortsuche Merkel nur eine einzige Ausnahme.
Schulden und Umschulden ist bezahlen der Schulden mit Schulden, intinitum.
Selbstverständlich ist für diese 4 Punkte eine gesetzliche Grundlage notwendig, schließlich herrscht in der Politik ein NOTSTAND wegen ALTERNATIVLOSER Untätigkeit.
Die erste Erkenntnis zur Lösung der Krise wäre, nicht mehr von einer GriechenlandKrise zu denken, sondern von einer EuroKrise, die es zu lösen gilt.
Solange die Politiker in NAZIONALEN Grenzen denken, funktioniert das nicht, kann das gar nicht funktionieren.
Die EZB ist genau so, wie die gesamte EU, ein Zweckverband von Einzelstaaten, die EZB speziell ein Zweckverband der Staaten des EuroRaumes.
Diese Staaten müssen willens sein, das Schuldenproblem aller EuroStaaten gemeinsam zu lösen
Das wird eine politische Entscheidung sein müssen, der erst dann die technischen Einzelheiten folgen; für den Ankauf der Restschulden von Geschäftsbanken wird sich ganz bestimmt ein Preis finden lassen, da sind die Banker ja unter sich und können schachern.
Auf jeden Fall können wir den nächsten Generationen nicht solch ein Chaos hinterlassen, bei dem eher eine Auflösung der EU und des EuroRaumes wahrscheinlich wird.
Zur Quantifizierung des Problems:
StaatsSchulden der EU
Die Schrottpapiere, die wegen steuerlicher Abschreibungen auf Jahre hinaus für Steuerausfälle sorgen, sind dabei nicht mitgerechnet.
«Die Kanzlerin glaubte, dass die Griechenland-Krise zuallererst ein ökonomisches Problem ist.»
Die Kanzlerin glaubte, dass die Griechenland-Krise zuallererst ein ökonomischesNAZIONALES Problem ist.
Dies Kleingärtnerin hat nicht nur die Dimension des Problems falsch beurteilt und darum eine Lösung nachhaltig verhindert, sondern Merkel denkt NAZIONAL und hat ihre MedienPräsenz dazu mißbraucht, die LügenPresse NAZIONAL argumentieren zu lassen und die Deutschen gegen die Griechen aufzuhetzen.
Das, was gerade in Griechenland läuft, ist von einer historischen Bedeutung. Nicht nur für das Land selbst, sondern auch für alle andere Länder der EU. Vor allem für die Länder, die gerade wirtschaftlich nicht gut aufgestellt sind. Mit Spannung kann man diesen Trend z. B. in Spanien beobachten. Es sei nicht unrealistisch, wenn dort durch die Podemos eine politische Verschiebung nach links zur Stande kommt. Dort haben die Konservativen abgewirtschaftet bzw. sie sind abgenutzt.
Es wird zwar gerade bei uns mit der Diskussion über Griechenland immer wieder Spanien und Portugal als leuchteten Beispielen genannt, aber in der Wahrheit sieht die Realität dort etwas anderes aus. Diese Länder sind nach wie vor von einer hohen Arbeitlosigkeit betroffen und die Abwanderung ihrer besten Fachkräften ins Ausland vor allen anch Deutschland, ihnen zu schaffen macht. Diese Abwanderung kommt den deutschen Industrie gerade zu richtigen Zeitpunkt, die sich seit langem über mangel an Fachkräften beschwert und freut sich jetzt, die so gewonnene ausländische Fachkräfte als Kokurenz zu den Einheimischen zu beschäftigen und damit insgesamt das Lohnnivou weiter nach unten zu treiben. Ein ziemlich perfides Vorhaben, bei dem nur die Industrie der Gewinner ist und sonst nimand. Das ist nicht anderes als eine weitere Fortsetzung der Agenda 2010. Nun, da sich die Sozialdemokratie Deutschland praktisch seit 1998 von seiner sozialen Wurzeln weit entfernt hat und es scheint so, dass sich dieser Trend unter der jetzigen Führung mit Sigmar Gabriel als Chef weiter fortsetzten wird, bleibt nur die Linke als als die einzige Alternative, wenn es in Deutschland um eine soziale gerechte Gesellschaft geht.
Das kann für die Linke eine große Chance bedeuten, da die SPD nach rechts gerückt ist. Um mehr Wähler zuerreichen, muss die Linke viel sichtbare werden. Die Partei ist gerade gut aufgestellt, die Zeit nach Gysi ist geregelt und mit Sahra Wagenknescht an der Spitze ist die Partei in guten Händen. Rot-rot-grün ist in 2017 möglich, wenn das richtige Rot mehr an Stimmen gewinnt und dadurch der Rechtsrück der SPD kompensiert.
Ja, ich halte die These von Herrn Grassmann nur für teilweise zutreffend und wenn, dann trifft sie nur für die letzte Phase der Krise zu. Ich wollte sie mit einem Hintergrund ergänzen.
Das einzige was ich rauslesen konnte, war dass irgendwie Helmut Kohl, das BVG und die weltweiten Krisen an Merkels Politikversagen Schuld sind
Nee, das steht da auch nicht. Ich verbitte mit solche Unterstellungen.
Und Sie sollten Sie sich halt näher mit der Geschichte des Euro beschäftigen. Darauf wollte ich verweisen als einen der Gründe für die Abwesenheit politischer Strukturen. Und dazu gehört auch der mit der Gründung schon gar nicht vorhandene Wille, die zu schaffen. Wenn es ein Versäumnis oder Versagen gibt, dann hat Merkel nicht gesehen, dass Tsipras natürlich auch ein NATO-Partner ist, dass die USA drängen werden, die griechische Malaise zu beenden, weil sie deren Wirtschaft auch bedroht.
das Versagen der Politik Merkels besteht nicht nur hinsichtlich Griechenlands und der EU, sondern auf ALLEN innen- und aussenpolitischen Feldern.
Aha, vielen Dank. Ist das der politische Rosenkranz, soll ich den jetzt mitbeten?
Apropos Autoren, da finde ich bei der Stuchwortsuche Merkel nur eine einzige Ausnahme.
Ja, ist das nicht toll? Der Freitag duldet mich mit meiner - in Teilen - abweichenden Meinung. ich habe auch viel Verdruss damit, können Sie mir glauben. Z. B. das Missverständnis, ich sei eine Merkelwählerin.
https://www.freitag.de/autoren/philip-grassmann/der-eigentliche-fehler#1436283012289084
Hier ist übrigens einer, der da auch ein bisschen differenzierter ist, als die allgemeine Gebetsmühle.
Wer hat ihnen denn so einen Schmarrn erzählt? Verhaltensbiologie ist jetzt keine Naturwissenschaft mehr?
..."Wie ein Ringer hat sich Tsipras immer wieder befreit. In dieser griechisch-römischen Disziplin gibt es unerwartete Wendungen."...
_______________
...den, auch noch im "Freistil" zelebriert, dürfte allerdings nicht nur die EU ratlos erscheinen lassen sondern noch dazu jedes einzelne staatliche EU Mitglied...
Tsipras glänzt derzeit im Pyrrhussieg.
Mag sein, dass der derzeitigen greichischen Administration die ganze Richtung nicht passt: welche Konsequenzen sie für ihr Volk bislang inkauf zu nehmen bereit scheint, scheint vielen Griechen in der Bevölkerung noch nicht so ganz klar zu sein - anders jedenfalls lässt sich die Siegerpose der OxiAdepten kaum erklären.
Tsipras riskiert nicht nur den Graccident: er führt ihn, glaubt man den Meldungen - unbewußter herbei als er selbst anzunehmen scheint.
Sollte das nicht der Fall sein hätte die Tsipras-Administration schlicht vergessen welche Zumutungen sie für ihre Bürger als politisches Konzept bereits im Koffer hatte, bevor sie gewählt wurde.
Immer mehr erweist sich die Tsipras-Administration als braver Zuarbeiter von Risikoszenarien, wie sie bei Goldman Sachs bereits vor den Kreditvergaben an GR skizziert scheinen.
.....ein gewisser "Anspruch" wird schon erhoben !
....billig/einfach/vordergründig/"normal" gibt es schon mehr als genug!....und wo wir damit "gelandet" sind?....man braucht sich nur umzuschauen....von den entsprechenden Perspektiven ganz zu schweigen!
Sie sollten sich mal mit dem "Eisberg-Modell" vertraut machen!
.....und.....die "abgebrochenen Sätze"....nichts beginnt und endet plötzlich!....ist alles in größeren Dimensionen/Abhängigkeiten/Folgen zu sehen...zu verstehen!
....und bezüglich ......"wehe dem, der....!!!"....kann ich den folgenden, ersten meiner nur sieben und möglichst kurz und deutlich gehaltenen Artikel, "empfehlen"....
Diktatur der Angst und Einschüchterung
...wobei....wenn ich auf irgendetwas "reagiere"...habe ich mich zuvor umfassend informiert!....was gerade in der heutigen Zeit doch recht einfach und schnell möglich ist....
....dennoch....ich Danke Ihnen für Ihre Anmerkungen....haben diese mir doch zu einem erklärlichen und hoffentlich verständlichen Kommentar Anlass gegeben bezüglich dieser, auch von mir aus so gesehen, ungewöhnlichen, gar un-normalen Kommentare und Artikel.
...und....abschließend....die Meisten "raffen" sich noch nicht einmal dazu auf bzw. trauen es sich!...wobei die Kommunikation im Leben einen elementar wichtigen Stellenwert hat!
Vielleicht sollten Sie nochmals lesen, was da steht, mmh?
Magda, man kann Artikel die man verlinkt, auch vorher einmal ganz durchlesen. Der New Yorker Artikel enthält eine weitgehend negative charakterliche Bewertung Angela Merkels: Machtgeil, ohne weitergehende Interessen, ohne Ideen; Weitblick von ungefähr zwei Wochen, was sich gerade wieder bestätigt.
Besonders einprägsam sind Wertungen, wie, Merkel pflege die Schadenfreude als einzige Leidenschaft und habe nur ein Ziel, dran zu bleiben.- Das kann man nachvollziehen.- Aber schmeichelhaft ist der Porträt- Artikel George Packers keinesfalls.
http://www.newyorker.com/magazine/2014/12/01/quiet-german
Guten Restabend noch
Christoph Leusch
"Und Sie sollten Sie sich halt näher mit der Geschichte des Euro beschäftigen. Darauf wollte ich verweisen als einen der Gründe für die Abwesenheit politischer Strukturen. Und dazu gehört auch der mit der Gründung schon gar nicht vorhandene Wille, die zu schaffen."
Wer hatte denn diesen Willen und diese Voraussicht? Ich zeige Ihnen, dass Gregor Gysi schon 1998 mit absoluter Präzision vorausgesagt hat, wie das ganze heute scheitert:
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2015/07/05/damals-wurde-er-verhoehnt-gysi-sagte-euro-crash-praezise-voraus/
Diese Rede hatte mich schon damals begeistert. Also müssen Sie mir nichts von oben herab von "der Geschichte des EUR" oberlehrerhaft verklickern.
Gysi wurde von den politischen Arschlöchern damals verhöhnt. Weil er ein Politiker mit klarem Verstand, mit weitem Vorausblick in die Folgen falscher Politik war.
Oder wer hatte sich seiner Meinung angeschlossen? Angela Merkel etwa? Oder gehörte sie zur Truppe der verhöhnenden Arschlöcher? Und da wollen Sie mir erzählen, Sie sei nur an der "letzten Phase der Krise" schuldhaft beteiligt?
Sicher, Merkel macht keine andere Wirtschafts-Politik als Kohl oder Schröder.Das Problem mit Merkel allerdings ist, dass sie Krisen nicht vorzeitig erkennt & immer viel zu spät reagiert _ sei es Ukraine oder aktuell Griechenland. Erst wenn die Kacke so richtig am Dampfen ist, fängt sie an in Richtung Kompromiss aktiv zu werden. Ihre BeraterInnen scheinen auch nicht die pfiffigsten zu sein, anders kann ich mir die Fehleinschätzungen der vergangenen 2 Jahre nicht erklären.
Jeder Ökonom, der die Euro-Krise abseits parteipolitischer oder ideologischer Denkmuster betrachtet, bewertet das Austeritätskonzept als gescheitert.Wer, wie Merkel, Schäuble & andere neoliberale Spezies _ die SPD-Promis schließe ich davon nicht aus _immer wieder wie ein Mantra wiederholt, dass es doch in Spanien, Portugal , Irland etc. ´erfolgreich´ war, der lügt entweder oder hat überhaupt keine Ahnung, was in diesen Ländern wirklich los ist. Oder möchte diese Zustände europäisieren _ Anklänge davon sind immer häufiger auch in Deutschland zu beobachten.
Den Artikel von Philip Grassmann finde ich nicht so viel differenzierter.Abgesehen davon, denke ich nicht unbedingt, dass sie die politische Komponente unterschätzt hat _ das Syriza-Bashing deutet zumindest darauf hin. Das war ohnehin der völlig falsche Weg _ in 1. Linie aus demokratischer Sicht aber auch in der Fähigkeit eine vorausschauende Win-Win-Politik zu betreiben. Gerade die wäre jetzt so nötig _doch sie beinhaltet nicht Merkels Welt der Stärke…
Ich bin jemand, der lieber nicht hinter dem Berg hält aus falsch verstandener Rücksichtnahme. Ich traue mich gern, weil es jedem nutzt, sofern man nicht grundlos oder bösartig verletzend ist.
;-)
Es geht aber nicht um Merkel und/oder Tsipras oder wie Gysi sich dem global organisierten Weltkapitalismus entgegenstemmen möchte.
Es geht lediglich um Schulden und wie sie bezahlt werden und wer sie bezahlt ( ein Schuldenschnitt bedeutet nichtzuletzt andere bezahlen zu lassen für die Pracht und Herrlichkeit).
Für Sportler mag interessant wirken, dass die griechischen Administrationen (Tsipras wird seinen Draht zu Goldman Sachs heiss halten bei den Beträgen um die es geht - imao)gelernt haben wie man Investmentbanking als Staat betreiben könnte.
Das scheint das Ding: dass nicht nur die EU via Gr ausgehebelt werden soll mit GR als willfährigem Schuldner samt OXI.
Ich erklär's noch mal für Erkenntnisresistente: Verhaltensbiologie untersucht unter anderem "Gefüge, Bedingungen und Wechselbeziehungen des sozialen Organismus". Verhaltensbiologie ist Naturwissenschaft.
Merkel und Konsorten denken in weiten Teilen gerade nicht (natur)wissenschaftlich, sondern in Fetischismen. Da wird von "gemachten Hausaufgaben" usw gefaselt. Das ist Esoterik in Reinform.
.....hatte ich auch so verstanden....und auch gewürdigt....und.... wo uns "hinter dem Berg" hingeführt haben....zeigt sich jetzt!
...."sich trauen" ist aber noch gewaltig "ausbaufähig"!....wobei ich insbesondere an das (endlich) "Offene Visier" denke!...könnte aber, zumindest zunächst, "Unannehmlichkeiten" bedeuten!
...und....andere zu "verletzen" wirft nur ein "entsprechendes" Licht auf einen selbst zurück!
..."es" wird schon alles "werden"...durchhalten lohnt!.....erlebe ich jeden Tag aufs Neue!
Erratum
statt
...Für Sportler mag interessant wirken, dass die griechischen Administrationen...
richtiger
...Für Sportler mag interessant wirken, dass nicht nur griechische Administrationen...
Ich weiß ja nicht, was Sie unter sozialem Organismus einsortieren, mit Biologie hat das jedenfalls nicht zu tun, auch wenn da Organismus steht, sondern ist originäre Humanwissenschaft und im engeren Sinn Soziologie; und diese sind nunmal keine Natur-, sondern Geisteswissenschaften. Und nun is' gut damit.
"Jargon der Eigentlichkeit"
Klang schon iwie vertraut.
soviel zur Überschrift des Artikels.
Meinen Sie jetzt Volkskörper oder soziale Skulptur?
Lesen und Lernen
wiki weiss
https://de.wikipedia.org/wiki/Verhaltensbiologie
ohne lektüre von varela und/oder maturana dürfte ein näheres verständnis dieses topos ggf schwieriger geraten
mfg
Moin und danke für den Beitrag. Mal 'ne Portion real life aus der Austeritätswelt gefällig? In unserer Straße wurde in den letzten eineinhalb Jahren genau in zwei Grundstücke investiert. Neben dem "Royal Enfield"-Dealer, der Pleite ging, da hat es jetzt Vorwerk-Staubsauger, wurden das ehemalige städtische Freibad innerhalb eines halben Jahres in einen Fittnesstempel verwandelt, das Becken überdacht, einhundert Strampelapparate angeschafft und die Eintrittspreise in monatliche Beiträge umgewandelt. Noch ein Treffpunkt weniger für die Kinder und Jugendlichen hier. Stattdessen optimiert sich die jungdynamische Jungarbeitnehmerschaft in angemessener Form. Und das zweite, sobeben fertiggestellt, ist der niegelnagelneue TÜV-Prüfstand für die technische Fahrzeugabnahme. Die 0%-finanzierten Neuwagen, die hier jeden Abend die Straßen verstopfen, müssen ja bald zur nächsten Inspektion. Nach 7 jahren sind dann erfahrungsgemäss die ersten Radlager, Antriebswellen und weitere Verschleissteile durch. Mal sehen, wie vielen Arbeitnehmern ihr Autokauf hier noch zum Verhängniss wird, wo 700 Euro bereits als überdurchschnittlicher Verdienst gelten. Wievel Kostet ein Bremszylinder für den MB 220 cdi?....., und wie lange es dauert, bis die ersten Steine in Richtung TÜV fliegen........
Lieber Herr Grassmann,
da haben Sie zweifelsohne Recht. Ich wundere mich etwas, dass diese Erkenntnis so lange auf sich hat warten lassen, und sich nicht viel früher das Offensichtliche breiter durchgesetzt hat: Der Euro ist zuvorderst ein politisches Projekt, die Mitgliedschaft Griechenlands war rein politisch motiviert - welchen Sinn ergibt es da, über strukturelle Details und fiskalische Kennzahlen zu debattieren, als wären diese irgendwie ernsthaft von Bedeutung?
Jetzt kommt die Debatte langsam dort hin, wo sie hingehört: In die politische Sphäre und auf die höchste EU-Ebene. Letztlich sagen jetzt Alle, dass GR im Euro bleiben soll, ganz egal was in Athen gemacht wird - warum nicht gleich so?
Freuen wir uns auf den zweiten Akt: Die Europäisierung des "Oxi"!
Jedes Auto (deutsches Fabrikat) welches nach Griechenland verkauft wurde, jede Maschine, jedes Medikament, jedes Lebensmittel aus Deutschland in Griechenland wird letztlich von den deutschen Steuerzahlern bezahlt. Deutschland lieferte seit 2001 bis 2014 waren im Werte von 75,66 Milliarden nach Griechenland. http://de.statista.com/statistik/daten/studie/156263/umfrage/aussenhandel-mit-griechenland/
Der deutsche Anteil an den Griechenlandkrediten beträgt etwa 80 Milliarden. Alle Wirtschaftsexperten wussten um die Verschuldung Griechenlands. Alle diese Fachleute kannten das „System Griechenland“ alle diese Menschen wussten und wissen, die Zeche zahlt die Allgemeinheit, wobei die Gewinner und Verlierer längst feststehen.
...."Verlierer längst feststehen."
Der "Michel"! .....und wehe dem, der....!!!...wird von den willfährigen "Schergen" der "Gewinner" gnadenlos und brutal "niedergeknüppelt"!!!
...und der "Rest" schaut....wieder MAL!....tatenlos zu!
...im End-Effekt alle im selben "Sinkenden Boot" sitzend!
...und alles ist "wohl" global zu sehen!
OH GOTT!
http://magazin.spiegel.de/EpubDelivery/spiegel/pdf/15876129
Fehler von mir! Richtig ist=
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-15876129.html
..."und wie lange es dauert, bis die ersten Steine in Richtung TÜV fliegen"........
Ich lobe mir ausdruecklich Nahaufnahmen vom Real - life 2015,
problematisch wird die Geschichte erst wenn die MB - Besitzer bei der Abgasuntersuchung beschissen werden, da fliegen dann Steine die sind so gross wie Fussbaelle
;-)
Was ist hierbei jetzt das richtige Denken, um zum richtigen Handeln zu gelangen? Der Mut den vorgegebenen Weg zu verlassen. Das ist dann eine Systemfrage und daran will keiner was ändern. Geld und das dazugehörige Kreditwesen mit der verbundenen Opferrolle hat doch auch etwas bequemes an sich und man kann von eigener Unzulänglichkeit die Schuld auf andere abschieben. Dieser Zustand wird mit der jetzigen Politik befürwortet. Ich kann mir gut vorstellen, dass viele Ja sagende Politiker auch andere Ideen im Kopf haben und sich nicht getrauen diese in die Diskussionen mit einzubringen, da der Codex dies verbietet. Die EZB ist ja in Ihrer Autoritären Struktur auch so aufgestellt. Wer nicht Ja sagt der fliegt. Und so gesehen ist die jetzige Geld/Kredit-Politk nicht besser und verändern ein Nein in ein Ja. Schon ist die Welt wieder in bester Ordnung. Ignoranz ist schon eine starke Waffe.
Jepp, zeigen Sie's mir. :-) Prima Link, nur dass er zu diesen immer so lauten Wirtschaftsnachrichten führt, ärgert mich. Aber, das ist eine andere Kiste.
Gregor Gysi hatte damals komplett Recht und er belegt ja, was ich - mit meinem Hintergrund - sagen wollte. Seine Rede war in der Endzeit der Regierung Kohl. Schröder danach....nichts an den politischen Strukturen, sondern Tür und Tor für die Finanzwelt mit Rücktritt Lafontaine.
Angela Merkel hätte sicherlich mehr tun können, um Europa auch politisch mehr zusammen zu führen. Habermas u. a. haben das angemahnt. Es waren immer so merkwürdige Trippelschritte, weil Europa immer schwieriger zu handhaben war mit den EU-Erweiterungen und östlichen Partnerschaften. Das wollte ich anmerken. Nicht mehr.
Übrigens - auch wenns ägert - Gysi schätzt die Merkel, auch wenn er sie scharf kritisiert. Furchtbar ist das. :-))))
Suchen Sie sich aus, was Sie am meisten anstachelt.^^
Das kann durchaus sein. Sie hat keinen Entwurf. Jetzt aber wirds spannend. Jetzt kriegt sie ja Zunder und - von wem ? - von den Ökonomen. Ein sehr interessanter offener Brief. Die reden fast liebedienerisch, dass Merkel - bitte,bitte, - endlich die lebenswichtige Führungsrolle übernehmen soll. Ökonomie fordert Politik könnte man da sagen.
Und was macht Barack Obama, der Schuft? Er soll Merkel angeschrien haben, ihre Sparpolitik zu überdenken. Das melden die Griechen. Wie auch immer: Sie wird fast zum Handeln gebrüllt und gebeten. http://www.welt.de/politik/ausland/article143724576/Was-Obama-mit-Tsipras-zu-besprechen-hatte.html
Jetzt kann man nur noch hoffen, dass die nicht krank wird. Sie kann Kompromisse aushandeln. Aber, ob die dann lange tragen, das ist - stimmt schon - wieder eine Kiste für sich.
Das mit den Hausaufgaben stammt von den Medien. Aber, dass das Esoterik ist, war mir gar nicht so bewusst. Ich kalauere da lieber: Besser gemachte Hausaufgaben als ungemachte Betten. :-)
Es geht erst in zweiter Linie um die Ökonomie. In erster Linie geht es um das Verweilen Griechenlands im westlichen Block. Wenn man Varoufakis und Tsipras gut zugehört hat, war klar, dass oberstes Ziel war, erst aus EU oder Euro,dann aus der Nato auszutreten. Die wochenlange Hütchenspielerei war wohlkalkuliert. Frau Wagenknecht hat ja auch schon demonstrierend dafür auf der Strasse gestanden.
Danach will man erstmal weiter alimentiert werden, was etwas schwierig wird, denn selbst die Russen wissen inzwischen, dass Griechenland eher ein Entwicklungsland ist denn ein funktionierender Staat.
Auch die Sache mit den Rüstungsausgaben relativiert sich, nachdem der Natooberste Stoltenberg aus der Deckung gtreten ist und meinte, es müsste noch viel mehr fürs Militär ausgegeben werden.
Die Griechen haben einfach nur immer gemacht, was ihnen gesagt wurde und von der Belohnug viele Jahre Syrtaki getanzt. Besser wäre gewesen, sie hätten sich einen Staat aufgebaut mit allem drum und dran, Geld genug wäre da gewesen.
SED/FDJ-Sekretärin
Oder war es BDM? Diese Abkürzungen klingen doch alle gleich. Jedenfalls watt schlimmett...
Ökonomie nicht, aber Politik? Ich glaube ich weiß, was gemeint ist. Aber die Ökonomie ist doch der Kern des Problems, nur nicht so wie die Frau Bundeskanzlerin mit dem allseits beliebten Hauswirtschafts-Vergleich meint. Die Krise ist die Krise eines ökonomischen Systems, dass aufgrund seiner wesentlichen Wirk"mechanismen" in die Krise gerutscht ist. Die "falsche" Politik ist die Folge. Sie ist eine Politik, die die Bestätigung der zur Krise treibenden Zusammenhänge beabsichtigt. Das ist der "Fehler", aber ein folgerichtiger.
Philipp Grassmann schreibt:
"Und der Vizekanzler Sigmar Gabriel kommentierte das Referendum gar mit folgenden Worten: Die Regierung Tsipras habe „die letzten Brücken“ eingerissen, Verhandlungen über neue Hilfsprogramme seien nun kaum noch vorstellbar. Eine Bemerkung, die es in sich hat. Nicht weil sie die Lage treffend beschreiben würde, sondern weil die breitbeinige Haltung des SPD-Chefs ihm noch viel Ärger bereiten wird. Nicht nur in der eigenen Partei, in der es deshalb bereits hörbar grummelt. Auch weil der SPD-Chef erneut unter Beweis gestellt hat, dass er zwar vieles ist, eines aber ganz sicher nicht: ein Staatsmann, der weiß, wie man sich in einer Krise verhält."
Sogar in der SPD-Spitze hat's nach Gabriels Auftritt mit dicker Hose ordentlich gegrummelt und so musste er bereits gestern auf seiner PK zurückrudern und den Sprechzettel moderater als geplant gestalten. Ein kleines Trostpflaster angesichts des Komplettversagens der alten Europapartei in diesen Wochen.
BDM war früher - so alt isse nun auch wieder nicht :-)
Versuch mal das Problem des Euroraumes in der zeitlichen Reihenfolge zu sehen.
Das monetäre Problem aller Staaten rührt von einer falsch verstandenen Geldpolitik her und ist heute sicher zu einem finanztechnischen Dilemma geworden. Im Anfang waren es aber falsche politische Entscheidungen, z.B. daß ein Wirtschaftsraum funktionieren könnte, wenn weiter die Denke der nazionalen Staaten gepflegt wird - heute mit steigender Tendenz.
Die Medien, besonders die staatsnahe LügenPresse, leiert gebetsmühlenartig die Schuldzuweisungen herunter, obwohl seit Jahren klar und bewiesen ist, daß Griechenland von der Troika seit 2010 in den Ruin getrieben worden ist - vorsätzlich getrieben worden.
Ich sehe das genau umgekehrt: Denn das Vorgehen der EU widerspricht allen ökonomischen Regeln. Es hat rein politische Gründe. Es geht um den Machterhalt der neoliberalen Eliten.
Ich glaube, jemand aus der Reihen der SPD hat neulich gesagt ,"Zur Zeit brauchen wir eher ein Brückenbauer und kein Sprengmeister".
Das sagt schon einiges über das Verhalten von Gabriel gegenüber den Griechen.
Bussi, Liebetschen!
Stell dir vor, in zwei Jahren ist Bundestagswahl und Gabriel ist Kanzlerkandidat der SPD ...
Gabriel wird nicht viel erreichen können mit, seinem, Opportunismus. Das Wahlklientel, was er damit anvisiert ist grundsätzlich nur noch daran interessiert den Reichtum des "uns gehts doch gut" zu halten oder zu vermehren ohne Rücksicht auf Verluste. Da sind seine aktuellen Parolen noch harmlos.
Verluste sind in diesem Fall Tote und wirtschaftlich im Totalabseits stehende Menschen vor allem im Ausland, sowie Menschen- oder Völkerrechte. Der Gewinn wird erreicht mit subkutanem Rassismus, Ausländerhass und völkischen Herrschaftsallüren und Allmachtsphantasien.
Warum die SPD allerdings nichts unternimmt, um die Massen der Nichtwähler wenigstens versuchsweise zu animieren, diese Partei zu wählen, ist dubios.
»… angesichts der aufgeheizten Stimmung in ihrer Partei und in der deutschen Bevölkerung …«
Eigentlich – und insbesondere nach den andauernden Berichterstattungs-»Desastern« in Sachen Ukraine, NSA und NSU-Terror – wäre die Situation gegeben, grundsätzlicher der Frage nachzugehen, wer in Deutschland noch die Richtlinien der Politik bestimmt – Parteien bzw. Parlamente, wie es in einer Demokratie sein sollte, oder hochgezüchtete Ego-Shooter und Funktions-Apparatschiks im Verein mit drei, vier privat betriebenen Medienkonglomeraten sowie den Wichtigen aus Finanzwelt und Konzernen.
^^
Ich sehe, Vernunft und Humor finden bei Ihnen noch eine Heimat.^^
Bei Ihnen auch, wie ich sehe.
Das eine ohne das andere bleibt imao fad^^
befassen wir uns weiter mit Lasteneiner zivilisiert sich wähnenden Gesellschaft in der Schuldige gerne ausgemacht werden, um über eigene Läßlichkeiten hinweggehen zu können.
Flassbeck hat hierzu auf seiner Site einen älteren Beitrag erneut ins netz gestellt, um Gebetsmühlen zu umgehen, wie es aussieht^^
http://www.flassbeck.de/pdf/2012/dezember2012/KeineRosenausAthen.pdf
zumindest ein Ansatz, der keinen Ewigkeitsanspruch formuliert.
Viele Grüsse
Und ich bleibe dabei: es ist keine Eurokrise sondern eine Schuldenkrise, die via GR aufgerollt wird.
Ob die EU das meistern wird steht bei den EU-Blockflötenstaaten, die von der EU "eingekauft" wirken, noch dahin.
Es bleibt "spannend".
laid back: eine der besseren Eigenschaften angelsächsicher Gesellschaften, die hierzulande mitunter zu Unrecht verteufelt wirken könnten.
Stimme ich im Grundsatz zu. Wobei man analysieren muß: welche Eliten genau? Die transatlantisch orientierten – also die um Netzwerke und einschlägige Stiftungen organisierten Medien-Alphatiere, Politiker und US-Kapitalholdings, die etwa im Ukraine-Konflikt die Musik ansagen? Die vielzitierte mittelständische Wirtschaft, die im Fall GR ihr Geld abschmieren sieht? Der deutsche Finanz-, Handels- und Exportwirtschaftssektor in all seiner Pracht? Oder die französischen, Benelux-, italienischen Wirtschaftseliten, die Londoner Börse – alle mit ihren eigenen, speziellen Problemen und Schwerpunkten?
Ich erkenne im Agieren gegenüber Griechenland mindestens drei Linien: a) die durchgeknallten Hardliner nach dem »Motto Augen zu und durch« (Schäuble, Djisselbloem, die Granden von SPD, CDU und CSU, flankiert von den meinungsbildenden deutschen Hetzmedien), b) die moderaten Hardliner (Gallionsfiguren: Juncker und Draghi; ansonsten das Gros der westeuropäischen Regierungen, die den von D bestimmten Austeritätskurs zwar letztlich mittragen, allerdings mit immer mehr Knirschen im Gebälk, Skepsis, Unmut und Unverständnis). Grob zwischen a und b ansiedelbar wären Obama (der es sich auch kaum leisten kann, die Sache nicht politisch zu sehen), der IWF und eventuell Merkel, die ihre Hardliner wohl auch aus innenpolitischen bzw. machttaktischen Gründen freilaufen läßt. Position c) ist hierzulande nicht politisch relevant: die auf politische Lösungen, Moratorium usw. drängende gemäßigte Linke von der Linkspartei über Piketty und andere an Keynes orientierte Ökonomen bis hin zu den Grünen. Zusätzlich dürfte man im breiten Feld zwischen b und c einen nicht unwesentlichen Teil der (traditionellen) europäischen Mittelklasse einordnen können – Leute, die erstens im Fall Griechenland nichts zu verlieren haben, was einen großen Scherbenhaufen wert wäre, zweitens von dem schulmeisterlich verbrämten neudeutschen Imperialismus mehr und mehr angepisst sind.
Es sind vielleicht drei Dinge, die zusammenkommen: Ökonomie, (Macht-)Politik und Psychologie. Da der Henkersknoten für die griechische Ökonomie in D maßgeblich gefertigt wurde, ist es durchaus sinnvoll, den Blick (auch) auf die Mentalitätsstruktur derjenigen zu richten, die von hier aus die maßgeblichen Akteure sind. D hat 1990 den großen Abschied von seiner Nachkriegsgeschichte vollzogen. Sprich: Das Land ist aus dem »Schatten« seiner Geschichte getreten, mischt wieder mit und darf zwischenzeitlich auch bei Kriegseinsätzen mitmischen. Gleichzeitig steht D weiterhin unter Vorbehalt: Lugt hinter der neuen Größe nicht doch wieder die alte Nazi-Hackfresse hervor? Aus dem Grund die penetrant-stetigen Bekundungen, wie sehr man aus der Geschichte gelernt habe. Auch im Fall Griechenland wird niemand sagen: Wir geben denen Kredite mit horrornen Auflagen, damit die Kohle der deutschen Investoren wieder heimgeholt wird. Sondern: Es ist das Beste für die Griechen Blah Blah Blah.
Einerseits ist das das übliche Klappern von Gläubigern. Besonders unangenehm ist es, weil Schäuble, Söder, Schulz, Jauch, Kraus, Will, Gabriel und der Rest der Stammtischmeinung bildenden Charaktermasken felsenfest von ihrer welterrettenden Mission überzeugtsind. Im Grunde also die alte Hybris im neuen Gewand: Am deutschen Wesen soll die Welt genesen. Meines Erachtens der springende Punkt – vielleicht nicht für die Krise selbst, aber für die Schärfe und die High-Noon-Situation, welche die deutschen Akteure zielgerichtet angesteuert haben. Ja – meines Erachtens speist sich diese Linie ursächlich aus faschistischen Quellen: Volksgemeinschaft (wir Steuerzahler), die Unduldbarkeit und Agressivität gegenüber anderen Standpunkten, das Herrenmenschengehabe, mit dem man seinen Riemen durchzieht und schließlich die Lust, ein bißchen va banque zu spielen und die Dinge nötigenfalls mit der Brechstange anzugehen. Nach dem Motto: Es muß ja nicht gleich Adolf sein. Aber ein bißchen Marokkokrise ist vielleicht ganz zweckdienlich.
Ob das einem politischen Masterplan folgt, weiß ich nicht. Machtbewußt im Sinn der deutschen Kapital- und Exporteliten ist es sicherlich. Aber langfristig denkend, also strategisch? Dass ein solcher Kurs – abgesehen von moralisch-ethischen Aspekten – ins Auge gehen kann, weil man zunehmend mehr Nachbarn vergrätzt, hat man in der Geschichte (mindestens) zwei Mal gesehen. Dass die Weisheit der deutschen Eliten seither gereift ist, ist fraglich. Wäre es so, würden wir es sicher erfahren – via BILD, Spiegel, Zeit oder ARD.
Fazit so: Vielleicht wird unter deutsche Führung auch dieses Mal der Krug so lange zum Brunnen gehen, bis er bricht.
Welche Eliten genau... ..."Fazit so: Vielleicht wird unter deutsche Führung auch dieses Mal der Krug so lange zum Brunnen gehen, bis er bricht"... _____________ Viele Eliten scheinen heilfroh zu wirken, dass es eine wie auch immer gewähnte deutsche Führung überhaupt zu geben scheint, derer sie sich nichteinmal mehr rückzuversichern zu glauben scheinen müssen, um auch im Griechenland-Debakel "bella figura" abgeben zu wollen. Mitunter könnte ein Blick auf Protokolle des Wiener Kongresses erhellender wirken als auf derzeitige Börsenkurse.
Welche Eliten genau... ..."Fazit so: Vielleicht wird unter deutsche Führung auch dieses Mal der Krug so lange zum Brunnen gehen, bis er bricht"... _____________ Viele Eliten scheinen heilfroh zu wirken, dass es eine wie auch immer gewähnte deutsche Führung überhaupt zu geben scheint, derer sie sich nichteinmal mehr rückzuversichern zu glauben scheinen müssen, um auch im Griechenland-Debakel "bella figura" abgeben zu wollen. Mitunter könnte ein Blick auf Protokolle des Wiener Kongresses erhellender wirken als auf derzeitige Börsenkurse.
Vorweg ein paar Gedanken: :
1.) die Eurokrise = eine Krise des Außenhandels der Eurozone, die sich n i e bis 1999/2002 in diesem Ausmaß ereignet hat, weil jedes Land seine eigene, souveräne Währung hatte, auf- und abwerten konnte - und damit auch seine eigene, auf seine Wirtschaft zugeschnittene Geldpolitik umsetzen konnte;
2.) die Staatschulden habe damit nix zu tun (es gibt keine Korrelation zw. Schulden + Devisenkurs des Euro – also auch keine Kausalität); korrekt ist, dass diese im Euroraum erst seit 2008-09 um 50% stiegen – um die angeschlagenen Banken zu retten, mal davon abgesehen, dass Griechenlands Staatsschuldenproblem vorwiegend an den geringen Staatseinnahmen (Korruption, Steuermoral usw.) auszumachen ist.
Der zentrale Angelpunkt ist natürlich das 100%ige Schuldgeldsystem das
Ad) 1.) sich bei der Eurokrise darin festnageln lässt, dass jene Institution, die das Geld erzeugt = EZB/(IWF) die totale Kontrolle über die Verteilung des Geldes über 19 Länder hat – was man an der Geldrationierung (Abheben von 60,- / Tag) klar ersehen kann – anders gesagt: es ist die absolute MACHT und Kontrolle über die Bevölkerung von 19 Staaten!
Dass selbst das Drucken von 10,-er Scheinen (die griechische Nationalbank kann das) den Griechen nur unter Zustimmung der EZB erlaubt ist . . . und damit sie auch die Kontrolle über Hunger + Armut usw. hat, ist die politische Konstruktion der EZB/des Euroraumes!
Ad) 2.) Der Staat verschuldet sich bei Banken um genau mit diesem Geld (der Staat DARF ja kein Geld erzeugen – und den Zentralbanken wird in allen Gesetzen die „politische Unabhängigkeit“ garantiert . . . wozu eigentlich? Wer hat dann wohl die Macht im Staat?) die Banken zu „retten“ – und seine Ausgaben (bei einem Defizit) zu finanzieren.
Dies ist in Deutschland so – wie bei den Griechen.
Zusammenhänge 1 – 2.)
- der realökonomische Zusammenhang besteht nun darin, dass die Wirtschaft ein NULLsummenspiel ist, und es gilt:
Mein Exportüberschuss = dein Import defizit!
Anders gesagt: wenn Deutschland durch niedrige Löhne (Lohndumping) seinen vwl. Preis senkt und irre Exportüberschüsse einfährt – dann müssen sich die Importdefizitländer v e r s c h u l d e n, um die deutschen Waren bezahlen zu können.
- Und dies ist auch der erste m o n e t ä r e Zusammenhang, weil sich
a.) der griechische Konsument ein deutsches Auto per Kredit / die Unternehmen sich Maschinen auf Schulden kaufen - und der Staat wiederum mit Bankschulden deutsches Kriegsgerät kauft..
Der 2. monetäre Zusammenhang betrifft eben die irre Einschränkung der griechischen Nationalbank das Geld s e l b s t zu erzeugen und die Geldmenge zu steuern – das geht nur mit der dezidierten Zustimmung der EZB!
Die Lösung – neben einem Grexit – liegt natürlich im SOUVERÄNEN GELD/Vollgeld, womit der Staat nicht mehr von irgendwelchen Bankern abhängig ist, den Wohlfahrtsstaat mit eigenem Geld – und ohne Zins – zu finanzieren.
Dann wäre def.. Die Macht der Banker gebrochen.
Das letztere + die Konstruktion der Eurozone könnte man nun als „politisches Problem“ sehen, aber die Macht liegt ja nicht bei den Politikern – sondern bei den Bankern!
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„Dann folgt ein Griechenland nach dem anderen, warnte der Präsident des Münchner ifo-Forschungsinstituts Hans-Werner Sinn.“
Da teile ich seine Ansicht – genau diese Angst, dass Staaten sich diese absolutistische Herrschaft der EZB nicht gefallen lassen, u.a. auch weil sie sehen, dass es ihnen mit der eigenen Währung bis 1999 ungleich besser ging, ist DAS Problem der Troika + Deutschlands – weil bei einem Ausscheiden auch von F, IT, ES diese sofort eine eigene Währung einführen würden – und durch die Abwertung sich die Export Deutschlands sofort massiv verteuern würden.
Hier geht’s nicht um Solidariät – sondern darum, dass DE aufkosten der anderen seinen Wohlstand einfach stiehlt, durch die Klammer der Währung.
EZB: ja sie könnte die Probleme lösen (was sie durch den indirekten Ankauf von Anleihen – ausser den griechischen ?! – auch tut). Sie könnte auch die ELA_Kredite offen halten – ohne Probleme, aber sie spielt ihre totale Macht aus – und NUR darum geht’s.
IWF – ja, eigentlich braucht ihn schon langen niemand mehr, aber nachdem er nach dem Rauswurf aus Argentinien überall abgemeldet war, hat ihn Merkle als „Experte“ in die Krisenaufarbeitung geholt – die der IWF selbst nich „verstanden“ . . . hat.
Der IWF wird von den USA beherrscht, die eine Sperrminorität haben. Deswegen hat sich auch Lagarde zuletzt etwas bewegt.
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Deine „politisch-motivierten“ Lösungen
Ad. 1.) sind geldsystemimmanent und daher keine Lösung, sondern nur eine Verschiebung der Probleme. Im Schuldgeldsystem gibt es n i e eine Tilgung der Schulden – sondern immer nur eine Umschuldung = exponentielle Verschuldung!
Eurobonds = Vergesellschaftung aller Staatschulden der 19. Länder.
2.) EZB kauft die Staatsschulden auf? JA ... aber wieso nicht bis zur Quelle gedacht?
D.h. die Zentralbank finanziert den Staat – wieso erzeugt der Staat dann nicht gleich sein Geld – o h n e sich überhaupt zu verschulden?
Mindestreservenerhöhung – o.k. aber nicht in der Rezession.
3.) soziales Hilfsprogramm: wenn der Staat das Geld erzeugt, gibt’s k e i n e Armut – wieso auch?
4.) Europa 2020: ungleich wichtiger wäre es, jedem Staat seine eigene Währung zurückzugeben und wenn dann alle Staaten auch wieder ihre Pesos, Liras usw. haben – dann können sie mit eigenem Geld locker alles finanzieren, das sie möchten
– o h n e Zinsen und o h n e sich zu verschulden!
4.) Die Inflationsspirale kommt mit oder ohne Lire und Peso, oder mit dem Euro, es spielt keine Rolle, das kommt vom Gelddrucken wenn man nicht Grundlegend die Besitzverhaeltnisse auf den Kopf stellt und die Politiker das Problem weiter auf die lange Bank schieben, weich gesagt werden Extremparteien die Macht uebernehmen, hart gesagt: "Ist schon Blut in den Strassen? Glaube ich nicht, mein Mann wuesste davon"
Über die Schuldgeldfalle sind wir uns ja einig; meine 4 Punkte beziehen sich (nur) auf die aktuellen Probleme des EuroRaumes, die innerhalb der bestehenden Denke gelöst werden könnten.
Nur kann bei einer Lösung ein Ding nach dem anderen gemacht werden; wenn von jetzt auf nachher das Vollgeld eingeführt würde, bräuchten die Facheliten alle einen neuen Taschenrechner, das ist toooo much.
Besser gemachte Hausaufgaben als ungemachte Betten. :-)
Hilfe, Sie sind aber spießig.
Rein pragmatisch:
***
Die Ausgangslage:
Griechenlands Schulden sind sauhoch, warum auch immer, es spielt keine Rolle, sie sind sauhoch. Das Land ist überschuldet und zahlungsunfähig, also insolvent.
Das Volk kann die Schulden nicht zurückzahlen; weder jetzt noch in Zukunft.
Die Leidensfähigkeit des Volkes ist ausgereizt.
Griechenland ist in der EU. Es ist nicht das einzige Land mit sauhohen Schulden.
Die politischen Forderungen:
Griechenland muss im Euro bleiben.
Griechenland muss saniert werden.
***
Die Aufgabe:
Ansatz:
Es gibt zwar (noch) keine Staatsinsolvenz und daher auch kein Staatsinsolvenzverfahren. Aber die Mechanik einer Staatsinsolvenz, wenn es sie gäbe, müsste ähnlich funktionieren wie die Mechanik einer Privatinsolvenz. Auch die Situation der Beteiligten ist ähnlich: Hier die Gläubiger, die ihr Geld haben wollen – dort der Schuldner, der nichts hat. Analogien sind also zulässig. Daraus folgt: Man braucht keine Troika und keine Institutionen, die dem Schuldner die Luft zum Atmen nehmen, sondern eine auf EU-Ebene schnellstens zu installierende Insolvenzbehörde und ein Verfahren, nachdem sie arbeitet. Während des Verfahrens müssen die Gläubiger stillhalten.
***
Verfahrensablauf:
1.
Die regelmäßigen Forderungen: Griechenland muss am soundsovielten soundsoviele Milliarden an den und den Gläubiger bezahlen, haben von der Tagesordnung abgesetzt zu werden. Sofort! Denn unter dem Primat solcher Forderungen kann keine Lösung gefunden werden.
2.
Die griechische Volkswirtschaft wird – auf niedrigem Niveau – stabilisiert. Sachverstand dazu, wie das geht, gibt es reichlich. IWF und EZB gewähren die nötigen Kredite – ohne Wenn und Aber.
3.
Es hat eine Bestandsaufnahme stattzufinden. Was hat Griechenland an baren Mitteln, Forderungen und Ressourcen? Was kann vernünftigerweise zu Geld gemacht werden und was nicht? Was zu Geld gemacht werden kann, wird zu Geld gemacht, d.h. „zur Masse gezogen.“
4.
Die Forderungen der Gläubiger werden geprüft. Welche Forderungen sind berechtigt und werden anerkannt; welche nicht?
5.
Für die Forderungen wird eine Rangfolge bestimmt. Bevorrechtigt sind z.B. die Forderungen der Armen, der Rentner und der Staatsbediensteten und derjenigen, welche zur Aufrechthaltung der laufenden Staatsverwaltung Leistungen erbringen müssen. Nachrangig sind z.B. die Forderungen der Kreditgeber auf Zahlung von Zinsen.
6.
Es wird eine Art Insolvenztabelle erstellt. Die anerkannten Forderungen werden festgestellt.
7.
Die Masse und die anerkannten Forderungen werden gegenübergestellt und ins Verhältnis gesetzt. Wenn die nicht bevorrechtigten Forderungen – sagen wir – X-Milliarden betragen und die Masse 10% von X-Milliarden beträgt, werden die Forderungen der nicht bevorrechtigten Gläubiger in Höhe von 10% ihrer Forderung bedient. Alles, was darüber hinausgeht verfällt.
8.
Das Verfahren wird abgeschlossen. Griechenland kehrt an den Kapitalmarkt zurück und finanziert sich selbst.
9.
So ähnlich müsste es laufen. Ich frage mich, was die Herrschaften in Brüssel und anderswo in den letzten 5 Jahren gemacht haben.
PS:
Parallel zu alldem haben die PolitikerInnen ihren Völkern die Notwendigkeit dieses Verfahrens zu erklären und was es bedeutet, zu hohe Schuden zu haben und für Solidarität mit dem oder den Schuldnerstaaten zu werben.
So wie der Konflikt zwischen Instutionen (Troika plus unterstützende Staaten) und griechischer Regierung seit der Regierungsübernahme im Januar läuft, ist doch glasklar, dass es seitens der Troika nicht um eine Lösung geht. Vielmehr muss man den Eindruck haben, dass am Falle Griechenland das erste Mal bei einem Staat der sogenannten "1. Welt" die "Schockstrategie" (Naomi Klein) zum Abräumen jeglichen Sozialstaates durchexerziert werden soll. Insofern macht nicht in erster Linie Tsipras Anleihen bei südamerikanischen Politikstrategien, sondern die Troika. Wenn dann vielleicht noch eine Neuauflage des Obristenregimes kommt, wäre die Symmetrie komplett. Und Europa kaputt, was man einem solchen Europa denn aus demokratsicher Sicht nur noch wünschen kann.
Bravo, nur weiter mit den Ferndiagnosen. Wahnsinn.
Nur für Sie, mal was Heiteres.
http://meedia.de/2015/07/08/griechenland-krise-us-medien-schiessen-sich-auf-bundeskanzlerin-merkel-ein/
Kleines Stimmungsbild, was blühen könnte, wenn es den Leuten mal irgendwann so richtig reicht:
So ab Minute 18:50 treffen dann "Vorschläge" der Prolet-Troika ein, wie man die Situation verändern könnte...
SWR "betrifft" mit einer Reportage von Jo Angerer.
Viel Spaß mit der Glaskugel
wie ich in diesem dFC-Beitrag bereits schrieb: als Satire deklarierter, wohlstandsrassistischer Müll.
Also, da wäre schon ein bisschen mehr Butter bei die Fische angesagt....:
So erinnert z.B. die dort angeführte New York Times daran, dass (sg: das wieder einmal nazional verseuchte) Deutschland vor nicht allzu langer Zeit nicht zuletzt dank eines großzügigen Schuldenerlaßes ein "Wirtschaftswunder" erlebte (s.g.: nachdem es, anders als z.B. Griechenland, zuvor völkermordend, bombend, brandschatzend, zerstörend und stehlend durch Europa & Russland gezogen war). Und dass ihm, umgekehrt, nach dem Ersten Weltkrieg gnadenlose Reparationen aufgebürdet worden waren. Und dass dies plus die völlig verfehlte Austeritätspolitik im damaligen D zu den nachfolgenden Katastrophen geführt hat.
http://www.nytimes.com/2015/07/08/business/economy/germanys-debt-history-echoed-in-greece.html?_r=0
Damals wie heute hatte es aus einer Ökonomie mit weiterem Horizont zuvor deutliche Warnungen gegeben ( http://www.sueddeutsche.de/politik/erster-weltkrieg-und-versailler-vertrag-keynes-warnungen-1.2342917). Damals wie heute haben aber in der Politik aus Haß, Rachsucht, Dummheit usw. verblödete "schwäbische Hausfrauen" unterschiedlicher Nationalität das Gegenteil gemacht.
Weiter wird in der NYT darauf hingewiesen, dass es empirisch mittlerweile gut belegt ist, dass dieser Unsinn sich immer wieder aufs neue wiederholt, obwohl ebenso empirisch belegt ist, dass nur zureichende Schuldenerlasse zu wirtschaftlichen Erholungen führen.
"The good news is that by now economists generally understand the contours of a successful approach. The bad news is that too many policy makers still take too long to heed their advice — insisting on repeating failed policies first.....The recurring, historical pattern? Major debt overhangs are only solved after deep write-downs of the debt’s face value. The longer it takes for the debt to be cut, the bigger the necessary write-down will turn out to be ........
It is a general lesson about the nature of debt. Yet from the World War I defaults of more than a dozen countries in the 1930s to the Brady write-downs of the early 1990s, which ended a decade of high debt and no growth in Latin America and other developing countries, it is a lesson that has to be relearned again and again.
Both of these episodes were preceded by a decade or more of negotiations and rescheduling plans that — not unlike Greece’s first bailout programs — extended the maturity of debts and lowered their interest rate. But crises ended and economies improved only after the debt was cut."
Es wird dort auch auf eine aktuelle Studie verwiesen, an der auch ein Münchner Ökonom beteiligt war, der im Übrigen auch an einer Reihe anderer Vertöffentlichungen zum Thema beteiligt war - was aber offensichtlich nicht dazu führte, dass er in der deutschen Diskussion überhaupt wahrgenommen wurde. Das Varoufakis-Phänomen= das Publikum ist zu blöd, um zuzuhören.....?
https://research.hks.harvard.edu/publications/workingpapers/citation.aspx?PubId=9757&type=WPN
https://www.imf.org/external/pubs/ft/wp/2012/wp12203.pdf
http://www.parisschoolofeconomics.eu/IMG/pdf/Cruces-Trebesch-oct2011.pdf
Auch verweist die NYT auf eine ziemlich verlogene deutsche Moralinsäure, die Schuld einzig beim Schuldner sieht und meint, ihn bestrafen zu müssen, damit er keine neuen Schulden macht. Die Verantwortung der Kreditgeber, die zum Zwecke des eigenen Profits verantwortungslos Kredite vergeben haben, wird geflissentlich übersehen. Sie dürfen ihr schmutziges Treiben ungestraft fortführen in der Sicherheit, dass sie nie zur Verantwortung gezogen werden, solange Schäuble & Merkel das Sagen haben.
"Germany, in fact, understands moral hazard backward. The standard definition refers to lenders; covering their losses will encourage them to make bad loans again. And that is, let us not forget, exactly what Europe’s creditors have done. Their financial assistance to Greece was deployed to pay back German, French and other foreign banks and investors that held Greek debt. It did Greece little if any good."
http://www.nytimes.com/2015/07/08/business/economy/germanys-debt-history-echoed-in-greece.html?_r=0
Und Merkels Weigerung, bereits 2010 Griechenlands Schulden abzuschreiben, könne durchaus etwas mit Feigheit zu tun haben.
Merkel handelt also wider bessere Wissensmöglichkeiten und stellt sich bedingungslos an die Seite von Kapital-Verbrechern. Also die, die Schäuble von den Geldkoffern her kennt.
Ob aus Opportunismus, Machtgeilheit, Selbstüberschätzung oder weil sie (zu Recht?) meint, sie müsse ein Stück weit mit ihren rechten Deppen heulen, weil es sonst nach ihrem potentiellen Sturz nur noch schlimmer würde, vermag ich nicht zu sagen. Ein Verbrechen ist es allemal, wenn man an die Menschen denkt, die dadurch, z.B. im Gesundheitsbereich, zu Opfern werden.....
p.s. Übersehen wird in den Diskussionen bislang der rechtsradikale Aspekt: fliegt Griechenland aus Euro & EU, dann sitzen dort zig tausende Kriegs- und Elendsflüchtlinge fest und die Eu kann über "menschenverachtende" Zustände dort lamentieren, ohne Gefahr zu laufen, sich selbst mit dem Problem auseinandersetzen zu müssen. Ein Teil des Quotenptroblems hätte sich von selbst erledigt......
Der Westwind weht & wispert:
Schuldenschnitt für Griechenland - Obama drängt Merkel zum Nachgeben.
Mal schauen, wie schnell wer das Mäntelchen nach diesem Wind hängt.
Erster: EU-Ratschef Tusk springt Tsipras bei. Die Gläubiger müssten einen "realistischen Vorschlag" machen ...
Die 'Qualitätspresse' wird bald folgen. Kornelius, ran an die Tastatur ...
Ergänzung:
Etwas mehr Wissenschaft zum Thema gibt es hier:
http://www.voxeu.org/person/christoph-trebesch
Der Vorteil: nahezu deutsch-(also vorurteils-)frei.
Nuja nu gut. Aber, im Grunde hat sie prima zusammengefasst, was ja die Grundaussage der Ökonomen ist: Man soll in Zeiten wirtschaftlicher Rezession nicht sparen. Austerität ist Mist. Hat sie doch Recht.
Ich habe den Eindruck, daß wir hin und wieder aneinander vorbei schreiben, weil zu viel miteinander vermengt wird - geschieht gerade ja auch viel und meist das Falsche.
Vor der Finanzkrise wurde das Ungleichgewicht zwischen den Staaten durch Ausgleichszahlungen kaschiert, wie das in D als Länderfinanzausgleich auch praktiziert wird; allerdings steht der gerade sehr in der Kritik, besonders bei den Geberländern.
Die Eu und der Euroraum ist aber kein BundesStaat, sondern ein Staatenbund mit sehr vielen kulturellen, sozialen, ökonomischen und politischen Unterschieden zwischen den Staaten.
Wenn der Länderfinanzausgleich innerhalb von D schon Probleme macht, dann zwischen den EU-Staaten erst recht.
Zu diesem grundsätzlichen Dilemma ein Artikel der FAZ:
Zwei Währungsunionen – derselbe Fehler
Nach der Finanzkrise sind die Ausgleichszahlungen ausgefallen, weil keiner mehr Geld hatte, sondern nur noch Defizite; alle Staaten des EuroRaumes sind zu stark überschuldet, weil den staatlichen Haushalten nicht das gesamte BIP zur Verfügung steht, sondern jedem Staat nur seine spezifischen Steuereinnahmen, die von Staat zu Staat sehr unterschiedlich sind.
Da macht für die Staatsschulden eine Regel von maximal 60% vom BIP für alle gleich nicht nur keinen Sinn, sondern ist auch noch viel zu hoch.
Nicht einmal die gesamte Staatsquote steht dem Staat zur Verfügung, weil die SozialQuote zweckgebunden ist; ein großer Teil der Steuerquote ebenfalls. Über den Daumen geschätzt darf die maximale Staatsschuld darum nicht höher werden, als die Steuerquote; die Sozialquote ist ausschließlich als Portokasse reserviert.
Ich denke, bevor wir hier im EuroRaum ein Vollgeld einführen können, müssen erst einmal in diesem System die Fehler erkannt und beseitigt werden; aber nicht einmal dazu reicht es im Moment.
Zu dem Punkt Mindestreserve und Rezession:
Sicher ist es die Aufgabe einer Notenbank, mit der Mindestreserve die konjunkturelle Rezession zu steuern.
Meiner Meinung nach haben wir aber gar keine konjunkturelle Rezession, sondern eine strukturelle Deflation, ausgelöst von D vor 10 Jahren oder evtl. noch früher und verstärkt durch die Finanzkrise und die Einführung des EuroRaumes, siehe oben den Artikel der FAZ.
Gegen eine politisch verursachte strukturelle Deflation kann aber keine Notenbank anstinken, sowas ist politisch zu lösen, z.B. mit einem Investitionsprogramm - möglichst ein intelligentes.
Mein Vorschlag, die staatlichen Schulden bei den Geschäftsbanken aufzukaufen und gleichzeitig die Mindestreserven zu erhöhen, betraf den Umfang dieser Ankäufe, der mir unbekannt ist. Die gesamten Staatsschulden der EU betragen 12,1 Billionen, die nicht alle bei den Geschäftsbanken lagern. Abhängig vom Umfang der Ankäufe kann es aber zu einer Geldschwemme kommen, die verwurstet werden muß - und möglicherweise keinerlei Effekt auf die Konjunktur der EU hat.
Also jonglieren ...
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PS: Das war heute morgen die Kurzfassung zwischen Zähneputzen und Bus, wenn ich den nicht erreiche, ist hier der Tag gelaufen.
Danke, das war wirklich sehr erheiternd!
Dass Sie Merkel noch so nachsichtig beurteilen, erstaunt mich. Meines Erachtens hat sie nicht nur wenig für die existenziellen Nöte von Menschen übrig, sie agiert auch als Technokratin ziemlich glücklos. Merkel ist sicherlich eine gewiefte Machtpolitikerin, als Gestalterin steht sie mit leeren Händen da. Sie lässt die Dinge geschehen oder trifft in unpassenden Momenten unpassende Entscheidungen. Not my Kanzlerin.
Butter konnte ich jetzt nicht so schnell auftreiben. Keine Zeit, aber ich bin sehr gespannt.
Ich habe den Link nur gesetzt, weil er zu den Links führt, die Sie jetzt schon besucht haben. Es ist dort in der Tat alles zusammengefasst, was auf diesem Kontinent der Merkel-Schäuble-EU-Politik vorgeworfen wird. Warum das? Warum jetzt? Und warum hat Merkel das nicht geschnallt, wo sie doch als perfekte USA-Vasallin gilt. Das ist interessant.
Ja, guter Gott. Ich wähle sie ja auch nicht. Das ist kein Opportunismus von mir, könnten Sie in alten Blogs nachlesen.
Die Gründe, aus denen ich sie verteidige sind anderer, die ich hier jetzt auch nicht niederlegen will.
Außerdem: Der "Showdown" scheint zu laufen.
Sieht ganz so aus, als ob es wispert.
Warum aber hat sie das so lange nicht gesehen. Es gibt doch diese Wikileaks-Enthüllung -
https://wikileaks.org/nsa-germany/intercepts/
- nach der Schäuble das 2010 schon wollte mit dem Schuldenschnitt. Wer hat da warum...ich bin jetzt ziemlich perplex.
Mal sehen, was jetzt an Text kommt bei den Medien. Wir werden sehen.
Parallel hat es jetzt auch SPON nachgelesen. Mit interessanter Schlußpointe:
"Ein Blick zurück in die Geschichte offenbart auch noch ein anderes pikantes Detail: Beim Londoner Schuldenabkommen von 1953 gaben insgesamt 21 Gläubiger Deutschland frei.
Einer davon war Griechenland."
http://www.spiegel.de/politik/ausland/griechenland-krise-usa-draengen-auf-schuldenschnitt-a-1042807.html#ref=rss
Womit Jakob Augstein sich bestätigt fühlen darf: In vielen Deutschen steckt immer noch der peinliche Wilhelm II. Jedenfalls in Merkel und ihrem Publikum.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/griechenland-deutschland-selbstverliebt-und-selbstgerecht-kolumne-a-1042772.html#ref=rss
Womit Jakob Augstein sich bestätigt fühlen darf: In vielen Deutschen steckt immer noch der peinliche Wilhelm II. Jedenfalls in Merkel und ihrem Publikum.
Tja, darüber muss ich jetzt erstmal nachdenken. Wir werden wohl alle am Sonntag schlauer sein. Und Merkels Chancen sinken, wenn sie nicht wirklich enen Kompromiss will und hinkriegt, was man ja auch kaum sieht - sinken.
Wilhelm II. - Mensch für eine aus der DDR ist das aber sehr merkwürdig.
Ob die (stärker das Gesamtimperium mitbedenkenden) Amis für Griechenland die rettende Kavallerie abgeben, ist meines Erachtens noch nicht ausgemacht. Man sollte die Eigendynamik des schwäbisch-preußischen Spardogmas nicht unterschätzen, das Merkel und ihr Finanzminister den Europäern verabreichen möchten. Abgesehen davon, dass es auch die Exporte freut: Die Griechenlandkrise ist die Krise, wo Deutschland endlich mal auftrumpfen und mit, nunja, eigenen Akzenten aufwarten kann. Zudem zieht das Volk der Schaffe-schaffe-Häusle-Bauer – leidensgestählt, aber immer dabei, wenn es gegen (vermeintlich) Schwächere geht – begeistert mit. Unter diesen Umständen glaube ich eher nicht, dass Merkel, Schäuble, Gabriel & Co. so ohne weiteres von ihrem Kurs abrücken.
Kann natürlich sein, dass ich ein paar Motivlagen etwas überzeichnet habe und Merkel nur einfach als die deutsche Margaret Thatcher in die Geschichtsbücher eingehen will.
«Ich frage mich, was die Herrschaften in Brüssel und anderswo in den letzten 5 Jahren gemacht haben.»
Keine Frage, die haben Geld verdient und fleißig Spesenrechnungen geschrieben.
Inflation?
Ja, wenn man der Geschichte Argentiniens folgt z.B. Aber selbst diese Phase war eher kurzfristig - nie so lange, wie die "Rettung durch Austerität" ... der Troika bereits dauert: 5 Jahre ?!
Ausserdem lässt sie sich ja locker in Grenzen halten, wenn der Staat - und nicht die Banken - das Geld erzeugt.
Gleichwohl - wenn ich mir das derzeitige politische Personal ansehen, dann . . . eh scho wiss`n.
Schuldgefälle usw.
DAS Problem (nicht nur) der Eurokrise - abgesehen dass damit eben die Aussenhandelsungleichgewichte n i c h t behoben werden - ist, dass es in einem 100%igen Schuldlgeldsystem k e i n e Tilgung gibt - anders gesagt:
- Schuldenschnitte + - streckungen führen nur zu einem "Reset" innerhalb des bestehenden Geldsystems - dann geht alles wieder von vorne los.
Da habe ich Dich wohl korrekt verstanden ... ;-)
2 Währungsunionen – derselbe Fehler:
las ich – und was die Finanzierungsseite = Finanzausgleich betrifft, ist dem ja zuzustimmen.
NUR wird dadurch – so wie in der Eurozone eben auch = Handelsungleichgewichte usw. – nicht das Problem der gemeinsamen Währung gelöst, weil die Staatsschulden nichts mit dem Außenhandel zu tun haben.
Dazu ein Beispiel:
- 1 Bäcker in Hamburg und 1 in Athen erzeugen 2002 zum selben Preis = 100,- (1000 Semmeln zu je 0,10 Euro) dieselben Produkte = BIP von 100,- Euro;
- 2010 kosten diese in Hamburg 95,- / und in Athen 115,- - NUR der fixierte Preis = Euro ist noch immer derselbe, also 100,-! Der Hamburger Bäcker fährt Rekordgewinne ein – und die Umsätze seines Athener Kollegen gehen zurück.
Aber w a s hat dies mit den Schulden der Stadt Hamburg + Athens (Staatsschulden) zu tun?
Nix.
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Staatsdefizite = Schulden von Hamburg/Athen:
Diese resultieren aus den ungleich niedrigeren Einnahmen Griechenlands – im Verhältnis zu Deutschland:
Abgabenquote GR um die 35% - in DE um die 45%.
Wenn GR dieselbe über 10 Jahre gehabt hätte (wir wissen – Korruption, Schwarzgeld in CH usw.), dann hätten sie i m m e r einen StaatsÜBERSCHUSS erzielt.
Und auch dies hat mit den beiden „Bäckern“ nichts zu tun.
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Strukturelle Deflation:
Ja, in DE würde ich dem zustimmen – und da kann man durchaus einen „politischen Grund“ darin sehen – weil unter starker Mithilfe der Gewerkschaften „Lohnzurückhaltung“ (um den Standort DE zu stärken...) geübt wurde. D.h. es war zwischen AG und ANehmern politisch akkordiert worden.
Dass dies jedoch zu den irren Verwerfungen führen würde, haben sie nicht bedacht – und heute darf man alles, nur nicht lautstark diesen Gruppen die Schuld an der ökonomischen Misere der Eurozone geben.
Sie – allen voran Merkle/Schäuble – haben in 5 Jahren nix begriffen (Paul Krugman).
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- Zu dem Punkt Mindestreserve und Rezession: Ja, die ZB sollte dies steuern können – und sie ist eh nur mehr bei 1%.
- Mein Vorschlag, die staatlichen Schulden bei den Geschäftsbanken aufzukaufen...
Hmhm – wenn dies die EZB für alle Staaten machen würde (ob mehr als 10.000 Mrd. oder so wie jetzt 1.2 Mrd. ist eh egal...) und diese dann über die nächsten 200 Jahre „abschreiben“ + keine Zinsen von den Staaten verlangen würde
= das größte Konjunkturprogramm e v e r – wenn zumindest die Hälfte der Zinsersparnis in vwl. sinnvole Investitionen (Bildung, Innovation usw.) fliessen würde.
Also – wofür brauchts denn die EZB überhaupt?
Korr.:
(ob mehr als 10.000 Mrd. oder so wie jetzt - 1.114 Mrd. usw. )
Herrlich, wir knacken das noch :-)
Das Problem der Bäcker in Hamburg und Athen ist leicht zu lösen, die Chinesen sind in Hamburg und Piräus dicke im Geschäft, die liefern tief gekühlte Aufbackware und die Bäcker machen eine Kette mit Backshops und nur noch Umsatz; sowas kann man natürlich auch variieren mit
- Shop Suey beim Bäcker.
Der Euro als gemeinsames Zahlungsmittel ist eigentlich eine feine Sache, so eine ähnliche Gemeinsamkeit hatten wir doch eigentlich mit Bretton Woods mit der Leitwährung US$ - hat nur leider nicht funktioniert wegen der fixen Wechselkurse zum US$ und wegen des Goldstandards, der die USA belastete. Das ist scheint mir die Denke, man könne etwas auf ewig statisch regeln und die dynamische Wirtschaft hält sich dann auch noch dran daran :-)
Ein anderer Vorschlag kam von Keynes mit einem gemeinsamen VerrechnungsBancor, da wäre zu prüfen, wie der definiert wird, ohne negativen Folgen, also ohne feste Wechselkurse, aber mit einem Bezug zur Realwirtschaft. Das könnte ein Fond von Realwerten sein, also Aktien, Immobilien, Getreidekörner und Metalle.
Übertragen wir das auf den Euro als gemeinsames Zahlungsmittel, dann wären die einzelstaatlichen (wieder eingeführten) Währungen dazu flexibel und auch der Wert des Fonds, also die Realdeckung, wäre flexibel im globalen Finanzmarkt - allerdings wird der US$ dabei seine Stellung verlieren und die Fed kann in Tateinheit mit den Ratingagenturen nicht mehr so schamlos manipulieren.
Ein Gegenvorschlag - und dann habens wir gelöst:
es gab ja den ECU, die Verrechnungseinheit vor dem Euro. Dagegen habe ich nichts - wenn dafür
- jedes Land zu seinen früheren Währungen zurückkehrt
- und damit auch jedes Land seine eigene, souveräne Geldpolitik an seine Wirtschaftsentwicklung angepasst zurück bekommt. Dann könnte auch die griechische Nationalbank einfach die Scheinchen + Münzen selber drucken und die Menschen müssten nicht auf das GO der EZB-Zockerbanker ... warten.
Ach - was waren das für herrliche Zeiten . . . ;-)
Na, bevor Magda eine extra Ration nachdenkt, die ja eigentlich immer nachdenkt, wäre es mir lieber, ein paar andere würden überhaupt erst mal anfangen nachzudenken......
Ich selbst erleide gerade Maybritt Illner, wo ein Herr Fuest (angeblich Wirtschaftswissenschaftler, sondert aber nur BILD-Inhalte ab) & ein Herr Enderlein (angeblich Politikwissenschaftler, sondert aber nur CDUpolitisch Erwünschtes ab) und eine Frau mit Doppelnamen (angeblich Grüne, passt sich aber den beiden anderen an, weil sie selbst offenbar keine Ahnung hat) Unsägliches von sich geben .......
Aber, was den Sonntag betrifft, so möchte ich gar nicht ausschließen, dass bis dahin nur eine Show zur Befriedigung des Publikums und auf Kosten der Griechen abgezogen wird. Andererseits könnte ich mir vorstellen, dass Merkel ihren rechtsradikalen Parteigenossen jetzt ein Menschenopfer bringen muss, um nicht selbst ein Opfer zu werden.......
.....und die Illner hat es jetzt endgültig geschafft, dass die Alibi-Griechin in ihrer Sendung von allen Seiten zugelogen wird, dass sich die Balken biegen. Und wenn sie dennoch versucht, etwas zu sagen, fallen ihr alle Lümmel nach Lust und Laune ins Wort....
"Man sollte die Eigendynamik des schwäbisch-preußischen Spardogmas nicht unterschätzen"
Man sollte vor allem nicht übersehen, dass dieses Spardogma beinhaltet, dass die Armen gefälligst für die Reichen zu sparen haben......;)
Habe Illner nach 10 Minuten ausgeschaltet, da ich diese hetzerische Mischung aus Lügen, Plattheiten und Diskreditierung von allem, was nicht dem neoliberalen Konsens entspricht, selbst körperlich nicht mehr ertrage. Offenbar ist eine alternative Sichtweise (z.B. Hickel oder Flassbeck) nicht erwünscht oder geduldet.
Ich bin gleichwohl vorsichtig optimistisch bzgl. des Verbleibs Griechenlands in der Eurozone.
Syrizas Vorschläge ( mittlerweile offenbar geleakt, s. Guardian) entsprechen stark bzgl. Rentenkürzungen, Steuererhöhungen den Forderungen der Troika. Das ist sicher schmerzlich und schwierig für die Regierung nach dem eindrucksvollen "Nein".
Gleichzeitig hat Tusk nach deutlicher Mahnung durch die USA klargemacht, dass auch auf Seiten der Gläubiger ein Entgegenkommen durch eine Reduzierung der Schuldenlast erfolgen müsse, was insbesondere Deutschland und die baltischen Staaten vehement ablehnen.
Vielleicht ist aber so eine Gesichtswahrung beider Seiten möglich. In unseren Leitmedien wird sich vielleicht schon morgen der Tenor Syriza kapituliert finden, so dass die empörte neonationale Anhängerschaft von CDU/SPD mit Genugtuung ihre Seele streicheln kann und Merkel die Rettung irgendwie noch halbwegs gut verkaufen kann.
Syriza hat Prinzipien aufgegeben, die Aussicht auf eine Reduzierung der Schulden (im letzten Angebot noch nicht vorgesehen) gewonnen. Ich glaube, mehr war unter den gegebenen machtpolitischen Bedingungen nicht möglich.
Die ersten Proteste sind für morgen angekündigt.
Na, da habe ich doch gut getan, dass ich mir Frau Illner (insbesondere im Anblick dieser »ausgewogenen« Gästeliste) heute erspart habe ;-).
Ja, aber ...
Da wären noch zwei Punkte:
1. Gegen die Umbenennung der ECU in EURO hast du doch sicher nichts einzuwenden, gelle :-)
2. Da wäre dann noch die WirtschaftsPolitik, die gibt's neben der eigentlichen Wirtschaft ja auch noch und tendiert bei einem Freihandel - nichts anderes ist die EU - dazu, daß die Elefanten den Mäusen das Täglich Brot wegfrißt. Sowas geht nicht lange gut, wie wir sehen.
Zurück zu DER GUTEN ALTEN ZEIT geht also nicht, auch im gemeinsamen Wirtschaften brauchen wir die Spieltheorie, um von einem Nullsummenspiel zu gemeinsamen WinWinSpielen zu kommen.
Um das einmal in die Denkschemata der vorherrschenden WirtschaftsEliten zu übersetzen:
Wachstum ja, aber gemeinsam und global.
Ich habs gesehen - unsäglich unsäglich. Auffällig ist mir auch, dass sich - wie von Zauberhand - die Räder in Richtung "Griechenland bleibt im Euro" drehen. Wer hat da bloß die Stellschrauben unter Kontrolle? Wissen Sie in der DDR gabs ein Presseamt und die haben dann die "Linie" durchgegeben. Aber, hier - ein Mediendurchlass - pst, pst...Obama hat Merkel angebrüllt, USA-Medien: Merkel ist eine Flasche. Und - der Wind dreht sich. Wenn Philip Grassmann unterstreicht, dass Merkel die Politik vernachlässigt hätte, dann denke ich: Vor allem hat sie diesmal nicht auf die Amis gehört, sie hat bei Minsk II nicht auf die Amis gehört. Sie kriegt dafür jetzt auch Dresche. SChaden kann es ja nicht, weil diese Austeritätspolitik ja auch fürchterlich ist.
Göring-Eckardt war die von den Grünen. Die hatte aus meiner Sicht aber noch ganz verhaltene Töne. Es waren schon die merkwürdigen Experten, die da aufgetrumpft haben, dass man bass erstaunt war.
danke für ihren kommentar. die stimmen der vernunft müssen vervielfacht werden ... gerade jetzt und aus deutschland/europa!!! von den ör und msm ist da NIX zu erwarten ... doch die blicke in den "rest" der welt zeigen, dass viele um den schlaf gebracht sind ... auf ein scheinbar ewig gruseliges deutsches und nicht lernfähiges erbe ... doch "wir" sind nicht unsere regierungssprecher und nicht unsere medienhetze!!!
In dem ausgezeichneten Artikel analysiert Michael Schuman, wie es so weit kommen könnte, dass die Euro-Zone drauf und dran ist, sich in die Luft zu sprengen.
https://www.freitag.de/autoren/marie-hanulak/proof-that-merkel-is-europe2019s-economic-bully
Ein großartiger Text über den griechischen Regierungschef - und wie gnadenlos Politik funktioniert, oder auch nicht:
http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/europa/Der-rasende-Regierungschef/story/14581624
Ich vermute, Merkels größte Sorge ist jetzt, wie sie aus der Sache einigermaßen unbeschadet wieder heraus kommt. Sie muss die Kröten schlucken, die ihr Obama verabreicht hat und dem deutschen Volk ihren Sinneswandel (genauer: ihr Einknicken) erklären. Schäuble könnte bald ganz einsam dastehen (oder boshaft - dasitzen). Das alles ist tragisch, komisch und spannend zugleich.
Ich fühle mich als sehr empörte Bürgerin. Die gegen jede Vernunft von Politik und Medien belogen wurde!
danke*****
auch für ist ist schweigen unerträglich für meine empörung geworden. ganz spontan überkam es mich beim verfassen eines briefes an varoufakis.
https://www.freitag.de/autoren/marie-hanulak/lieber-yanis-varoufakis#1436246953269733
doch jede von mir zwangsmitfinanzierte "talk-show" der ör-medien treibt mich ins mediale exil ... sogar ... wer hätte das gedacht in die us-medien (denn die "bösen" ru-medien werden ja aus deutscher deutungshoheitssicht als "demokratie-feinde" kriminalisiert)
höre ich stimmen ... "alle ... xxx ... außer den deutschen" ...
https://www.youtube.com/watch?v=eDnOQ2o9iZc
Ich vermute, Merkels größte Sorge ist jetzt, wie sie aus der Sache einigermaßen unbeschadet wieder heraus kommt.
Ja, sicher. Aber, Griechenland im Euro zu halten, das war schon auch ihr Projekt, denke ich. Der Rest kann unter Kompromiss abgehandelt werden. Da gibt es von ihr sogar eine entsprechende Aussage.
Verschwörungstheorie
NDR:Falsche Fragen an die Mächtigen Montecristo
von Martin Suter
Im Zentrum der Story kommt ein Journalist dahinter, daß eine Schweizer Großbank einen MilliardenVerlust durch den Druckauftrag von Banknoten mit doppelten SerienNummern vertuschen will.
So stellt sich Klein Erna den Geldpoker vor :-)
Diese ganze Schmierenkomödie hat den Unterhaltungswert einer Vorführung im Augsburger Puppentheater. Da ruft der große Onkel aus Übersee einmal zur "Disziplin" auf, und schon ist wie an der Schnur gezogen die Liste, abgeschrieben von französischen Experten von einer Liste, die per Referendum abgelehnt wurde, ganz neu und toll. Von der Sache her müssten jetzt alle Griechen, die letzten Sonntag mit Nein gestimmt haben, ihrem obersten Schulhofmarxisten ein weiteres Herpesbläschen an die Lügenlippe wünschen. Der deutsche Steuermichel hat sich ja schon längst mit dem aussitzen seines Furunkels sozialisiert...
Danke für den Link. Der Beitrag war nir irgendwie entgangen.
Stimme zu: ein selten guter Text.
gern:-)))
"wir" müssen uns gegenseitig informieren und stärken ...
https://www.freitag.de/autoren/marie-hanulak/mein-lied-des-tages/#
ps. ich hoffe, sie verstehen mich richtig = fc-eitelkeiten interessieren mich gar nicht ... sondern inhalte und vernetzung
danke ... toller link/text.
"lsd" trip-tempo ist ein tolles kontrast-programm zu "warten auf godot merkel"
denn es ist ja eine frage der zeit
"Und vor allem fehlte Zeit.
Schuld war ein böses Abschiedsgeschenk von Samaras. Dieser hatte mit den Gläubigern abgemacht, das letzte Kreditprogramm nur um zwei statt um sechs Monate zu verlängern. So hatte die neu gewählte Syriza-Partei nur vier Wochen Zeit, um sich mit den Gläubigern zu einigen. Ansonsten drohte die Pleite.
Tsipras’ Regierung wurde zwangsmässig rennend geboren. Sie tat alles rasend schnell."
https://www.freitag.de/autoren/marie-hanulak/proof-that-merkel-is-europe2019s-economic-bully
Tsipras dürfte von vornherein klar gewesen sein, dass das Diktat der Troika für Griechenland kaum verhandelbar ist. Stimmt er diesem zu, macht er sich vor der Mehrheit seiner Landsleute angesichts seiner Wahlaussagen gänzlich unglaubwürdig; lehnt er dieses ab, wird ein Staatsbankrott Griechenlands mit unabsehbaren Folgen unvermeidlich, da ein Abrücken vom neoliberalen Kurs für Merkel und Gabriel unannehmbar ist.
Um seine eigene politische Macht unter Wahrung seines Gesichts zu sichern, greift er also zum Bauerntrick eines Referendums und nimmt damit das Volk in Mithaftung. Stimmt dieses für die Annahme der Bedingungen, kann man ihn kaum für die Folgen verantwortlich machen. Stimmt dieses gegen die Annahme, erhält er eine durch das Volk legitimierte Verhandlungsvollmacht, die aufgrund der Machtverhältnisse allenfalls kleinste Zugeständnisse erwarten lässt. Immerhin, er hat alles Versucht, musste sich aber den Institutionen beugen, wollte er ein Ausscheiden aus dem Euro vermeiden, wird man letztlich von Seiten der Griechen konstatieren „müssen.“
Mit Einreichen der von der EU geforderten Kürzungsliste folgt er nun weitestgehend den Forderungen der europäischen Institutionen unter deutscher Führung. Ein grandioser Sieg teutonischer Politik und damit eine herbe Niederlage für eine mögliche antineoliberale Alternative.
Versucht versucht.
„müssen.“
Ein grandioser Sieg teutonischer Politik und damit eine herbe Niederlage für eine mögliche antineoliberale Alternative.
ja, diese lektion "mußten" die griechen nun lernen! die mehrheit von ihnen wollte eine "andere" eu, eine ohne sparmaßnahmen ... doch die gibt es nicht ... nicht jetzt und nicht sofort ... doch hilfe für ihr land, das brauchten sie jetzt und sofort, damit wieder ein längerer atem für die zukunft möglich ist ...
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2015/07/10/tsipras-vorschlag-kapitulation-aus-verzweiflung-oder-ein-politischer-akt/
Die Bundesregierung hat so oder so das Matt erreicht, ob nun vorläufiger Verbleib unter diktierten Bedingungen oder der Grexit folgt. Das neoliberale Dogma ist durchgesetzt.
Welche folgen dies für Griechenland hat und welchen Preis man dafür zahlen wird, davon gehe ich aus, wird längst kalkuliert sein. Dass man in lediglich solch kleinen griechischen Dimensionen denkt, halte ich im Übrigen für ausgeschlossen - in der griechischen Frage geht es schließlich um mehr als um Griechenland.
Das einzige Pferd, auf das Tsipras meiner Meinung nach setzten könnte, ist ein vorläufiger Verbleib im Euroraum. In der Hoffnung auf zwischenzeitlich drehende Winde, bis die Finanznot wieder akut wird. Jedoch sehe ich im Moment keine Änderung der allgemeinen Wetterlage.
Und ob (von wegen Poker) man überhaupt in naher Zukunft in die Lage kommt, die Sauereien, die jetzt folgen werden, zu revidieren, ist eh äußerst zweifelhaft.
Und ob (von wegen Poker) man überhaupt in naher Zukunft in die Lage kommt, die Sauereien, die jetzt folgen werden, zu revidieren, ist eh äußerst zweifelhaft.
hmmm ... ich überlege gerade, ob du ein klügerer realist bist, als ich und worauf sich bei mir etwas mehr optimismus stützen könnte?
mit den kleinen griechischen dimensionen gebe ich dir völlig recht ... und doch versuche ich es manchmal=diesmal so konkret wie möglich zu machen (soweit es überhaupt zulässig ist, so heranzugehen)
ich sehe es vor allem aus sicht der griechischen jugend und auch an einer neuen politiker-generation ...
http://www.neues-deutschland.de/artikel/977460.erste-thesen-zur-liste-aus-athen.html
Das ist von Tom Strohschneider vom ND. Gute, nüchterne Analyse.
>>>SPD<<<
SPD hat seit 1914 ein Gen in ihrer DNA , in historischen Situationen auf der falschen Seite zu stehen.
Worauf sollte man seine Hoffnungen richten, wenn nicht auf die Jugend? Nur fürchte ich, würde in Griechenland eine starke Widerstandsbewegung entstehen, und selbst hier bedarf es den Konjunktiv, wäre diese unter derzeitigen Verhältnissen ebenso isoliert wie das ganze Land. Die Analogie zu den Bergarbeitern von Le Voreux (Émile Zola – Germinal) drängt sich mir seit Tagen auf. Der Kampf wäre von Anbeginn ohne kraftvolle internationale Solidarität verloren. Nur woher soll diese in einem nach rechts gedrifteten Europa kommen?
Aber wer weiß, schon ein ums andere Mal hat die Geschichte überraschende Wendungen bereit gehalten. Ein Funkte genügte, um eine die Welt verändernde Dynamik in Gang zu setzten, die man zuvor nicht für möglich gehalten hätte. Mir soll es recht sein, ist der Optimismus hier die klügere Variante.
2 Punkte:
1. Euro/ECU ... ich bevorzuge "krübiskerne", weil ursteirisch :-)
2. mit souveränem Geld = PLUS-Summenspiel!
- - - -
VTheorie: Tja - immer diesen fiesen Gelddrucker, wobei die Buchungszeilen ungleich "sicherer" sind ...
Wenn Gabriel mittlerweile die „weichgespülte CDU/CSU zu weit links steht,“ und „Pegida ein legitimer Bestandteil Deutschlands ist,“ lässt sich das mit einer Genmutation nicht erklären, da bedarf ist wahrscheinlich schon einer strukturellen Chromosomenaberration.
http://www.der-postillon.com/2015/07/sigmar-gabriel-schliet-groe-koalition.html
eben gelesen Germany won’t spare Greek pain – it has an interest in breaking us | Yanis Varoufakis | Comment is free | The Guardian
Hallo Marie,
viel Anlass zum Optimismus sehe ich nicht _ leider. Es ist ein Trugschluss zu hoffen, dass ein kleines, wirtschaftlich unbedeutendes Land wie Griechenland eine Wende dieses Systems auslösen wird. So wie ich es oft geschrieben habe, würde das nur auf breiter europäischer Basis gelingen _ mit einer linken Bewegung, die kompetent ist, die Zusammenhänge zu durchschauen & Lösungen ausarbeiten könnte. Außer Podemos, die in Spanien zumindest die übliche Regierungsbeteiligung der neoliberalen Konservativen & der ebenso neoliberalen ´Sozialdemokraten´, sehe ich leider keine Bewegungen, mit denen Syriza in der EU gemeinsam gestärkt auftreten könnte. Die deutschen Sozialdemokraten haben ihren Namen nicht mehr verdient, sie sollten sich ZPD nennen _ Zentrumspartei Deutschland. Das gilt auch für die SPF in Frankreich & hier & dort. Das Dilemma ist doch, dass es keine linke Partei in Europa schaffen kann, von einer nicht zu vernachlässigenden Wählerschaft zumindest in eine Koalition gewählt zu werden. In Deutschland sowieso nicht, doch das gilt auch für andere Länder. Selbst wenn ursprünglich Linke es schaffen Präsident zu werden, machen sie merkwürdigerweise keine andere Politik _ s. D´Alema in Italien.
Ich war schon sehr oft in Griechenland& hatte immer Kontakt & Gespräche mit Griechen & Griechinnen vor Ort. Das Land & dieInseln mag ich sehr, weil es viele schöne Orte gibt, die Menschen mag ich sehr, weil ich viele mit einem kritischen Geist getroffen habe. In nahezu jedem Gespräch mit denen offenbarte sich das Trauma der Diktatur zwischen 1967-1973, das habe ich weder in Spanien noch in Portugal so empfunden, wo die Diktatur viel viel länger währte. Als ich vor 20 Jahren das 1. Mal auf Kreta war, gab es in Chania sehr viele Bars, an deren Tür das Schild hing: >> No Entry for US-Nato-Soldiers. <<
Das waren nicht nur linke Barbetreiber (die es in der malerischen Chania-Bucht nicht mehr gibt) , sondern all jene, die abgenervt waren, wie sich die Soldaten der US-NATO in ihrer Freizeit billig die Kante gaben & stets für Randale & Schlägereien sorgten. Trotz der Mietgliedschaft Griechenlands in der NATO waren die US-Amerikaner nicht nur deswegen unbeliebt, die Partizipation der USA an dem Militärputsch war bekannt, bewusst auch die Duldung der USA beider Invasion & Besetzung Zyperns durch den NATO-Partner Türkei, was zwischen NATO-Mitgliedern ein NO-GO sein sollte. Aber nicht, wenn es im Sinne der NATO-Befehlshaber passiert …
Ich schweife ab, doch das muss gerade sein, um zu verstehen, warum Griechen weniger Berührungsängste haben, linke Parteien zu wählen.Das war mal die PASOK, deren Bewegung der alte Papandreou verraten hat. Der Hurenbock hat sich durch die CIA-Gespielin Mimi erpressbar gemacht _ so meinten viele Griechen _ damals bis heute.
Als ich das 1. Mal in Athen gelandet bin_ zufällig, mitten in der Nacht, ich war 19 _da wurde gerade der alte Papandreou wieder gewählt. Die Partystimmung in der Stadt war ein Wahnsinn,überall hupende Autos, aus denen Flyer geworfen wurden, alle Kneipen & Restaurants waren um 3.00 morgens rammelvoll, es gab Drinks umsonst, ich wurde von wildfremdenMenschen umarmt. So etwas kannte ich nicht nach Wahlen in Deutschland,wo seinerzeit bereits Kohl & CO regierten.
Diese Stimmung in Athen hat mich beeindruckt & nachdenklich gemacht. Es kamen weitere Fragezeichen in meinem Kopf, die ich aufdröseln wollte. Das verfolgt mich noch heute, so sind da immer mehr Fragezeichen zu dem unguten Bauchgefühl der en vergangenen 25 Jahren hinzugekommen.
Im Prinzip muss genau hingeschaut werden, wie es sein kann, nach all dem was in diesen Jahren passiert ist, dass eine Partei als Koalition der Radikalen Linken in Europa eine Regierung in einem EU-Land bilden darf, zudem in einem geostrategisch wichtigem Land. So sehr mich über den Wahlerfolg der Syriza freute, wünschte ich auch ein im Vorfeld von kompetenten Fachkundigen ausgearbeitetes Konzept, das die neoliberale US-EU-Clique ins Schleudern bringen könnte. So wie Lafontaine das vor 17 Jahren anschubsen wollte _ wir wissenwie sich seine Genossen entschieden haben…bzw. entschieden mußten?!?
Ich bin mir gar nicht mehr sicher, ob Varoufakis= Lafontaine II ist. So sympathisch & kompetent ich ihn finde, aber dieser Abgang ist fragwürdig.So wie seineStatements bzgl. Terrorismus. Mich nervt inzwischen die dekadente, sprachliche Ausnutzung von Begriffen in nicht dazugehörigen Zusammenhängen & Wrkungen. Ich schätze Varoufakis intellektuell so ein, dass er um die Unterschiede weiß _ aber warum artikuliert es sich so?
Was die EU, IWF, EZBmit Griechenland gemacht hat, folgt einem diktatorischemPrinzip. Darauf zu verweisen, wäre genauso gut verstanden worden. Wofür steht er eigentlich wirklich, welche Konzepte hat er, wo sind sie? Für wen arbeitet er?
Wenn meine Fragen, mein ungutes Bauchgefühl zu den Vorgängen & wem es finally nützt _ über Berlinheraus_ sich zu einem Alptraum verdichten, dannhaben wir alle verloren, dann breche ich auch ab _ mit allem hier…weil es keine Wahl gibt…auch nicht für die Jugend..
LG _ MM
Wie wahr!!!!!
@PO _ Heinz & Tlacuache
ihr seid so fit bzgl. Lösungen zum Finanzdesaster, wie es sich liest _ warum blogt ihr hier nur rum & agiert endlich einmal?!? Bietet doch euer Wissen in den Ländern an, die mit den IWF-Programmen am Verzweifeln sind. Das wär doch mal was - oderrrr?
Nüchtern schon aber wenig neue oder vorausschauende Analysen _ oder?
Ich bin mir gar nicht mehr sicher, ob Varoufakis = Lafontaine II ist.
liebe mymind:-)
vielen dank für deine ausführliche antwort.
natürlich ist v. nicht l. ... sondern v. = v.
ich habe mich ausführlich mit allen pro und kontra-stimmen für v. beschäftigt (WER was sagt) und keine fakten gegen ihn gefunden - nur vermutete kostruktionen und billige hetze - und finde es total normal genau auch diese gegenstimmen zu durchdenken und eigene schlüsse daraus zu ziehen (und nicht starr festzuhalten, sondern die entwicklung zu sehen)
die neusten meldungen aus griechenland/varoufakis über facebook-infos:
"Stathis Kouvelakis, Mitglied des Zentralkomitees von Syriza und bekannter Funktionär der “Linken Plattform”, welche den linken Flügel von Syriza stellt,kommentierte auf Facebook:
„Jetzt in Athen: Dramatisches Treffen von Syrizas Parlamentariern. Yanis Varoufakis sprach sich Medienberichten zufolge gegen die Vereinbarung aus. Laut Panagiotis Lafazanis, dem Energie-Minister und Führer der Linken Plattform, ist der Reformplan ‚inkompatibel mit Syrizas Programm und bietet keine positive Perspektive für das Land.‘
Es wird erwartet, dass die Minister der Linken Plattform noch heute zurücktreten. Thanassis Petrakos, einer der Sprecher von Syrizas parlamentarischen Fraktion sowie prominentes Mitglied der Linken Plattform erklärte: ‚Das ‚Nein‘ des Referendums war ein radikales Klassen-Nein. Einige hochrangige Genossen bestehen auf eine ‚Es gibt keinen anderen Weg‘-Logik.
Wir sollten uns auf den Austritt der Eurozone vorbereiten und das den Menschen klar sagen. Die Linke hat eine Zukunft, wenn sie ihre Flügel für das Unbekannte öffnet, anstatt für Nichtigkeiten. Diejenigen, die auf die Entscheidung bestehen, im Euro zu bleiben, egal was es kostet, wissen, dass dies ein Desaster ist. Wir müssen uns für den Austritt vorbereiten und uns für einen neuen Weg öffnen. Die ersten Schritte sind die öffentliche Kontrolle der Banken und der griechischen Zentralbank, und ein scharfes Vorgehen gegen die Oligarchie.“
Der britische Links-Aktivist Kevin Ovenden berichtet aus Athen:
„Das Treffen der parlamentarischen Syriza-Fraktion hat ohne Abstimmung geendet. Zwei Abgeordnete von der Linken Plattform und drei Mitglieder des Polit-Büros von Syriza haben einen Brief an den Premierminister verfasst, in dem sie ihn auffordern ‚die Erpressung der Kreditgeber zurückzuweisen‘.
Der Brief ist unterschrieben von Stathis Leoutsakos, Antonis Davanellos, Sophie Papadogiannis, Costas Lapavitsas und Thanassis Petrakos.
Es gab in der Fraktionssitzung viele Gegenstimmen [gegen die Reformpläne], nicht nur von der Linken Plattform. Es wird berichtet, Yanis Varoufakis habe sich deutlich gegen die Vorschläge der Regierung ausgesprochen. Es gibt eine Besprechung der Minister der Linken Plattform noch an diesem Abend aus der Regierung auszutreten.“
ich könnte jetzt unterschiedlich darauf reagieren.
1. die linken müssen sich wohl immer streiten
2. varoufakis ist nicht bestechlich und der "sache" treu
liebe mm, auch ich kann oft nur meinem bauchgefühl folgen - doch bei v. bin ich da in einer gemeinschaft von s. wagenknecht und h. flassbeck ...
ja selbst das sagt nicht viel ... ich habe jedoch in mehreren spontan-blog´s mit viel (internationaler) recherche bisher meinen respekt für v. nicht verlieren können und werde ihn also weiter bekräftigen ... und hoffe sehr!!! es kann dabei bleiben:-)
https://www.freitag.de/autoren/marie-hanulak/lieber-yanis-varoufakis#1436246953269733
liebe grüße
marie
Der Kampf wäre von Anbeginn ohne kraftvolle internationale Solidarität verloren. Nur woher soll diese in einem nach rechts gedrifteten Europa kommen?
wenn mich mein "optimistischer" gefühlsanteil nicht täuscht, so formiert sich ganz langsam = viel zu langsam eine "intellektuelle" solidaritätsbewegung (mit offenen briefen, kritischen leserkommentaren) - vor allem jedoch aus der unerträglich der zumutungen von politik und medien - und nur teilweise aus der realität von frontx, hartz4, nsa und nsu ... usw. >>> "früher" wurden diese stimmen ins exil verbannt - heute haben sie kaum medienpräsenz = ist das vergleichbar?
wenn ich mir jedoch die öffentliche "pegida-sprache" anhöre, bekomme ich auch starke zweifel, ob mein optimismus nur ein hoffnungs-wahn ist ...
ich versuche die stimmen der vernunft und solidarität zu verstärken - mehr fällt mir nicht ein - doch genau dies mache ich und wünsche mir viele mitstreiter dabei :-)))
Aber wer weiß, schon ein ums andere Mal hat die Geschichte überraschende Wendungen bereit gehalten.
wunder gibt es immer wieder:-))))
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/wp-content/uploads/2015/07/Yougov.jpg
Bild Dir Deine Meinung. Die Deutschen denken das Gegenteil dessen, was man ihnen einreden möchte. (Grafik: YouGov)
YouGov hat eine interessante Entwicklung aufgezeigt: Je stärker die Medien (siehe Video am Anfang des Artikels) in Deutschland trommelten, dass „die Griechen“ aus dem Euro geschmissen werden müssten, desto stärker wurde die Zustimmung der Deutschen für einen Verbleib Griechenlands im Euro. Die Zahl derer, die den von der Regierung, den Parteien und den Verbänden als Lösung angepriesenen Grexit befürworten, sank just in den Monaten der heftigsten Kampagne so deutlich wie schon lange nicht.
Offenbar haben die Deutschen genau jene Sensibilität, die nötig ist, um eine Notlage als solche zu erkennen. Und die größtenteils unappetitliche Kampagne der Bild-Zeitung hat genau das Gegenteil bewirkt: Die Deutschen beginnen umzudenken. In dieser Hinsicht kann die Kampagne als Erfolg bezeichnet werden.
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2015/07/11/griechenland-deutsche-medien-sind-populistischer-als-das-volk/
kraftvolle internationale Solidarität
https://www.youtube.com/watch?v=m7PrVtZAG4M
Tja mymind - in diesen Zeiten "fahren sie alle auf Sicht". Woran erinnert mich das bloß. :-))
Es geht darum, Zeit zu gewinnen und das Volk vor einer Katastrophe zu bewahren bzw. die Katastrophe etwas abzuschwächen. Ich bin sehr gespannt.
Es geht darum, Zeit zu gewinnen und das Volk vor einer Katastrophe zu bewahren bzw. die Katastrophe etwas abzuschwächen. Ich bin sehr gespannt.
Das haben Sie aber höflich ausgedrückt. Nennen wir das Kind doch beim Namen: Das war die größte Volksverarsche, die das griechische Volk in den letzten 40 Jahren verpasst bekommen hat. Das Referendum hätte man auch auf einer Rolle Klopapier abhalten können. Aber das ist die hohe Schule der Syriza Denk-und Kaderschmiede, reines Partisanen-Poker auf Kosten der Anderen.
Lieber Bonnberichterstatter.
Nennen wir das Kind doch beim Namen:
Also, mein Kind heißt anders als Ihrs. :-)))))
..."Da gibt es von ihr sogar eine entsprechende Aussage"...
Echt? Merkel macht Aussagen? Ich bin zutiefst beeindruckt. Ich meine, La Garde macht Aussagen, Draghi macht aussagen, wieso sollte Merkel keine machen?
..."Griechenland im Euro zu halten, das war schon auch ihr Projekt, denke ich"...
Griechenland im Euro zu halten war nicht Ihre Idee, es war die Idee von konstitutionellen Anlegern die keinen Bock hatten Zich - Milliarden zu verlieren, nachdem das Fass aber immer Bodenloser wurde sachten so EU - Anrainerstaaten jetzt lassen wir das Fass absaufen.
;-)
..."Inflation?
Ja, wenn man der Geschichte Argentiniens folgt z.B. Aber selbst diese Phase war eher kurzfristig - nie so lange, wie die "Rettung durch Austerität""...
Die Argentinier hatten aber auch immer ein paar Rohstoffe parat die sie auf die Weltmaerkte schmeissen konnten und bei der Nachfrage bestand, von der Patagonienkuh bis zum Schatz vom Silbersee, im Gegensatz zu den Deutschen die ein bisserl Braunkohle hatten.
..."Ausserdem lässt sie sich ja locker in Grenzen halten, wenn der Staat - und nicht die Banken - das Geld erzeugt"...
Aha, soso
..."Eigentliche Ursache der schon ab 1919 beginnenden Hyperinflation war die massive Ausweitung der Geldmenge durch den Staat in den Anfangsjahren der Weimarer Republik, um die Staatsschulden zu beseitigen"...
Der hatte die Druckereien um die Billioenchen zu drucken, nicht die Banken.
;-)
Schaeuble hat Mandat, man muss sich da ganz gezielt hocharbeiten. Ein Mandat hat weder Heinz, Otmar noch Tlacuache, aber bei den Saumaegen, aaeeh, Saulaeden hat da ja auch eigentlich keiner Bock drauf, oder?
Nun ja, morgen wird Ihre hochgeschätzte Kanzlerin über den Weltrettungskonferenzbetrieb in Brüssel die neuerlichen 74 Millarden für alternativlos erklären und durchwinken. Der europäische Moralmarktfüher Junker wird mit tränenerstickter Stimme etwas von Solidarität über die Bürger Europas ausbrechen, Tsirpas kann die verschränkten Fingerchen vom Rücken wieder lösen...alle haben sich wieder lieb, und der Vorhang nach dem dritten Akt fällt. So, Pinkelpause, und mit ungewaschenen Händen schnell die Schnittchen fassen gehen.
Angebot und Nachfrage, ab und an sollte man sich Extrembeispiele anschauen.
Green Gold: mit Sklavenarbeit und Alleinstellungsmerkmal auf den Weltmaerkten. Die haben soviel Kohle geschissen dass die Nachfahren 2015 immer noch nicht arbeiten muessen, wenn's der Alte nicht im Puff oder im Casino gelassen hat.
;-)
Die nächste Runde des Märchenerfindens und Reinwaschens ist nun: man glaube nicht daran, daß die Griechen die Vorgaben der EU korrekt umsetzen.
Damit ist man fein raus. Egal welchen Schwachsinn man einfordert, wenn es scheitert ist immer derjenige schuld, der es umzusetzen hatte...
Alles weitere an bekannten Techniken der Indoktrination kann man hier bei Prof. Dr. Mausfeld erfahren
Etwas Material seines Fachbereiches gibt es hier an der Uni Kiel
Frage: Müssen die Griechen weiter EU-"Rattengift" vom Finanzkapital schlucken?
"Griechenland nicht weiter Rattengift schlucken lassen", sagt Oskar Lafontaine im Gespräch mit Dirk-Oliver Heckmann im Deutschlandfunk.
Ständige Rückzahlungsforderungen vergrößerten nur das Elend. Die Frage sei jetzt, ob die Griechen weiter "Rattengift" schlucken müssten.
"Und Sigmar Gabriel übersieht, dass die gegenwärtige Politik nicht nur in Griechenland Rentnern und Arbeitnehmern schadet ["Arbeitnehmer", - offenbar meint Lafontaine: Werktätige, die ihre Arbeitskraft und -leistung hergeben (müssen?) - R. S.], sondern auch in Deutschland Rentnern und Arbeitnehmern schadet, denn die jetzige Politik ist eine neoliberale Politik und in Deutschland haben wir ein Lohndumping seit vielen, vielen Jahren, das eines der großen Probleme, wenn nicht sogar das größte Problem der Währungsunion ist..." (Vgl.) *
Lafontaine:"Man hätte aus europäischer Sicht schon 2010 sagen sollen, dass man keinem überschuldeten Land immer weiter Kredite gibt.Das ist einfach völlig idiotisch, {...} *
* Vgl. Lafontaine im Gespräch: "Griechenland nicht weiter Rattengift schlucken lassen":www.deutschlandfunk.de
"Das" Finanzkapital wirkt in dieser Posse längst aus dem Schneider: dagegen hatte keiner protestiert. "Die" Rechnung(en) liegen längst, politisch verbrämt, auf dem Tisch samt noch auszustellenden Quittungen. Umgekehrt wirkt es naiv Geldfragen zu politischen Fragen machen zu woillen, erst recht wenn Kühe längst vom Eis wirken: die Umschuldungen haben längst stattgefunden und in Brüssel wird, wie es aussieht, lediglich darüber befunden wie man das den Wählerschaften verkaufen möchte.
Zu dem Interview mit Oskar Lafontaine am 9.7. im Deutschlandfunk kommt man besser über folgende URL:
http://www.deutschlandfunk.de/forderung-nach-schuldenschnitt-griechenland-nicht-weiter.694.de.html?dram:article_id=324875. ...es lohnt sich wie meist bei L.
Nach Meinung des Linken-Politikers Oskar Lafontaine kommt die Eurozone um einen Schuldenschnitt für Griechenland nicht mehr herum. Dies hätte eigentlich schon vor fünf Jahren passieren müssen, sagte der Fraktionschef der Linkspartei im Saarland im DLF. Ständige Rückzahlungsforderungen vergrößerten nur das Elend. Die Frage sei jetzt, ob die Griechen weiter "Rattengift" schlucken müssten.
Oskar Lafontaine im Gespräch mit Dirk-Oliver Heckmann (übrigans vom 9. Juli)
http://www.deutschlandfunk.de/media/thumbs/1/10a7b32697652a8b0a0bd5ff4172e531v1_max_755x425_b3535db83dc50e27c1bb1392364c95a2.jpgOskar Lafontaine fordert weiter einen Schuldenschnitt für Griechenland. (dpa / Karlheinz Schindler)
Wie man ganz aktuell sieht, macht "Rattengift" offensichtlich auch süchtig bei denen, die es anrühren. Allerdings süchtig im Verabreichen - nicht im selber Einnehmen. Ich denke da an das alte Sprichwort: Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem andern zu. Ob da auch ein guter Schuss Sadismus im Spiel ist?!
Sie sollten Theaterstücke schreiben über das Welttheater. Es ist immer ungewaschen, das stimmt. Keine Hygiene in der der Historie.
Das eigentliche Problem ist das Thema
Reich gegen Arm
Georg Schramm erklärt das alles noch mal in
Die Facetten eines „Großen Krieges"
https://www.youtube.com/watch?v=VXDAHHNQKIU