Wie die Taliban Kabul in zwei Jahren verändert haben: Ein Gott, ein Staat, ein Patriarchat

Afghanistan Vor zwei Jahren haben die Taliban die afghanische Hauptstadt eingenommen. Ein Gang durch das heutige Kabul offenbart die Probleme unter der streng religiösen Herrschaft – aber auch, warum viele sie unterstützen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 33/2023
Afghanistan ist weiter auf internationale Hilfe angewiesen – eine Essensausgabe in Kandahar im März
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Foto: Sanaullah Seiam/AFP/Getty Images

Am 15. August jährt sich zum zweiten Mal die Einnahme Kabuls durch die Taliban-Kämpfer. Das entstandene Islamische Emirat wurde bisher noch von keinem anderen Staat anerkannt. Das hindert die Taliban jedoch nicht daran, mit vielen Ländern zu kooperieren. Wenn man aktuell Kabul besucht, wirkt das Leben in den Straßen erstaunlich normal.

Der Straßenverkehr ist noch das übliche Hupkonzert, der Straßenhandel ist rege und die Muezzins rufen fünfmal am Tag zum Gebet. Das Erste, was von der Taliban-Herrschaft auffällt, sind zahlreiche Flaggen mit dem islamischen Glaubensbekenntnis „Shahada“. Und auf dem „Ministerium zur Wahrung der Tugend und Verhinderung des Lasters“ prangt der Slogan: „Der Hijab ist ein Schutzschild gegen