Eine Stimme von vor Ort: Moussa Tchangaris Buch über den Sahel

Rezension Menschenrechtsaktivist Moussa Tchangari aus Niger analysiert die geopolitischen Hintergründe der Krisen im westafrikanischen Sahel – also auch die Rolle Chinas, Russlands und Europas
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 10/2024
Krisenregion: Der Konflikt in der Sahel-Zone geht uns alle an
Krisenregion: Der Konflikt in der Sahel-Zone geht uns alle an

Foto: AFP/Getty Images

Es lohnt sich, eine Analyse der Entwicklungen im Sahel von einem nichtwestlichen Spezialisten aus der Region zu lesen. Moussa Tchangari ist Generalsekretär der zivilgesellschaftlichen Organisation „Alternatives Espaces Citoyens“ in Niger. Der schon 2017 geschriebene erste Teil seines Buches benennt die geopolitischen Interessengegensätze, die im Sahel aufeinandertreffen. Gerungen wird zwischen westlichen und chinesischen Konzernen um den Erdölreichtum des Tschadbeckens, in dem der Tschad und große Teile von Niger liegen, das aber auch weit nach Nigeria sowie in die Zentralafrikanische Republik, den Sudan, Libyen und Algerien ragt.

Den Mitte der 2000er-Jahre einsetzenden Wirtschaftskrieg konnte immer wieder China für sich entscheiden. Er begann im Sudan,