Dirigentin Joana Mallwitz: Der Frack ist ab

Klassik Die Dirigentin Joana Mallwitz begeistert Berlin. Vergleiche mit Cate Blanchetts Lydia Tár kontert sie damit, den Film noch nicht gesehen zu haben – aus gutem Grund
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 42/2023
„Das nächste große Ding“, so warb das Konzerthaus Berlin für Joana Mallwitz
„Das nächste große Ding“, so warb das Konzerthaus Berlin für Joana Mallwitz

Foto: Simon Pauly

Seit Monaten prangte das Bild von Joana Mallwitz auf Plakatwänden in ganz Berlin und kündigte sie als neue Chefdirigentin des Konzerthauses an. Sie sei, so wird verkündet, „das nächste große Ding“. Eben noch war sie in der Hauptstadt kaum bekannt. Jetzt, sagt sie, könne sie nicht mehr unerkannt zum Supermarkt oder Bäcker.

„Der Anlauf war gewaltig“, erinnert sich Mallwitz, die ihr Antrittskonzert Ende August gab. „Ich musste alles von mir wegschieben, mich sozusagen retten, indem ich mich darauf konzentrierte, die Musiker kennenzulernen, oder darauf, wie ich Takt 17 einer bestimmten Symphonie dirigieren will.“

Mit einem gewissen Unbehagen versucht Mallwitz, die Begeisterung zu erklären, mit der ihre Ernennung aufgenom