Kunst in der Ukraine: Einmal noch fantastischen Sex, bevor uns der Atomschlag auslöscht

Ausstellung Eine Kunstschau in Lwiw versucht, über die Rolle der Kunst im Krieg nachzudenken – und über die Hoffnung der Erinnerung
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 08/2024
Kuratieren die Irrungen und Wirrungen intimer Empfindungen im Krieg: Kateryna Iakovlenko, Borys Filonenko, Natalia Matsenko
Kuratieren die Irrungen und Wirrungen intimer Empfindungen im Krieg: Kateryna Iakovlenko, Borys Filonenko, Natalia Matsenko

Foto: Sofiia Soliar

In einer Nachricht heißt es, „Ich hoffe, dass eine Rakete meinen Ex erwischt hat“, in einer anderen: „Ich schäme mich, dass ich meine Katzen mehr vermisse als meinen eigenen Vater.“ Eine dritte gesteht: „Ich möchte meinen Vater wegen seiner sowjetischen Überzeugungen umbringen.“ „Ich kann nicht masturbieren“, liest man. Oder: „Ich masturbiere jeden Tag.“ Wieder jemand anderes schreibt: „Ich will noch einmal fantastischen Sex, bevor der Atomschlag passiert, aber seit zwei Monaten habe ich nicht mal mehr die emotionale Kraft, Tinder zu öffnen.“

Diese intimen Geständnisse prangen an einer Wand des Jam Factory Art Center, einer eleganten Galerie im westukrainischen Lwiw, die inmitten der russis