Rafah: Die Gesichter der Menschen werden zu Masken der Angst

Augenzeugenbericht Der Arzt und Psychiater Bahzad Al-Akhras lebt mit seiner Familie seit Wochen im Zelt. Für ihn wie für 1,4 Millionen Palästinenser sind Szenen des Horrors seit mehr als vier Monaten Krieg zur kollektiven Routine geworden
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 08/2024
Zerstörte Häuser in Rafah: Wenn jemand sein Zuhause verliert, geht ihm damit jedes Gefühl der Sicherheit verloren
Zerstörte Häuser in Rafah: Wenn jemand sein Zuhause verliert, geht ihm damit jedes Gefühl der Sicherheit verloren

Foto: Said Khatib/AFP/Getty Images

Ich heiße Bahzad Al-Akhras, ich bin Arzt und Psychiater. Vor dem Krieg in Gaza kannte mein Alltag einen ziemlich verlässlichen Tagesablauf. Ich ging zur Arbeit in die Klinik, besuchte meine Freunde und verbrachte Zeit mit meiner Familie. Ich habe, wie man so sagt, ein normales Leben geführt.

Jetzt sind meine Familie und ich Flüchtlinge in Rafah, nachdem die israelische Armee uns befohlen hat, unser Zuhause in der Stadt Khan Younis zu verlassen. Wir leben unter den furchtbarsten Bedingungen, die man sich vorstellen kann. Wir verbringen unsere Tage mit Warten. Nach Monaten ohne Strom stehen wir in Warteschlangen und hoffen auf zwei oder drei Gallonen Trinkwasser oder auf Lebensmittel oder einfach nur etwas Mehl, um über dem Feuer Brot backen zu können.

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