Turner-Preis für Jesse Darling: Was zusammenbricht, kann anders werden

Kunst Der in Berlin lebende Brite Jesse Darling ist der Gewinner des Turner-Preises 2023. Er fühlt sich in der Kunstwelt als Außenseiter – und sagt von sich selbst, dass er mit seiner Kunst keine Luxusobjekte herstellen will
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 50/2023
Denkt alles anders: Jesse Darling
Denkt alles anders: Jesse Darling

Foto: Victor Frankowski/Hello Content

Es kommt nicht oft vor, dass zeitgenössische Kunst einen zum Lachen bringt. Aber im Raum von Jesse Darling bei der Turner-Preisverleihung konnte ich nicht an mich halten. Darlings Kunst hat Energie und Witz: die Skulpturen aus Leitplanken und rot-weißem Plastikklebeband; die frivolen, phallischen Kerzen, die aus den Wänden ragen; die Hämmer, die mit Bändchen und Glocken verziert und in Glaskästen platziert sind (ihre inhärente Männlichkeit wird auf diese Weise parodiert und transformiert, so als wären sie Fetischobjekte einer zukünftigen Religion). „Das ist der meistbeachtete Auftritt, den ich in Großbritannien je haben werde“, sagt er selbst über die Ausstellung in der Galerie Towner Eastbourne. „Die britische &