Verändert Therapie-Jargon die Art und Weise, wie wir über uns selbst sprechen?

Psychologie Begriffe wie „triggern“, „toxisch“ und „narzisstisch“ werden heute in ganz alltäglichen Gesprächen gebraucht. Ist das nur Psychojargon oder nützliches Werkzeug in einer komplizierten Welt?
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Wer Therapie macht, muss Therapie-Sprech erst einmal verlernen
Wer Therapie macht, muss Therapie-Sprech erst einmal verlernen

Foto: Imago / ingimage

Wenn die im Internet benutzte Sprache ein verlässlicher Indikator ist, sind wir psychologisch aufgeklärter denn je. Wir diskutieren über Bindungsmuster wie übers Wetter. Wir machen Scherze über Bewältigungsstrategien. Wir projizieren oder auf uns wird projiziert. Wir meiden „toxische“ Menschen. Wir „katastrophisieren“ und grübeln. Wir diagnostizieren oder werden diagnostiziert: Zwangsstörungen, Depressionen, Angstzustände, ADHS, Narzissmus. Wir setzen Grenzen, brechen sie oder kämpfen darum, sie zu „wahren“. Wir üben uns in Selbstfürsorge. Wir wissen, wie man „Gaslighting“ erkennt. Wir sind mit unserer emotionalen Arbeit im Einklang. Wir werden getriggert. Wir verarbeiten unser Traum