„Konjunktur der Männlichkeit“: Die rechte Sexualitätspanik

Identitätspolitik Birgit Sauer und Otto Penz denken in ihrem Buch „Konjunktur der Männlichkeit“ Ökonomie und Psychologie zusammen, um zu erklären, warum der Rechten das Spiel mit den Gefühlen so gut gelingt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 48/2023
Adams Er- oder Abschaffung? Jedenfalls ein Weg, mit kleinen Penissen (in Michelangelos Werken) umzugehen...
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Foto: Guy Bolongaro

Die gewalttätigen Übergriffe gegen Frauen in der Kölner Silvesternacht kommentierte die erzkatholische Publizistin Birgit Kelle Anfang 2016 im Focus so: „Ja, wir wollen Helden! Wann genau haben Männer eigentlich begonnen, Memmen zu werden?“ Angeblich verweichlichte weiße Männer hätten ihre Begleiterinnen nicht vor aufdringlichen Migranten geschützt, behauptete Kelle, CDU-Mitglied und Autorin von antifeministischen Büchern wie Dann mach doch die Bluse zu und Gender-Gaga. Unterstützung erhielt sie von Björn Höcke: Der thüringische AfD-Rechtsaußen klagt seit Jahren über den „identitätsgestörten Mann“ und fordert eine neue „Wehrhaftigkeit“.

Mit diesem Helden-Topos leiten Birg