„Stärker als Wut“ von Stefanie Lohaus: Eine Geschichte von Ikonen und über das Kämpfen

Gender* Autorin Stefanie Lohaus zieht in ihrem neuen Buch „Stärker als Wut. Wie wir feministisch wurden und warum es nicht reicht“ eine Bilanz der feministischen Bewegungen. Dabei nimmt sie eine wohltuend unaufgeregte Position ein
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 42/2023
Wer demonstriert, braucht Plakate und einprägsame Sprüche
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Illustration: der Freitag

Der Begriff Feminismus wirkt heute nicht mehr provokativ. Als Alice Schwarzer in den 1970er Jahren Der kleine Unterschied und seine großen Folgen schrieb, war das anders. Für die damals noch eindeutig männlich geprägte Öffentlichkeit verkörperte sie das stimmige Feindbild der „Emanze“. Durch Auftritte in Talk- und Spielshows näherte sich die einst als „Männerhasserin“ Gescholtene dem bürgerlichen Mainstream an. Gleichstellungspolitische Forderungen wurden salonfähig, Frauen eroberten Ämter und Institutionen.

Das feministische Vorbild Alice Schwarzer aber verlor zusehends an Ausstrahlung, jüngere Mitstreiterinnen suchten sich neue Wege. Inzwischen zieht sich, vor allem wenn es um Themen wie Sexarbeit oder die