René Pollesch: Politisches Theater, das wie Pop daherkommt

Prater Wo kam er her? Unter welchen Umständen gelang ihm der Durchbruch? Wer auf die Anfänge des Pollesch-Theaters blickt, landet zwangsläufig in der Gegenwart
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 09/2024
René Pollesch: Sieht nach Pop aus, ist auch drin
René Pollesch: Sieht nach Pop aus, ist auch drin

Foto: Mahns-Techau/ullstein bild

Als Student im ersten Jahrgang des damals neuen Gießener Instituts für Angewandte Theaterwissenschaft lernte René Pollesch das Theater in den frühen 80ern nicht durch die Darstellung seiner Geschichte als Lehrinhalt kennen, sondern mit den Avantgarden des 20. Jahrhunderts, insbesondere der wenigen Nachkriegsjahrzehnte. Damit war man in der Gegenwart, und es dürfte Pollesch inspiriert haben, im Theater einiges anders zu machen oder es zumindest einmal auszuprobieren. Es war die Spezialität des Gießener Instituts, das von Gerhard Stadelmaier später als „größte Unglücksschmiede des deutschen Theaters“ beschimpft wurde, Theorie und Praxis zusammenzuführen, möglichst unbelastet von Traditionsvorgaben und unter dem sch&