Nachruf auf René Pollesch: Was machen wir hier eigentlich?

Mut! René Polleschs Theaterabende waren gemeinsame Gegenwartsbewältigung. Über das Glück, sie erlebt zu haben
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 09/2024
René Pollesch in der Kulisse von „Ich weiß nicht, was ein Ort ist, ich kenne nur seinen Preis“ (2018)
René Pollesch in der Kulisse von „Ich weiß nicht, was ein Ort ist, ich kenne nur seinen Preis“ (2018)

Foto: Basil Stücheli

Allein schon der Anfang der Inszenierung Kill your Darlings! Streets of Berladelphia, diesem Zauberwesen von einem Theaterabend, mit dem René Pollesch 2012 noch mal eine neue Richtung in seinen Arbeiten einschlug.

Auf der leeren Bühne der Berliner Volksbühne der berühmte Wagen der Mutter Courage, die die Menschlichkeit an den Krieg und an das Geschäft verkauft. Dann, wie ein ins Leben tretender Herzschlag, der Beat von Bruce Springsteens Streets of Philadelphia und eine sanfte Stimme aus dem Off: „Treten Sie bitte beiseite. Achtung, wir springen. Jetzt. Mut! Mut! Mut!“

Plötzlich schweben und fallen Menschen langsam aus dem Himmel auf die Bühne hinunter. Dort liegen sie erst mal, bis der Schauspieler Fabian Hinrichs aufsteht und fragt: „Wo