Inzwischen wollen ja wirklich (fast) alle mehr Klimaschutz. Sogar die CSU hat sich nun also dem progressiven Zeitgeist angepasst und will ganz vorne im Kampf gegen den Klimawandel mitmarschieren. Sie steht damit natürlich in bester Tradition ihres legendären Vorsitzenden Franz Josef Strauß, der sich 1968 zur Hochzeit der Studentenbewegung bemüßigt sah, auch den Begriff „konservativ“ progressiver zu deuten: „konservativ heißt, an der Spitze des Fortschritts zu marschieren“. Für Strauß bedeutete das freilich eine Industriepolitik, die dreißig Jahre später in Roman Herzogs ebenso berühmten Slogan von „Laptop und Lederhose“ mündete. 1970 etwa war Strauß an der Gründung des europäischen Flugzeugherstellers Airbus maßgeblich beteiligt. Ob für Markus Söder „Klimaschutz“ nun bedeuten soll, sein Raumfahrtprogramm „Bavaria One“ allein mit Ökostrom aufzubauen und seine neuen Satelliten nur noch mit Elektroraketen in die Atmosphäre schießen zu lassen, darüber kann jetzt fleißig spekuliert werden.
Oder man könnte sich stattdessen Gedanken darüber machen, warum ein echter Klimaschutz trotz aller Lippenbekenntnisse im Grunde seit Jahrzehnten nicht vorangekommen ist. Es ist freilich keine ganz neue Erkenntnis, dass uns hier vor allem unser wirtschaftliches Wachstumsmodell im Weg steht. Und doch kann es anscheinend auch nicht oft genug wiederholt werden. Dabei kam die erste deutliche Warnung vor den verheerenden Folgen der Wachstumswirtschaft bereits zeitgleich mit ihrer ersten großen Krise nach der Blüte der Nachkriegsjahrzehnte. Der erste Bericht des Club of Rome über die seitdem geradezu sprichwörtlich gewordenen Grenzen des Wachstums erschien 1972, zu einer Zeit, als der keynesianische Nachkriegskonsens seit einer Weile in der Krise war, da die gewohnten Wachstumsraten ausblieben.
Seit Ende der Siebzigerjahre mehrten sich dann die Anzeichen dafür, dass die Verbrennung fossiler Energieträger, auf der dieses Wachstum beruhte, zu einer Erderwärmung führt. Die Studien stammten zum Teil auch aus der US-Erdölindustrie, der diese Ergebnisse nicht gefallen konnten. Ihren Kampagnen gegen die zunehmende Aufklärung über den Klimawandel ist es geschuldet, dass es in den Achtzigerjahren nicht zu einer internationalen Wende in der Klimapolitik kam. Später stieg dann in den Desinformationskrieg auch Russland ein, dessen Interessen bezüglich der Petroindustrie zunehmend mit denen der USA, zumal der USA Trumps, konvergieren.
Fossilbefeuerter Lebensstil
Es gibt also starke industriepolitische Interessen, effektive Klimaschutzmaßnahmen, wie den Verzicht auf fossile Brennstoffe, zu verhindern. Doch es sind keineswegs nur sie. Jahrzehnte von fossilbefeuerter Wachstumswirtschaft haben bei uns allen einen Lebensstil erzeugt, der selbst wenn es uns gelänge, aus Öl, Gas und Kohle weitgehend auszusteigen, einen schier unendlichen Energie- und Ressourcenverbrauch nötig zu machen scheint.
Natürlich gibt es heute Ökostrom, veganes Fleisch und Elektroautos. Womöglich gibt es irgendwann auch das E-Flugzeug, das immerhin weniger Kerosin verbrauchen soll. Und wenn erst einmal, gemessen an der CO2-Bilanz, realistischere Preise für Fleisch und andere tierische Produkte durchgesetzt sind, dürfte wohl auch die Vegetarier- und Veganerquote in die Höhe schnellen. Aber solange unsere Wirtschaft auf Wachstum ausgerichtet ist, wird es weiter ein politisches Interesse daran geben, dass möglichst viele Autos (ob E oder nicht) unsere Straßen und Städte verstopfen, (E-)Flugzeuge den Himmel durchziehen und eine freidrehende Ernährungsindustrie uns jede Saison ein neues fleisch-, laktose-, gluten- und sinnfreies Superfood andreht.
Daher plädieren Wachstumskritiker etwa der internationalen Degrowth-Bewegung für eine Abkehr vom Wachstumsparadigma selbst, versinnbildlicht im BIP als dem maßgeblichen Wohlstandsindikator. Auch Verheißungen wie „qualitatives“ oder „grünes Wachstum“ ohne zusätzliche Konsumeinschränkungen lehnen sie als widersprüchlich ab. Effizienzsteigerungen durch technologische Fortschritte würden letztlich den Energie- und Ressourcenverbrauch nicht senken, sondern lediglich den Konsum weiter steigern. Es ist freilich umstritten, ob sich dieser in der Vergangenheit beobachtete „Rebound-Effekt“ zwingend auf die Zukunft übertragen lässt.
Es braucht einen Wertewandel
In dieser spätestens seit den Siebzigerjahren bestehenden Wachstumskontroverse seien die Fronten letztlich nicht auf rein wissenschaftlichem Weg zu klären, meint deshalb der österreichische Politologe Reinhard Steurer. Ihre Entscheidung sei vielmehr eine Frage von „Werten und Weltbildern“. Nicht zufällig fordert auch der Club of Rome in seinem letzten Bericht Wir sind dran eine „neue Aufklärung“, um einen Wertewandel für die „volle Welt“ herbeizuführen. Auch der Soziologe Harald Welzer spricht davon, dass das Wachstumsparadigma eine „mentale Infrastruktur“ sei, die es umzubauen gelte. Der Wissenschaftstheoretiker Thomas S. Kuhn, der den Begriff „Paradigmenwechsel“ geprägt hat, nennt einen solchen mentalen Strukturwandel eine „Revolution“.
Revolutionen sind in der Vergangenheit oft aus Kriegen entstanden oder haben Kriege verursacht. Und mit einer Kriegswirtschaft sind die heute notwendigen Maßnahmen zum Klimaschutz durchaus zu vergleichen, sagt Will Steffen, einer der Autoren des Hothouse Earth Paper, das im vergangenen Jahr für Aufregung sorgte. Um so schnell wie möglich aus einer weitgehend ungesteuerten Wachstumswirtschaft auszusteigen, könnte also ein hohes Maß an staatlicher Planung, auf jeden Fall starke Regulierung, notwendig sein. Womöglich stehen uns hier nach den Sozialismus-Thesen Kevin Kühnerts noch weitere Verstaatlichungsdebatten bevor. Oder zumindest Verbotsdebatten.
Eine mittlere Revolution
Die Bundesregierung hat sich mit dem Pariser Abkommen auf die Durchführung einer immerhin „mittleren Revolution“ verpflichtet. Will sie sich als erfolgreiches Revolutionsregime erweisen, hat sie nun die Verantwortung, zur Entschärfung des längst tobenden Klimakrieges beizutragen – oder wenigstens seine weitere Verschärfung zu vermeiden –, indem sie zunächst einmal die Pariser Ziele auch tatsächlich umsetzt. Das ist ihre Aufgabe. Und unsere Aufgabe ist es, sie weiterhin und bei jeder Gelegenheit immer wieder daran zu erinnern. Revolutionsstimmung erzeugen und aufrecht erhalten, sozusagen, mentale Infrastruktur auf- und ausbauen.
Und apropos Verbotsdebatten: Noch wichtiger etwa als eine Regulierung des Flugverkehrs, von der jetzt zur Urlaubszeit wieder am häufigsten die Rede ist, wäre wohl eine radikale Reduzierung des Autoverkehrs – oder zumindest seiner Emissionen, die in Deutschland etwa viermal so hoch sind wie die durch das Fliegen verursachten. Besonders pointiert kommt das Wachstumsprinzip unserer Wirtschaft hier in dem Vorschlag des Klimaforschers Michael Kopatz zum Ausdruck. Für einen effektiveren Klimaschutz müsse die Politik einfach nur nichts tun. Sie muss niemandem das Autofahren oder Fliegen verbieten. Sie darf allerdings auch keine neuen Start- und Lande- oder Autobahnen mehr genehmigen. So könnte der klimaschädliche Verkehr einfach nicht mehr weiter wachsen.
Soll er aber zusätzlich noch schrumpfen, sollte man das gesparte Geld dann doch stattdessen ins Bahnnetz und in autofreie Innenstädte investieren. Verbote und Verzicht lassen sich nunmal wesentlich besser akzeptieren, wenn es attraktive(re) Alternativen gibt. Und hier lautet nicht Verzicht das Stichwort, sondern eher „Befreiung vom Überfluss“. Statt morgens mit dem SUV durch die autooptimierte Altstadt zu brettern, vielleicht doch lieber entspannt durch einen großzügigen Fahrradpark. Denn wir müssen uns diese Kriegswirtschaft keineswegs nur als Übel vorstellen. Ja, wenn dieser Krieg für uns erst einmal vor allem auch jede Menge gutes Wetter bedeutet, müssen wir sie uns noch nicht einmal unbedingt als Kriegswirtschaft vorstellen (jedenfalls abgesehen von den sterbenden Wäldern). Den realen Klimakriegsopfern im globalen Süden könnte sie dennoch helfen. Denn eine Revolution dürfte sie allemal darstellen.
Dieser Beitrag erschien zuerst bei demokratiEvolution.
Kommentare 27
''Noch lässt der Wandel aber auf sich warten. Denn der nötige Bruch mit der Wachstumswirtschaft wäre eine Revolution.'' (!)
Dafür müsste man schon den Kapitalismus -die kapitalistische Gesellschafts- und Entfremdungsformation- beseitigen!
Daran würde sich keine bürgerliche Lobbyistenpartei, keine Parlaments- und Regierungspartei der Finanz- und Monopolbourgeoisie, der Erbschafts-Millionäre und Quandtschen Dividenden-Milliardäre, beteiligen! Schon eher würden sie das Militär gegen die humanistischen AufklärerInnen einsetzen!
Komisch, dass die Leute immer gegen andere "kämpfen" wollen. Dabei wäre nichts wirksamer, als sich ab morgen auf das Notwendige zu beschränken ... nur der Spirit dazu, der fehlt. Deshalb wird um die Macht gekämpft, um andere auf den rechten Weg zwingen zu können. Also nichts Neues unter der Sonne. Außer vielleicht einem anderen Klima:))
Ich habe den Beitrag so verstanden, daß die gutverdienende olivgrüne Mittelschicht, denjenigen, die sich ein winziges Stück Wohlstand hart erarbeitet haben, diesen wieder wegnehmen wollen. Sie wollen das Leben der Menschen im Namen der Klimarettung verschlechtern und nennen das Revolution.
Das paradoxe dabei ist, daß ein deutscher Wohlstandsverzicht das Klima nicht wirklich retten kann. In Indien ist die Bevölkerung um 400 Mill. Menschen gewachsen und diese Menschen streben verständlicherweise auch ein kleines Glück an, das möglicherweise dem Klima schadet. Die deutschen Klimaopfer sind also umsonst, sie werden die Welt nicht retten.
Wenn es so weiter geht mit CO2 Steuer und „Fleischsteuer“, wird es bald eine Ökorevolte gegen diese neue Sparpolitik geben. Diese völlig berechtigte Revolte wird vor allen der AfD nutzen, denn die linken Parteien haben die soziale Frage aufgegeben und dadurch ihr traditionelles Klientel den Rechtspopulisten überlassen. Das die Rechtspopulisten auch nichts mit der sozialennFrage am Hut haben, ändert an dieser Entwicklung leider nichts.
>>...sich ab morgen auf das Notwendige zu beschränken...<<
Allerdings gehen die Meinungen über das "Notwendige" sehr weit auseinenander.
>>Dafür müsste man schon den Kapitalismus -die kapitalistische Gesellschafts- und Entfremdungsformation- beseitigen!<<
Und dafür müsste bei einer Mehrheit das Bewusstsein wachsen, dass Einzelprobleme, ob exzessive Vernutzung von Land/Rohstoffen/Arbeitskraft, ob Wuchermieten, ob Abbau im Gesundheitswesen, usw usf. Wirkungen eben des Kaputtalismus (der Privatprofitwirtschaft) sind. Falls diese Erkenntnis sich mal durchsetzt könnten Einzelprobleme als Teil des Grundproblems erkannt werden und Kämpfe "von unten" eher solidarisch und zielgerichtet stattfinden. Zur Zeit ist das nicht der Fall.
*** ): So ist es.
Keiner möchte die moderne Ausbeutung im Konsumparadies und Bourgeoissozialismus der Erbschafts-Millionäre und persönlich leistungslosen Dividenden-Milliardäre verlassen.
Die modifizierten Kapitalfaschisten und ihre bürgerlichen Ideologen und ''Sozialpartner'' haben aus ihrer zeitweiligen historischen Niederlage von 1945 eben nachhaltig in und mit ihrer BRD gelernt.
Das ist der Dreh- und Angelpunkt. Das Blog, dem ich ansonsten zustimme, krankt an einer Unklarheit: es ist nicht das Wachstum das Problem, sondern das Kapitalwachstum. Kapital ist eine Verhältnisgröße, keine Absolutgröße. Der Kapitalismus (= die Gesellschaft, die auf dem Kapitalwachstum basiert) hat funktioniert, solange (zumindest scheinbar) das Wachstum nach unten durchsickern konnte, also solange die technische Innovationskraft bei Berücksichtigung des ökologischen Gesamtsystems den Reichtum hinreichend gesteigert hat. Das mußte zur Sättigung führen, seitdem ist Kapitalwachstum nur noch durch Allgemeinverarmung, durch die Verarmung des Gesamtsystems möglich. Die Idee, man könne so sparen, dh einen degrowth durchführen, der zu einem ökologischen Gleichgewicht führt und die kapitalistische Struktur erhält, ist illusionär. Was aber möglich ist und worauf es hinausläuft, wenn die Bildung eines revolutionären Massenbewußtseins verhindert werden kann, ist ein Ordokapitalismus, der das Kapitalwachstum tatsächlich beschränkt und der Bevölkerung den Verzicht als die Bedingung einreden kann, einen Restwohlstand zu erhalten. Eine ökonomisch-ökologische Sachdiktatur und gesellschaftliche Zwangsordnung.
„......und der Bevölkerung den Verzicht als die Bedingung einreden kann, einen Restwohlstand zu erhalten. Eine ökonomisch-ökologische Sachdiktatur und gesellschaftliche Zwangsordnung.“
Mit der Agenda 2010 redete man den Leuten ein, Verzicht auf Rente, Leiharbeit etc. seien nötig, weil der Sozialstaat überfordert sei und man einen Rest von Wohlstand und sozialer Sicherheit retten wolle. Das führte völlig zu Recht zum Niedergang der SPD.
Heute redet man den Leuten ein, weiterer Verzicht sei notwendig, da das Wachstum, der ungezügelte Konsumismus etc. das Klima gefährtet etc. Das klingt ganz nach einer neuen Agenda, der Agenda 2020. Ich hoffe, dies wird über kurz oder lang zum Niedergang der Grünen führen, dann werden die Karten neu gemischt.
Vielleicht führen die „Fleischsteuer“ und die CO2 Steuer - ähnlich zum Gelbwestenaufstand in Frankreich, zu einer vorrevolutionären Bewegung. Eine bessere Welt jenseits des Kapitalismus ist möglich, das Klima kann gerettet werden, OHNE daß die Mehrheit der Bevölkerung weiter Verzicht leisten muß. Soll doch die Oberschicht auf ihr Geld und ihre Privilegien verzichten, dann können auch diese Leute, etwas ärmer zwar, als Menschen gerettet werden...
''die linken Parteien haben die soziale Frage aufgegeben und'' die Analogie aus der Geschichte:
Im Ergebnis erreichte nach 1936 (Olympisches Brot und Spiele) die kapitalfaschistische NSDAP der IG Farben und Krupps in ihrer Spitze, unter ihren freiwilligen Parteimitgliedern, laut Parteistatistik, unter ihren 7,8 Millionen Mitgliedern, einen statistischen Anteil ''Arbeiter'' um 30 Prozent.
Damit hatte die Partei der kapitalfaschistischen Volksgemeinschaft und Sozialpartner der Finanz-, IG Farben und Monopolbourgeoisie, einen größeren Anteil aus der deutschen Arbeiterklasse, als vor 1933 die SPD und KPD zusammengenommen!
Auch hieraus erklärt sich die historische Niederlage der Kommunisten und deutschen Arbeiterklasse, so auch in Fortsetzung 1953 (Volksaufstand) , 1956 (KPD-Verbot) und 1989/1990 (Implosion der DDR und des staatlichen Antifaschismus), bis heute (modifizierter Kapitalfaschismus in der BRD).
PS: Eine eigenständige Befreiung vom staatsterroristischen und imperialistischen Kapitalfaschismus hat es bis 1945 und in (weiterer) historischer Folge bis heute 2019 in Deutschland (immer noch) nicht gegeben!
10.08.2019, R.S.
Der moderne Kapitalismus nutzt und fördert den Individualismus. Nur so kann und wird er noch für Jahrzehnte bestehen. Auch die Wahlprogramme der Parteien setzen auf die Förderung individueller Glücksmomente. Soziales Gewissen wird nur in Minimaldosen verkauft, es könnte der Wiederwahl schaden. Wo also soll die Einsicht des Einzelnen auf Verzicht herkommen, der dazu auch noch gesellschaftlich wirksam werden müsste?
Mit Einsicht in Notwendigkeiten ist in unserer egoistischen Gesellschaft kein Staat zu machen.
Zudem wird in den modernen Industriestaaten immer mehr das Wirtschaftswachstum durch ressourcenschonende und intelligenzintensive Produktionsweisen bestimmt. Die umweltschädigenden Vorprodukte werden in armen Ländern produziert, die sich keinen Umweltschutz leisten können oder sogar daran gehindert werden.
Welchen Chance haben dann teure und die Individualität einschränkende nationale Programme, wenn mit den gleichen Mitteln in diesen armen Regionen – weltweit betrachtet – eine um Dimensionen höherer Nutzeffekt erreicht werden kann?
Meines Erachtens haben Umweltförderprogramme in diesen Ländern, gestützt durch internationale Fonds und gespeist aus den Haushalten der reichen Länder, den größten Nutzeffekt und höhere Realisierungschancen. Diese lassen sich auch gut an uns Individualisten „verkaufen“, da sie uns am wenigsten wehtun und gut argumentierbar sind.
Völliger Verzicht auf die Förderung von fossilen Energieträgern. Eine gute Idee. Aber hat der Autor einen solchen Satz durchdacht?
Möchte er auf Stromleitungen, Elektromotoren, manche Medikamente, schwarze Farben und Lacke allgemein, Seile, Handys, Computer, Auto- und Fahrradreifen, Hausisolierungen, Gerätestecker, viele Chemikalien, TV-Geräte, medizinische Geräte, usw weitgehend verzichten?
Kann man chon, man sollte aber auch realistisch/ehrlich sein und die Auswirkungen klar benennen damit sich die Menschen ein Urteil bilden können auf welchem Gebiet man Verzicht üben möchte. Diese Pauschalisierung ist eher schädlich, da die Leute zu recht eine Katastrope befürchten.
Man durchdenke einmal den lebenslangen totalen oder weitgehenden Verzicht weltweit. Da könnte eine Erwärmung um 3 Grad das kleinere Übel sein.
Ein Kommentar von Rainer Rupp.
»Tatsächlich war die so genannte „Klimadebatte“ früher einmal wissenschaftlich, bis sie spätestens Anfang der 1990er Jahre im Rahmen der engen Fokussierung auf CO2 als Hauptverursacher des Klimawandels erst politisiert und dann finanzialisiert wurde.
Führende Leute des USEstablishments, allen voran Bill Clintons Vizepräsident Al Gore, entdeckten, dass man aus dieserneuen Masche viel politischen Honig und noch mehr finanzielle Vorteile ziehen konnte.
Nicht langenach Al Gore`s Abgang aus dem Weißen Haus 1991 hatte er seinen eigenen Umwelt Hedgefonds gegründet und zusammen mit anderen Prominenten wie z.B. mit dem berüchtigten Hedgefonds-Spekulanten George Soros in CO2-Zertifikate investiert, um dann an den neuen Klimabörsen zu zocken und um mit der „Rettung des Klimas“ Millionen zu scheffeln. {…}«
Höre: https://www.youtube.com/watch?v=TazXOjthMkc
10.08.2019, R.S.
Das sind notwendige Gedanken zum Themenkomplex. Leider werden diese Gedanken über die "Befreiung vom Überfluss" eher selten angestellt. Srtattdessen setzt die Politik in Deutschland auf die Heilsversprechen einer pseudoökologischen Windstrombranche. Dafür werden Massen von Ressourcen verbraucht und Wälder abgeholzt....Nachhalitig ist daran erstmal gar nichts. Dabei könnte man mit echter Nachhaltigkeit die Lebensqualität steigern: https://rotherbaron.com/2019/06/23/inneres-und-aeusseres-wachstum/
Der Bericht des Weltklimarats fordert eine andere Landnutzung und die Fridays-DemonstrantInnen beziehen sich darauf. Der Bericht ist das Papier nicht wert, auf dem er steht. Gerade eben wurde das Mercosur-Handelsabkommen geschlossen: die EU nimmt Unmengen Fleisch aus Südamerika auf, dort wird für die Rinderhaltung der Urwald (Lunge der Welt) in gigantischem Ausmaß gerodet, die Rinder werden mit Soja gefüttert, das zur Ertragssteigerung massenhaft mit Giften behandelt wird, die z.B. von Bayer/Monsanto dorthin geliefert werden. Ziel des Mercosur-Handelsabkommens war es ja nicht zuletzt, den südamerikanischen Markt für die einheimische Giftproduktion zu öffnen. Dieses Gift landet dann per Re-Import auf unseren Tellern als Fleisch, als Gemüse, als Früchte und wird zu Asthma, Allergien, Hautgeschwüren und Krebs. Kapitalismus par excellence: Einige wenige machen Profit und die große Mehrheit muss dafür bluten. Diesen Zusammenhang zwischen Kapitalismus und Krankheit habe ich nirgendwo so präzise dargestellt gefunden, wie in den Verlautbarungen des Sozialistischen Patientenkollektiv (SPK). Die Fridays for Future Bewegung suche nach Orientierung, lese ich. Was läge näher, als sich an der eigenen Krankheit zu orientieren, zugleich die Krankheit aller? Denn „Klima-Katastrophe“, wenn das mehr sein soll als nur Ablenkung, buchstabiert sich genau so: Kapitalismus und Krankheit.
Die neue Fleischsteuer schützt uns doch bald vor solchen Ungemach.... ..lach...
Wir ... 2x duschen am Tag, mit Trinkwasser, versteht sich ... um dann erhoben im Elektro-SUV gen Arbeit zu fahren. Und unser Bundesumweltschulzchen nimmt den Kampf gegen Plastiktüten auf - Wahnsinn!
Der Hebel, den wir umlegen müßten, ist nicht zu fassen.
An statt sich um Hemdchentüten, Plastiktrinkhalme und eingefolte Gurken zu kümmern, sollte Frau Schulze sich schämen, dass das "Hochtechnologieland Deutschland" Plastikabfälle in die Dritte Welt abschiebt. Aus dem Auge aus dem Sinn!
Übrigens haben Irland schon ab 2002 und auch Kenia Plastiktüten verboten. Ausschlafen Old-Germany!
„Allerdings gehen die Meinungen über das "Notwendige" sehr weit auseinenander.“
Meinungen sind ledigliche Geschmacksbekundungen. Und deshalb komme ich dazu, zu behaupten,, daß eine solche Aussage vollkommen in die Irre geht.
Wer Not als eine Art wählbare Optionalität betrachtet, steht nicht in der Wirklichkeit ihrer Erfahrung, sondern macht sich (aus dekadent kommoder Position heraus) nur Vorstellumgen über Not ohne sie unmittelbar im Erlebnis zu haben. Er spinnt sie sich jediglich aus.
Wer das vollzogene Erleben tatsächlicher Not je erfahren hat, weiß genau was sie einzig zu wenden vermag. Über dieses Notwendige läßt sich deshalb auch weder geschmacksbekundlerisch, noch akademisch feilschen, ohne sich intellektualistischer Obszönität zu überführen.
Einverstanden mit der Definition von "Not-Wendigkeit". Im von mir gemeinten Zusammenhang hätte ich schreiben müssen: Allerdings gehen die Meinungen über das subjektiv empfunden "Notwendige" weit auseinander.
Einfach mit Gänsefüsschen war es offenbar missverständlich.
Ich lese ja hier mit, auch wenn ich wenig mehr kommentiere. So kenne ich auch Ihre Kommentare. Ich hatte ihn auch so verstanden, daß Sie ausdrcken wollten, daß nicht unbedingt Sie, sondern allgem. gerne so argumentiert wird. ^^
AKK hatte vergangene Woche eine Abwrackprämie für Ölheizungen vorgeschlagen. Soweit so schlecht, erinnern wir uns an das Konjunkturhilfsprogramm seinerzeit für die Autoindustrie.
Heute hat der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen, Oliver Krischer im Bundestag noch den I-Punkt draufgesetzt. Ölheizungen seien in der heutigen Zeit out. Ich frage mich, wessen geistes Kind diese Leute sind. Putins Gas wollen wir nicht, Trumps Frackinggas auch nicht, die Wälder brauchen wir als CO2-Senke. Offensichtlich sind seine Wohnung, sein Abgeordnetenbüro und der Plenarsaal an eine Fernheizung angeschlossen. Ich kann aufgrund solcher dümmlichen Einwürfe diese Truppe und leider auch das hysterische Gebaren nicht ernst nehmen.
Ich setz dann mal dagegen, wir ziehen in Höhlen, ziehen den Bären die Felle ab und wenn es zu kalt wird trinken wir Met. Allerdings, Höhlen stehen unter Naturschutz, Bären sind knapp und auch geschützt, Bienen sterben aus, aber dank der Grünen haben wir Hoffnung auf Gras.
So, nun wünsche ich eine schöne sommerliche Woche mit vielen lustigen Erheiterungen
Meine Meinung
Um zu deifferenzieren: Deutschland ist kein Land in dem es an Wasser mangelt. Auch dieses Jahr ist dafür kein Beleg.
Aus dem Bodensee könnte man noch sehr viel mehr abpumpen ohne Probleme zu verursachen.
Die Hauptprobleme sind lokal und meist dadurch bedingt, daß man der Landwirtschaft unsinniges durchgehen läßt.
Dazu kommt, je weniger Wasser wir verbrauchen, umso höher die Menge an Trinkwasser, die bei Kanalsäuberungen durchgeflutet werden müssen. Dieses Wasser wird ausschließlich zur Reinigung verwendet.
>>Offensichtlich sind seine Wohnung, sein Abgeordnetenbüro und der Plenarsaal an eine Fernheizung angeschlossen.<<
Falls die Fernwärme aus einem Kohlekraftwerk stammt, fällt die Heizung ab dem Tag aus an dem das KKW abgeschaltet wird ;-)
>>...umso höher die Menge an Trinkwasser, die bei Kanalsäuberungen durchgeflutet werden müssen.<<
Dass dieses Wasser der Trinkwasserverordnung genügen muss darf bezweifelt werden. Dito Hydranten für die Feuerwehr.
Es ist nicht üblich in Deutschland doppelte Netze zu haben. Daher meist Trinkwasser. Ich nehme an in den letzten Jahren hat sich nichts geändert.
Gab es vereinzelt, z.B. in Wohnsiedlungen in der Nähe von Industriekomplexen wie Leuna und Schkopau. Eingestellt. Ich verstehe Gustlik auch eher im Hinblick darauf, dass wohl die meisten Bürger keine Kaltduscher sind und so eben noch die Energie dazukommt. Aber wie schon an anderer Stelle bemerkt, 2 x 20 ' pro Tag heiß geduscht mag ja für manchen angenehm sein, aber für die Haut nachteilig. Danach muss Chemie auf die Haut und dann wird der Hautkrebs (hat sich innerhalb der letzten Jahrzehnte verdoppelt) dem Ozonloch und dem UV-Licht untergeschoben.
Sogenannte Ökohäuser bereiten Wasser, Abluft und Abwärme wieder auf, aber für welchen Aufwand und welchen Preis!
Seitenwechsel der Grünen
Das Kapital macht jetzt auf ''GRÜN'' –
Die Finanz- und Monopolbourgeoisie ist nach mehr als 150 Jahren Krieg und Umweltvernichtung eben lernfähig!
Grünen-Politikerin wird Cheflobbyistin der Energiebranche
»Der Wechsel der Grünen-Politikerin Kerstin Andreae an die Spitze des einflussreichen Energieverbandes BDEW ist perfekt. Der Vorstand des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft berief Andreae am Dienstag zur neuen Vorsitzenden der Hauptgeschäftsführung.«
»Sie nannte ihre neue Aufgabe eine große Herausforderung. Bei der Energiewende gehe es auch darum, die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu erhalten.«
Vgl. https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/parteien/id_86260498/kerstin-andreae-gruenen-politikerin-neue-cheflobbyistin-von-bdew.html
13.08.2019, R.S.