„Alexej Nawalny ist ein Symbol für alle Opfer poli­tischer Repression“

Interview Die Autorin Olga Martynova glaubt, dass Alexej Navalnys Handeln nicht vergeblich gewesen ist. Im Gespräch erklärt sie, warum
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 09/2024
Auch am Denkmal für die Opfer politischer Repression in St. Petersburg wurde Navalnys am 16. Februar gedacht
Auch am Denkmal für die Opfer politischer Repression in St. Petersburg wurde Navalnys am 16. Februar gedacht

Foto: Artem Priakhin/Sopa Images/Lightrocket/Getty Images, Gaëlle Deleflie (unten)

Olga Martynova, Vizepräsidentin der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, schreibt ihre Prosa auf Deutsch und ihre Gedichte auf Russisch. Seit 1991 lebt sie in Deutschland. Ulrich van Loyen lernte sie vergangenes Jahr in der Villa Massimo kennen, wo sie an ihrem autobiografischen „Buch der Trauer“ schrieb. Nach Russland zu reisen, wo ihr Mann, der Dichter und Dissident Oleg Jurjew begraben liegt, ist ihr nicht mehr möglich. Das Gespräch fand telefonisch zwischen Rom und Frankfurt statt.

der Freitag: Liebe Olga Martynova, was bedeutet Alexej Navalnys Tod für die Opposition in Russland, mit Blick auf Putins Regime? Wird etwas offenbar, das vorher verschleiert war?

Olga Martynova: Nichts war verschleiert, aber einiges will man wohl auch jetzt nicht wa