Spionage aus Russland und China? Im deutschen Agentennetz zappeln nur kleine Fische

Meinung Nicht nur Maximilian Krahs Mitarbeiter wird Spionage vorgeworfen, auch in Düsseldorf und Bayreuth gab es Festnahmen mutmaßlicher russland- und chinadeutscher Spione. Nancy Faeser und Marco Buschmann wittern eine ernste Bedrohungslage
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 18/2024
Kim Philby (rechts auf einem Foto von 1955) und die anderen vier der Cambridge Five agierten als Spione der Sowjetunion im britischen Geheimdienst MI5 und teils in der US-amerikanischen CIA
Kim Philby (rechts auf einem Foto von 1955) und die anderen vier der Cambridge Five agierten als Spione der Sowjetunion im britischen Geheimdienst MI5 und teils in der US-amerikanischen CIA

Foto: J. Wilds/Keystone/Getty Images

Im Deutschen Spionagemuseum in Berlin können Besucher nach versteckten Abhörwanzen suchen, mit Geheimtinte schreiben, Tresore knacken, durch Lüftungsschächte robben, Zahlencodes dechiffrieren und Webseiten hacken. Auch Kindergeburtstage werden dort gern gefeiert. Berlin galt ja lange als „Hauptstadt der Spione“, als Agentendrehkreuz zwischen Glienicker Brücke und der NSA-Abhörstation auf dem Teufelsberg. Im Kalten Krieg war Spionage „normal“.

Doch, oh Wunder, auch danach wurde munter weiterspioniert. Manche Aufbauten auf Botschaftsgebäuden legen davon Zeugnis ab. Und nicht erst seit den Enthüllungen ausländischer Geheimdienst-Operationen durch Whistleblower wie Edward Snowden, Journalisten wie Tim Weiner oder KGB-Über