Am Montag vergangener Woche zeigten die Pegida-Demonstranten, dass es sie noch gibt. Aber wie. Auf der Kundgebung in Dresden hielt ein Teilnehmer einen selbstgebastelten Galgen hoch. Daran baumelten zwei Zettel: „Reserviert Siegmar ,das Pack‘ Gabriel“ und „Reserviert Angela ‚Mutti‘ Merkel“. Ob das schon ein Mordaufruf ist, muss die Staatsanwaltschaft gerade entscheiden; ihr wurde der Fall vorgelegt. Auf jeden Fall steht die Attrappe für alles, was Pegida ausmacht. Es ist ein fragiles Gebilde – das gleichwohl zeigen soll: Wir wollen an die ganz Großen ran. Das Ganze – wie so oft bei den selbsternannten Rettern des Abendlandes – unfreiwillig ironisiert durch Schreibfehler. Siegmar Gabriel heißt ja tatsächlich Sigmar mit Vornamen.
Aber mit Lustigmachen über die Unfähigkeit, ihre Ziele mündlich oder schriftlich zu artikulieren, ist den Demonstranten nicht beizukommen. Die Pegida-Demos sind wieder da, mindestens in Dresden, das Pegida-Erfinder Lutz Bachmann das „Zentrum des Widerstands“ nennt. Kurz vor dem einjährigen Pegida-Jubiläum, waren in der sächsischen Hauptstadt knapp 10.000 Menschen auf der Straße. Das heißt, die erzwungene Unterbrechung durch die Behörden und interne Streitereien haben die Pegida-Demos nicht ersticken können.
Das wäre auch zu schön gewesen. Aber die Anlässe, weder die inneren noch die äußeren, sind für die Demonstranten entfallen – im Gegenteil. Die spießigen Marschierer gelten näheren Beobachtern als die Zu-kurz-Gekommenen. Das sagt der Meißener Pfarrer Bernd Oehler, der die Mitläufer der „Heimatschutz“-Demo so beschreibt: Das seien Leute, die Flüchtlinge dafür verantwortlich machen, „dass ich mit der Gesellschaft nicht zurechtkomme und mich meine Frau nicht mehr mag“. Der Psychoanalytiker Hans-Joachim Maaz hat im Freitag Ähnliches über Pegida-Demonstranten gesagt: Sie seien Wendeverlierer, genauer Nicht-Gewinner. Ihre Träume von einem besseren Leben hätten sich nicht erfüllt. Nun, da die vielen Flüchtlinge ins Land kommen, glaubten sie, erneut ins Hintertreffen zu geraten - und unter ihnen eben nicht nur asiatische Barbaren, sondern gebildete Syrer, die ihnen Konkurrenz machen und deren Nachwuchs die Kinder der Ängstlichen in der Schule bereits nach kurzem überholt hat.
Die Demonstranten aber haben nun ein neues, viel stärkeres Motiv – Trotz, Rechthaberei. Denn sie fühlen sich in der Flüchtlingsfrage mehr denn je im Recht. Pegida warne bereits seit einem Jahr davor, dass viel zu viele Muslime ins Land strömten, sagte Lutz Bachmann vergangene Woche in Dresden. Jetzt kämen endlich auch „unsere Berliner Diktatoren“ darauf – aber nun sei es zu spät. Bei Günter Jauch triumphiert der Thüringer AfD-Vorsitzende Björn Höcke mit dem Duktus des "Wir-haben-es-immer-gewußt". Er trägt zur Prime Time die Deutschlandfahne und völkische Parolen in eine überforderte Runde.
Gerade bei den bürgerlichen Mitläufern steigert und radikalisiert sich diese Rechthaberei in eine immer schärfer werdende Islamophobie. Da sind Leute dabei, die den Koran studieren und in ihm eine „aggressive totalitäre Ideologie“ entdecken. Zu ihnen gehört Michael Stürzenberger, einer der Macher der Netzplattform Politically Incorrect. Der Journalist und Neupolitiker hat einen Livestream zu Pegida einrichten lassen, der auf der PI-Seite abrufbar ist. Er hat eine doppelte Botschaft: Erstens, der Islam ist faschistisch. Zweitens, es darf keine Gewalt geben. Mit beidem ist er anschlussfähig. Zum einen in seiner scharfen Verurteilung des Islam – an den intellektuellen Diskurs. Zum anderen dadurch, dass die Gewalt nicht von den distinguierten Bürgern ausgeht – sondern von dem gut organisierten braunen Mob, der längst viele der pegida-artigen Demos unterlaufen hat. Das macht die Aufmärsche gefährlicher und gewalttätiger. Der Rechtsextremismus-Experte Olaf Sundermeyer hat das in einer TV-Dokumentation an mehreren Fällen sehr genau gezeigt. Zum Beispiel im bayerischen Reichertshofen.
Dort begann der Protest gegen Asylbewerber aus der Mitte der Gesellschaft, später kamen AfD-Parteigänger hinzu – und Rechtsextreme. Am Ende brannte die geplante Flüchtlingsunterkunft. Der ursprüngliche Initiator, ein Unternehmer, beruhigt sein schlechtes Gewissen nun damit, dass die Brandstifter von außen gekommen seien.
Pegida, das wirkt ein Jahr nach der Gründung wie ein hochexplosives Gemisch. Wendeverlierer, Legastheniker, organisierte Kameradschaften, rechtsradikale bis völkische Parteien und bürgerliche Islamkritiker, da braut sich zusammen, was am Ende Hass ergibt - und Gewalt wie an Hunderten Flüchtlingsheimen oder dem Messeranschlag auf die Kölner OB-Kandidatin Henriette Reker. Irgendein Brandbeschleuniger findet sich dann eben. Und sei es ein wackliger Galgen mit Steckbriefen darauf.
Kommentare 81
wenn sich was zusammenbraut, wirds an der hefe liegen. ...das versagen des verfassungs-schutzes hat eine böse tradition und ist system-immanent: auf gewaltbereite rechte sind sie nicht genügend fokussiert.... die wut gegen "politiker-pack" ist für viele ärgerlich, aber als meinungs-äußerung als hohes gut geschützt und sollte politisch-sozial anders gerichteten das ausmaß der aufgabe andeuten...
"Der Psychoanalytiker Maaz hat Ähnliches über Pegida-Demonstranten gesagt: Sie seien Wende-verlierer, genauer Nicht-Gewinner."
Pegida ist ein Symptom. Natürlich muss man auch die Symptome behandeln wenn etwas, in dem Fall unsere Gesellschaft, krank ist. Aber es ist charakteristisch für die Konfliktverarbeitung in unserer Gesellschaft, dass wir uns bei Symptomen aufhalten und die eigentlichen Ursachen für die Krankheit gar nicht zur Debatte stehen. Den Menschen wird jetzt seit Jahren Angst gemacht. Durch eine Einschnitte im sozialen Netz, durch eine völlig rigide und harte HARTZ IV Praxis, die in den Bevölkerungsschichten, um die es hier geht für einen Existenz- und Konkurrenzdruck ohnegleichen gesorgt hat. Nur um die Wirtschaft mit billigen Arbeitskräften zu versorgen, nur um Wachstum zu produzieren. Pegida ist die Quittung für die Politik, die wir uns spätestens seit der Agenda gefallen lassen, weil wir davon überzeugt sind, dass wir Wichtigeres zu tun haben, als uns um die Menschen zu kümmern, für die wir keine ökonomische Verwendung mehr haben. Das gilt nach innen und es gilt auch nach außen, für die Flüchtlinge. Egal ob Bürgerkriegs- oder Wirtschaftsflüchtlinge: Diese Menschen stammen alle aus Verhältnissen, für die wir mit unserem Geld und mit unserer Macht mitverantwortlich sind. Und die Osteuropäer, die Polen, die Tschechen, die Slowakei, sie alle handeln doch genau so, wie Pegida sich das für die deutsche Innenpolitik auch wünscht. Orbán tut, was Pegida fordert. Trotzdem spricht man weiterhin von "unseren osteuropäischen Partnern". Niemand käme auf die Idee zu fordern: "Orban raus aus der EU." Weil die Ostgrenzen der EU nun mal in Richtung auf die bösen Russen verschoben werden müssen. Das fordern unsere geostrategischen Konzepte. Und auch der Rechtskurs der Schweizer wird mehr oder weniger achselzuckend akzeptiert. Schließlich haben die ja genug von dem, worum es eigentlich geht: Macht und Geld. Ich meine, es ist bigott, jetzt nur auf die einzuprügeln, die sozial verwahrlost sind und sowieso keinen Anwalt mehr haben, der sich für sie einsetzt. Pegida ist eine Reaktion auf eine Verwahrlosung, die wir selbst erzeugt haben. Man kann die Symptome unterdrücken. Das wird jetzt natürlich in den Leitmedien ausgiebig versucht, indem man haufenweise Artikel in Sachen Pegida veröffentlicht, oder öffentlich solche Figuren vorführt, wie gestern Abend den Höcke bei Jauch. Natürlich wird der so demontiert, für eine halbwegs zivilisierte Öffentlichkeit. Vielleicht muss man solche Strategien anwenden, um einen Flächenbrand zu verhindern. Aber die Krankheit wird man so nicht in den Griff bekommen. Pegida wird in der ein oder anderen Form immer wieder auftauchen, so lange, bis wir an den Ursachen dafür etwas verändern.
Fraglos ist diese explisive Entwicklung von der Politik der US-Machtelite bei dem Legen des Feuerringes um Europa mit intendiert! 11. September, Krieg gegen den Terror (Terrorkrieg), Flüchtlingstragödie, Krise Europas, “Von Nine Eleven zur Sprengung Europas?” https://wipokuli.wordpress.com/2015/09/30/von-nine-eleven-zur-sprengung-europas/
Andreas Schlüter
Soziologe
Berlin
>>Das seien Leute, die Flüchtlinge dafür verantwortlich machen, „dass..."<<
Ja eben nicht die Flüchtlinge, sondern eine abgehobene politische Kaste auf dem Planeten Berlin. So viel Mut haben sie immerhin.
>>Auf der Kundgebung in Dresden hielt ein Teilnehmer einen selbstgebastelten Galgen hoch. Daran baumelten zwei Zettel: „Reserviert Siegmar ,das Pack‘ Gabriel“ und „Reserviert Angela ‚Mutti‘ Merkel“. Ob das schon ein Mordaufruf ist, muss die Staatsanwaltschaft gerade entscheiden; ihr wurde der Fall vorgelegt."<<
Vielleicht interpretieren die Pegidisten Merkels Spruch: "Wir schaffen das" als Remake von Marie Antoinettes Klassiker und sehen in Gabriel eine Reinkarnation von Louis XVI? Auch in Paris stürmte ein wütender und von Hass getriebener Lynchmob, mit Puppen an Galgen, und später mit abgeschlagenen Köpfen auf Spießen, durch die Straße.
Heute wird dieses Event als ein Grundstein bürgerlicher Demokratie gefeiert. Ob nun Pegida tatsächlich Gemeinsamkeiten mit den Anfängen der französischen Revolution hat werden später Historiker klären müssen. ;)
Allerdings muss Frauke Petry nicht extra mit Deutschlandfahne und entblößter Brust auf eine Barrikade steigen.
>>Dort begann der Protest gegen Asylbewerber aus der Mitte der Gesellschaft, später kamen AfD-Parteigänger hinzu – und Rechtsextreme. Am Ende brannte die geplante Flüchtlingsunterkunft. Der ursprüngliche Initiator, ein Unternehmer, beruhigt sein schlechtes Gewissen nun damit, dass die Brandstifter von außen gekommen seien.<<
Ist schon komisch. Wenn genau dieses Vorgehen zu einem Putsch in einem europäischen Land führt, dann wird es vom Mainstream bei uns allgemein bejubelt. Kaum wollen es hier einige nachmachen, ist es im Mainstream bähbäh. Seid doch mal konsequent!
>>sondern von dem gut organisierten braunen Mob, der längst viele der pegida-artigen Demos unterlaufen hat.<<
Man darf heute durchaus Verfassungsschutz sagen.
>>Er trägt zur Prime Time die Deutschlandfahne und völkische Parolen in eine überforderte Runde.<<
Klar sind die immer gleichen, selbstverliebten Dummschwätzer überfordert, denn sie haben es im Moment schwer zu erkennen, wie sie ihre Fahne in den Wind hängen müssen, bemerken sie doch einen frappierenden Unterschied zwischen öffentlicher und veröffentlichter Meinung.
Pegida ist nur die Spitze des Eisberges. An wie vielen tausenden Stammtischen und Soiree's(!) herrscht eine ähnliche Meinung, nur die Angst sie so offen zu artikulieren?
Den sozialen Sprengstoff hat die Politik selbst mitgeschaffen und griffe jetzt einmal das Verursacherprinzip, so kann sich wirklich niemand beschweren. Wer aus wahltaktischen Gründen ständig eine heile Welt vorgauckelt muss sich nicht wundern, wenn er von der Realität überrollt wird.
Ich finde es anmaßend, den Leuten zu unterstellen Wendeverliere und von privaten Problemen getrieben zu sein. Das bedeutet ja, dass man psychologisierend anderen Meinungen die Existenzberechtigung abspricht, quasi pathologisiert, was nicht sein darf. Dabei sind wir eine freies Land, wo jeder das Recht hat gegen Alieninvasion und das Sterben der Wälder zu demonstrieren wie er das für richtig hält, ohne dass ein sozialpsychiatrisches Gutachten über ihn erstellt wird. Genau die Haltung gab es ja in der DDR gegenüber Oppositionellen, und dann war's damit auch schnell vorbei. Es ist gefährlich einem Gegner politischer Art die Rechte zu seiner Meinung abzusprechen, und sich selbst damit zu bequehmen ihn als Bekloppten zu behandeln.
@zielotti anders als sigmar gabriels "pack" ist wende-nichtgewinner eine analystische katgegorie und noch dazu eine, die von einem breiten argumentativen unterbau getragen ist - wie maaz in dem verlinkten interview ja gut ausführt. ein solches motiv bei den zu-kurz-gekommenen (und damir sie selbst) zu verstehen und verständnis für seine träger und ihre teils debilen teils hetzerischen äußerungen aufzubringen, sind aber immer noch zwei paar stiefel.
Nichtgewinner ist ein politisch korrekter Euphemismus, denn Verlierer darf man im Zusammenhang mit der Wende nicht sagen, denn das wäre diskriminierend. Impliziert es doch, dass die ehemaligen DDR Bürger alles Loser sind.
Nur wird dabei übersehen, dass mindestens zwei drittel aller Bundesbürger zu den Wendenichtgewinnern zählen. Das ist nicht spezifisch für ehemalige DDR-Bürger. Wenn hier also ca. 55 Millionen Bundesbürger in eine analytische Kategorie gestopft werden, dann besteht für mich die einzige Argumentationsuntermauerung in einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für zuviele Psychologen und Psychoanalytiker.
"zu-kurz-gekommenen"
Warum schreiben Sie nicht "kurz-gehaltenen"? Kapitalismus ist wie Lotto spielen. Jeder kann reich werden, aber nicht alle, denn damit einer gewinnen kann, müssen alle anderen verlieren. Durch den term "zu-kurz-gekommenen" werden Opfer zu Täter, umdeklariert, genau wie bei den "Sozialschmarotzern", denn es wird ihnen unterstellt, selber schuld zu sein.
Sie könnten einfach Pegidianer sagen. Damit grenzen Sie sich ab und es weiß trotzdem jeder, wer gemeint ist, ohne dass es einer kampfbegrifflichen Abwertung bedarf.
Es sei denn ich habe etwas übersehen und es handelt sich hier um eine Kolummne.
Moderner (modifizierter) Kapitalfaschismus heute - 2015!
Der BND-Kapital- und BfV-Staatsschutz ist ein Teil der ungebrochenen (historischen) deutschen Tradition! Das Personal wurde bei der 'Fremde Heere Ost'-BND-Neugründung und BRD-Fassadenmalerei nicht ausgetauscht! Im Gegensatz zur antifaschistischen (historischen) MfS-Staatssicherheit, -- der erfolgreich implodierten und liquidierten antiimperialistischen Deutschen Demokratischen Republik!
Heute sollte eigentlich, trotz aller schönen BDI-CIA-BND-Gauckschen und BDA-VS-BStU-Sonntagsrednern, dem (letzten) selbstständig denkenden Menschen in der Bundesrepublik Deutschland klar sein, warum es einer antifaschistischen MfS-Staatssicherheit und ihrer antifaschistischen und selbstlosen IM's, nach innen wie nach außen, bedurfte! (?)
Die fortgesetzte Quelle des (modernen) Faschismus ist die Tatsache, dass es keinen eigenständigen antifaschistischen Befreiungs- und Bürgerkrieg in Deutschland, wärend der Zeit des Kapitalfaschismus, 1933--1945, noch nach der (äußeren und zeitweiligen) militärischen Niederlage (des staatsmonopolistischen Kapitalfaschismus), gegeben hatte.
Die historische, die antifaschistische DDR, getragen von einer gesellschaftlichen Minderheit von Humanisten, Kommunisten und wenigen Christen, konnte nur Dank der (unvollkommenen) Existenz der UdSSR existieren.
In der (weiterhin geleugneten) Bewusstseinslage der Mehrheit der ostdeutschen Erwachsenenbevölkerung hatte es keine antikapitalistische und antifaschistische Übereinstimmung mit den (zeitweiligen) historischen Aktivisten, -- für eine neue humanistische und zugleich antiimperialistische Gesellschaftsordnung --, gegeben!
[-- ungeschminkt.]
wenn von 9/11 die Rede ist hat man ständig die Ereignisse aus 2001 in NY im Blick. Dabei wird vöölig unterschlagen, dass es schon in den 70er Jahren ein 9/11 gab, nämlich als der CIA unter der Ägide von Kissinger den demokratischen Präsidenten Allende in Chile weg bombte. Zum Nutz und Frommen der US-Firmen, die ja da auch Geld verdienen wollten. Wenn man bedenkt, wie sich die Amis zuvörderst Georg Trubbleyou mit Lügen durch die Weltgeschichte kämpfen, kann an den öffentlich vertretenen Einlassungen zu den TwinTower nur ein -sehr- müdes gelangweiltes Lächeln verbreiten.
Aber zu Pegida und was es zum Hintergrund zu sagen gibt.
Diese Ängste, die dort zum Ausdruck kommen, werden vorwiegend von Menschen aus dem Ostteil des gemeinsamen Landes geäußert, wobei die Ursache in der bundesdeutschen Politik zu suchen ist. Wer sich erinnert, wird feststellen, dass 25 Jahre nach der sogenannten Wiedervereinigung (Annexion wäre treffender) die Lebens- und Einkommensverhältnisse weiterhin klaffen, sich an Kohls blühende Landschaft erinnern, die im wesentlichen darin mündete, der westdeutschen Industrie die Gelegenheit zu geben, mögliche ostdeutsche Konkurrenten platt zu machen und dabei auch noch dick Geld zu verdienen. Wenn jetzt viel Unmut laut wird und Befürchtungen geäußert, dann ist nachvollziehbar, ohne die Demagogie der Backmanns, Höckes und auch der Seehofers mit ihrer geistigen Branstiftung zu unterstützen, dass sich dort viele Menschen bedroht fühlen, weil es ihnen durch die Flüchtlinge noch mehr schlecht gehen könnte. Dementsprechend verwenden besagte Demagogen auch so Gerüchte, wiue den Flüchtlingen gibt man alles, uns nichts. Wenn man sich anschaut, wie der untere Teil der Bevölkerung durch Hartz 4+3++ , Alleinerziehende etc. in die Armut getrieben werden, wo jetzt wohl auch Rentner mehr und mehr dazu gehören werden, muss sich nicht wundern.
Der Verdrängungswettbewerb bei kleinen Wohnungen etwa war vorher schon heftig, jetzt explodiert er vollends. Wie politisch instinktlos muss man sein, wenn man etwa langjährigen Mietern aus Eigenbedarfsgründen kündigt. Rechtlich umstritten ohnehin, bedient man ja die Pegida-Einpeitscher. Wer sich dann populistisch dafür ausspricht, das Asylrecht nach Kassenlage zu foirdern, oder bundesdeutsche Zäune zu errichten (Eiertoller Seehofer und Wasserträger wie Söder) bedient auch das Geschäft der politischen Brunnenvergifter.
"Der Psychoanalytiker Hans-Joachim Maaz hat im Freitag Ähnliches über Pegida-Demonstranten gesagt: Sie seien Wendeverlierer, genauer Nicht-Gewinner."
Was für eine nichtsagende Auskunft des Psychoanalytikers Maaz; nichtssagend, weil mit "Nicht-Gewinner" alles und nichts gesagt ist. Nicht-Gewinner eines PorschefahrerInenn-Daseins, einer "Datsche im Grünen", eines Penthouses in Dresden, eines 1-Euro Jobs in MeckPom?
Jedenfalls sind weder Björn Höcke, Frauke Petri, Alexander Gauland, etc. Wendverlierer noch "Nicht-Gewinner". Und noch gestern Abend hat sich Björn Höcke bei Jauch sinngemäß dagegen verwahrt, dass seine Bewegung eine Sammelbecken für "Verlierer" sein könnte.
Beim Oberstudienrat Höcke, bei der promovierten Chemikerin und Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes Petri, beim Juristen und politischen Publizisten Alexander Gauland, Wirtschaftsprofessor Jörg Meuthen, bei der inzwischen vom Ersparten als Wirtschaftsanwältin zehrenden Beatrix Amelie Ehrengard Eilika von Storch, geborene Herzogin von Oldenburg, bei dem Steuerberater mit eigener Kanzlei Dr. Klaus Fohrmann, beim studierten Rechts-, Staats- und Verwaltungswissenschafter und Volljuristen Albrecht Glaser, beim Polizeiverwaltungsbeamten Bodo Suhren, beim gelernten Oernsängers und hauptberuflichen Chorsängers Dirk Driesang, Dipl.-Wirtschaftsjuristen Julian Flak, des Juristen und Filmautors Armin-Paulus Hampe, beim pensionierten OberstGeorg Pazderski, Autokühler Verkäufers André Poggenburg, bei der Volkswirtin und Buchautorin (“Das Rentensystem der Volksrepublik China“) Alice Weidel läuft es mir regelmäßig eiskalt den Rücken runter, wenn diese, um Höcke zu zitieren, "mitten aus der Gesellschaft kommenden" Demagogen zündeln, doch als "Nicht-Gewinner" sind die nur schwer einzuordnen zumal die meisten aus dem Westen stammen.
des beim
Zu @ "NA 64"
Wenn Sie nicht nur mit "Blumen" und "Nächstenliebe" den Kapitalismus-Imperialismus und Faschismus nachhaltig beseitigen wollen, dann brauchen sie eine antifaschistische und antikapitalistische MfS-"STASI"; zumindest im humanistisch-antifaschistischen und historischen Übergangsprozess -- für eine Aufhebung des Staates, zur Sicherung des Friedens (vor Religions-, Wirtschafts- und Nuklearkrieg), zur Sicherung der allgemeinen sozialen und politischen Gleichheit der Menschen: unabhängig von deren Herkunft, Geschlecht oder Hautfarbe!
Mit Streicheleinheiten bzw. bürgerlich-idealistischen 'Blumen' und 'Friedensgebeten', da kann frau/mann die Waffen- und Rüstungsindustrien, den Finanz-, Rohstoff- und Monopolkapitalismus und -imperialismus, die Spekulation auf Mord und Todschlag, auf Profitmaximierung und Quandtsche Dividende, nicht überwinden und beseitigen!
Korrektur:
"Nichtgewinner ist ein politisch korrekter Euphemismus, denn Verlierer darf man im Zusammenhang mit der Wende nicht sagen, denn das wäre diskriminierend. Impliziert es doch, dass die ehemaligen DDR Bürger alles Loser sind."
Nichtgewinner ist ein politisch korrekter Euphemismus, denn nach offizieller Lesart kann und darf es bei der Abwicklung des Unrechtsstaates DDR keine Verlierer geben.
Haben Sie vielen Dank für die klaren Worte. Das völkische Denken in Deutschland kam mehrheitlich noch nie aus den unteren, ärmeren Schichten, sondern stets aus der Mitte der Gesellschaft.
Bei Pegida und dem deutschnationalen Rechtspopulismus geht es nicht um Sozialpolitik oder Sozialpsychologie, sondern darum:
„Ich stehe hier und atme Geschichte“, ruft der Oberstudienrat Höcke auf einer Demo in Magedeburg. Höcke erinnert an den ersten deutschen Kaiser, Otto I., der im Magdeburger Dom begraben liegt. „Ihr wisst es bestimmt, dem großen König Otto gelang es 955 mit einem Heer, das aus Sachsen, aus Bayern, aus Böhmen, aus allen deutschen Stämmen bestand, die Ungarn vernichtend zu schlagen und die Gefahr vom Abendland abzuwenden“, doziert Höcke. „Deutschland und Europa waren gerettet. Heute verteidigen die Ungarn Europa. Danke, Ungarn! Danke, Viktor Orbán!“
Dass aus dieser Kriegsrhetorik alltägliche Gewalt auf den Straßen und vor den Flüchtlingsheimen wächst, ist alles andere als überraschend.
Nun kann man den liberalen und linken Gruppen, die öffentlich dagegen halten, nicht mangelndes Engagement vorwerfen. Im Gegenteil. Der Protest gegen das völkische Gift ist laut und heftig. Nur sollten wir mehr als bisher darauf achten, die demokratischen, aufgeklärten und weltoffenen Geschichten Deutschlands zu erzählen.
Die "Krankheit" heißt Kapitalismus.
Da möchten die vereinten bundesdeutschen Allparteien und "Sozialpartner_innen" -- der Quandtschen "Volksgemeinschaft" -- auch weiterhin keine sozial-ökonomische Umwälzung und Aufhebung!
Die Frage bleibt weiterhin: Würde die deutsche Mehrheit erneut einen (modifizierten Kapital-) Faschismus bevorzugen?
"Nur sollten wir mehr als bisher darauf achten, die demokratischen, aufgeklärten und weltoffenen Geschichten Deutschlands zu erzählen."
Was sollen das denn für Geschichten sein? Jakob Augstein gibt sich Mühe. Er schreibt gegen die Lügengeschichten an, mit denen sich unser bürgerliches Selbstbewusstsein aufrecht erhält: Deutsche Lügen. Aber anderer Stele wird aber schon wieder eifrig PR gemacht, um die Erzählung umzudeuten und die neoliberalen Narrative weiter hoch leben zu lassen. In der FAZ: Deutsche halten Volkswagen die Treue. Oder in der Süddeutschen, die zwar schreibt: Länder rücken in Finanzkrisen nach rechts und damit eine "Sinn-Studie" des Ifo-Instituts zitiert:
"Die Studienautoren schlussfolgern deswegen, dass Regulierungsbehörden und Zentralbanker eine enorme Verantwortung für die politische Stabilität tragen, wenn sie Finanzmärkte beaufsichtigen: ’Wer Finanzkrisen verhindert, verringert auch die Wahrscheinlichkeit eines politischen Desasters.’"
Letztlich aber auch nur, um die neoliberale Gebetsmühle weiter zu drehen, abzuwiegeln und zu beschwichtigen: Alles nicht so schlimm, die Linken profitieren nicht und der rechte Spuk ist nach spätestens acht Jahren wieder vergessen:
Die gute Nachricht: Die politischen Turbulenzen verschwinden größtenteils auch wieder. Das dauert allerdings. Fünf Jahre nach Ausbruch der Krise erreicht der Einfluss der Rechten seinen Höhepunkt, dann verlieren die Extremisten an Wählergunst. Nach acht Jahren ist der Rechtsschub im Durchschnitt nicht mehr messbar.
Demokratische und weltoffene Geschichten heißt immer nur: Funktionierende Geschäftmodelle. Pegida nervt zwar ein wenig, aber grundsätzlich ist man nicht bereit die Konzept in Frage zu stellen, die zu den gesellschaftlichen Verwerfungen geführt haben und weiter führen werden. Im Gegenteil: Man setzt weiter auf die Geschichten, die uns erzählt wurden, die die Mehrheit der Bevölkerung nach wie vor glauben möchte und die auch die Machtverhältnisse der Zukunft bestimmen werden.
Wenn wir schon mal bei der psychoanalytischen Deutung von Gruppenphänemenen sind:
Was ist denn eigentlich von einer Linken zu halten, die in der gößten Einwanderungswelle seit dem 2. Weltkrieg keinerlei Probleme sieht?
Sich über Menschen lustig macht, die vielleicht nicht die Chance hatten, auf ein schickes Gymnasium zu gehen.
Und fröhlich weitergendert.
Könnte es sich da um eine narzisstische Kollektivneurose im Sinne Kernbergs handeln?
Was meint der Autor?
Was das für demokratische Geschichten sein sollen?
Nichts Kompliziertes, ganz einfach.
Zum Beispiel:
Es gehörte schon immer zu den übelsten Methoden des politischen Kampfes der Nationalen Rechten, die Symbole des Gegners zu okkupieren. Artikel 22 des Grundgesetzes bestimmt Schwarz-Rot-Gold als Bundesflagge dieses Landes. Diese Farben waren schon immer das Symbol des republikanischen Deutschland. In der Weimarer Republik war der „Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold“ ein Kampfverband der Weimarer Koalition zum Schutz der Republik vor ihren radikalen Feinden, maßgeblich bestimmt von Sozialdemokraten.
Gestern Abend gelang bei Günther Jauch dem AfD-Fraktionsvorsitzenden in Thüringen, Björn Höcke, ein bemerkenswerter Coup. Er zog zu Beginn der Sendung die Bundesflagge aus seiner Jackentasche und legte sie über die Armlehne seines Sessels. Auf Höckes Begründung konnte man verzichten. Das Symbol reichte.
Es wäre für die anwesenden Demokraten eine gute Gelegenheit gewesen, deutlich zu machen, warum die Bundesflagge kein Symbol der politischen Rechten ist, Höcke sie lediglich vereinnahmt und damit zugleich mißbraucht. Die ARD gab mit den Einspielern über die Auftritte Höckes genügend Hinweise.
Bundesjustizminister Maas hatte allerdings zur Bundesflagge nichts zu sagen. Dafür fällte er ein ästhetisches Urteil zu Höckes Auftritten: „Widerlich“.
Das war zwar verständlich, aber es war keine Politik.
Da stimme ich zu! Allerdings: auf das Niveau von Bachmann sollte man sich nicht begeben, auch wenn ich zufällig diesen Namen habe.
Was aber die Beurteilung der Skeptiker und Demonstranten bei Pegida betrifft, so möchte ich ZELOTTI ergänzen: Von der Partei- und Staatsführung der DDR wurden die Demonstranten 89 in Leipzig und anderswo auch als Verführte und Verblendete (so ungefähr) eingeschätzt. Wenn sicher auch solche dabei waren, diese Einschätzung war falsch! Das Ergebnis kennen wir. Gibt das nicht zu denken?
"Bundesjustizminister Maas hatte allerdings zur Bundesflagge nichts zu sagen. Dafür fällte er ein ästhetisches Urteil zu Höckes Auftritten: „Widerlich“.
Das war zwar verständlich, aber es war keine Politik."
Eben, da bin ich ganz Ihrer Meinung. Das ist die gleiche Ebene, auf der die liberale Öffentlichkeit insgesamt auf das Phänomen reagiert. Auch Frau Reschke oder Herr Bouillon bemühten sich zwar, Argumente zu bringen, aber ich hatte das Gefühl, die reagieren primär aus dem Bauch heraus, emotional und wenig "politisch". Die Reaktion ist natürlich das Ergebnis der Taktik, mit der rechte Politik sich äußert. Aber es scheint leider auch die einzige Ebene zu sein, auf der die zivilisierte Öffentlichkeit und die Politik in der Lage ist, diesen Phänomenen zu begegnen.
Und noch etwas. Sie schreiben: Nur sollten wir mehr als bisher darauf achten, , die demokratischen, aufgeklärten und weltoffenen Geschichten Deutschlands zu erzählen."
Was ist das für ein "Wir"? Der Justizminsiter oder die Panorama Redakteurin sind sicher in einer Position, in der sie dafür sorgen könnten, dass diese Geschichten, die Sie einfordern erzählt werden. Das haben sie, da sind wir uns einig nicht geleistet. Und das hängt meines Erachtens auch damit zusammen, dass auch solche Menschen von den gängigen Narrativen torpediert werden, die z.B. in dem FAZ Artikel oder der Süddeutschen befördert werden. Das ist die Ursache dafür, dass der Widerstand der bürgerlichen Vertreter selbst so ungeklärt ist: Die eigene demokratische Haltung entspringt keineswegs einer wirklich überlegenen Position, sondern entspricht einer Abivalenz, die unserer gesellschaftlichen Situation inne wohnt.
Und wir als einfache Bürger sind noch viel weniger in der Lage dazu, diese Geschichten effektiv zu erzählen, weil wir nicht zu dem erlesenen Kreis derjenigen gehören, den Sie mit ihrem "Wir" zitiert haben. Wir dürfen uns in der Regel mit dem begnügen, was wir in einem Foren Beitrag erzählen können. Das mögen demokratische und weltoffene Geschichten sein, sicher sind die dort zu finden. Aber was haben die für eine Bedeutung in einem Diskurs, der in der Öffentlichkeit unter Einsatz professioneller PR Agenturen, Spin Doktoren und Lohnschreibern geführt wird? In einer Kompromisslosigkeit, die dafür sorgt, dass selbst die Profis an vorderster Front in so einer Situation, wie Sie ganz richtig bemerkten, keine Politik mehr machen, sondern nur reflexhaft reagieren können?
Sehr viele haben sicherlich eine rechtsextremistische Einstellung – war aber schon immer da und nicht nur in Sachsen. Besorgte Bürger sind sicherlich auch dabei und die sollte man versuchen ins demokratische Boot zu holen. Sachsen aber hat doch Mitschuld, besonders bei der Verfolgung von rechtsextremistischen Straftaten – das Motto: “ die spielen doch nur “ aber auch andere Bundesländer habe da versagt – Stichwort NSU! " Wenn sicher auch solche dabei waren, diese Einschätzung war falsch! Das Ergebnis kennen wir. Gibt das nicht zu denken?"
Da komm ich persönlich ins grübeln! Wir sind das Volk, wir sind ein Volk - kommt die DM nicht zu uns kommen wir zur DM! Ähnlichkeiten mit Personen und Handlungen nur zufällig! Kann auch sein ich bin falsch, ich lasse mich gerne belehren. Der Sinn des Lebens ist eben nicht die Banane!
Beängstigend, dass mit der Radikalisierung scheinbar auch der Zulauf immer größer wird!
Man sollte mal die Tagebücher von Klemperer erwähnen. Da liest man in etwa das aktuelle Zeitgeschehen nochmal.
Von der Partei- und Staatsführung der DDR wurden die Demonstranten 89 in Leipzig und anderswo auch als Verführte und Verblendete (so ungefähr) eingeschätzt. Wenn sicher auch solche dabei waren, diese Einschätzung war falsch! Das Ergebnis kennen wir. Gibt das nicht zu denken?
Nö. Das gäbe nur zu denken, wenn damals dieselben Leute demonstriert hätten. Ich glaube aber eher nicht, dass heutige Pegida-Leute damals auf den Montag-Demos zugange waren.
Der Freitag will nur das Beste.
Dabei hat er sich, zusammen mit seinen rot-grünen Eliten, längst im Nebel, verlaufen. Er verkennt die Nöte der einfachen Menschen (Pegida) und zusammen mit Frau Merkel, beschimpft er diese Verzweifelten als "Rechtes Pack". Auch Fremdwort-Klumpen und Elite-Phrasen hellen die Sicht nicht auf.
Grünrot hat längst mit der Finanzwelt eine unheilige Allianz geschmiedet. Wenn Deutschland von anderen Kulturen überschwemmt wird profitieren nur die Konzerne und vielleicht auch die grünrote Elite. Schröder wollte mit den tiefen Löhnen verhindern, dass die Menschen arbeitslos werden. Das hat er gut gemacht, aber die Konzerne haben diese Regelungen missbraucht. Frau Merkel war nicht in der Lage den Missbrauch zu beenden. Sie hat dafür die Banken gerettet und den Ukraine-Konflikt mitfinanziert. Schröder hat sich geweigert, Soldaten in den Irak-Feldzug zu schicken. Schröder hätte vielleicht auch das Flüchtlings-Drama besser gelöst. Er hätte bestimmt nicht die guten Wirtschaftsbeziehungen mit Russland gekappt. Wie soll Deutschland die angerichteten Katastrophen alle ausbaden? Diese Bürden haben Deutschlands Finanzen so in Anspruch genommen, dass dem eigenen Volk nicht mehr geholfen werden kann und die Steuern viel zu hoch sind. Herr Sarrazin wäre froh, wenn sich seine Voraussagen nicht bewahrtheiten würden.
Naja, Wendenichtgewinnler = Verlierer, damit nähern wir uns schon protofaschistischem Vokabular an, der Verspottung von "Losern", "opfern" usw.
Die Studien, die ich gesehen habe, zur Demographie dieser Bewegung unterstützen die These nicht. Es ist auch einfach zu bequem, einen politischen Gegner zu entmenschlichen.
Sigmars Pack war keine analytische Kategorie, sondern nur eine einem Minister nicht gemäße emotionale Lässigkeit. Die war aber durchaus volkstümlich ehrlich gemeint.
Ich finde es extrem gefährlich Menschen als Idioten darzustellen, mit denen wir nicht einer Meinung sind, und über sie herablassend zu sprechen. Damit zeigt man nämlich eine Hilflosigkeit auf der argumentativen Ebene. Es gibt keine "Islaminisierung des Abendlandes", schon der Titel ist absurd. Darum würde mich interessieren, was diese Menschen wirklich antreibt.
Die Bundesflagge gehört jedem Bürger unseres Landes. Jeder kann sie verwenden, keiner kann sie damit "missbrauchen". Es ist in der Situation etwas lächerlich, was Höcke gemacht hat, aber lächerlich ist es auch einem Kanzler einen Tannenzweig zur Wahl zu überreichen, und dennoch war das damals großartig. Wenn Demokraten die Landesfarben häufiger nutzen würden, wäre weniger Raum für rechte Schamlosigkeiten. Das lustigste ist ja noch die Nutzung der deutschen Widerstandsflagge mit Schwedenkreuz durch die neuartigen Rechten. Gibt es eigentlich das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold noch?
Die Politische Elite hat Bachmann und Co wirklich verdient!
Jahrelang wurden auf die sozialen Verwerfungen, die Ängste in weiten Teilen der Bevölkerung, der steigenden Ungleichheit zwischen Armen und Reichen, den ungleichen Bildung und Aufstiegschancen,steigender Altersarmut, der Status Angst
die Würde mit Harz vier eintauschen zu müssen, aufmerksam gemacht. Es wurde auf die fein nuancierten Presse selbst-Zensur hingewiesen, manchmal grob,zuweilen
von fachlicher Seite, es wurde auf die Angst der Entwicklung in der beginnenden post industriellen Zeit hingewiesen,aber nichts,gar nichts geschieht. Nur noch mehr Lasten,einerseits durch Strompreis Erhöhung und weiteren unkalkulierbar hohe Lasten durch Flüchtlinge, ein Arbeitsmarkt der immer prekärer wird , trotz Mindestlohn,
eine Wirtschaft,die einerseits in Korruption andererseits in Unsicherheit ob der anrollenden technologischen Revolution versinkt. Nichts, aber auch gar nichts geschieht.Sind die Leute irre? Wenn Medien insinuieren, der Arbeitsmarkt sei noch nie so gut wie heute es fehlten Fachkräfte und Auszubildenden, der Bürger erlebt das aber völlig anders,wenn die Medien kolportieren die Staatliche Rente sein nicht sicher
um Altersvorsorge an die Kapitalmärkte zu locken, wenn Russland durch Putin
individualisiert unterschwellig als das Reich des Bösen kontinuierlich gezeichnet wird,wenn eine Außenpolitik unstetig und unberechenbar wird weil die Politik eben nach "Gutwetterlage" agiert (heut Türkei schlecht,morgen der Rettungsanker),
wenn gewissenlos Besitzstände der "kleinen Leute"- also die Rente, die Arbeitslosenkasse, die Krankenkassen etc. ständig durch die Willkür der Politik andere daran teilhaben zu lassen dezimiert werden,der Bürger sich Frage stellt: wem ist der Politiker eigentlich verpflichtet, dem Flüchtling oder dem der ihn gewählt hat, sind die Leute dann Irre oder gar rechte Irre?
Hat die Elite einerseits die Pegida da nicht auch verdient und die Medien sich andererseits den Vorwurf einer "Lügenpresse" wahrlich hart erarbeitet?
Meine Hochachtung.
Der Freitag veröffentlicht anscheinend alle Kommentare ohne heimliche Zensur. Nun könnte man noch die Kommentare mit Nummern versehen und angeben wieviel Kommentare geschrieben wurden. Dazu, wie beim "Blick" aus der Schweiz eine Funktion für Zustimmung oder Ablehnung und jeweils die Anzahl. Dann würde man die Volksmeinung erkennen und wäre transparent. Vielleicht hilft das auch, die Leserzahl zu erhöhen. Dann noch die direkte Demokratie propagieren. Das wäre für Deutschland dringend notwendig. Das Volk (die schweigende Mehrheit) entscheidet vernünftiger als das die abhängigen Politiker können. Kriege und extreme Beschlüsse werden vermieden.
Sehr geehrter Forist,
falls Sie Ihre Sicht der Dinge - Deutschland würde "von anderen Kulturen überschwemmt" - für repräsentativ im Sinne einer mehrheitlichen "Volksmeinung" halten, muß ich Ihnen entschieden widersprechen. Meine Person und viele Menschen, die ich kenne, finden sich eher wieder in Worten und Einsichten wie dieser (http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/kermanis-friedenspreis-rede-jacques-mourad-und-die-liebe-in-syrien-13863150.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2):
Wir sind traurig in dieser ungerechten Welt, die einen Teil der Verantwortung für die Opfer des Krieges trägt, dieser Welt des Dollars und des Euros, die nur nach ihren eigenen Völkern, ihrem eigenen Wohlstand, ihrer eigenen Sicherheit sieht, während der Rest der Welt hungers stirbt und an Krankheiten und am Krieg. Es scheint, dass ihr einziges Ziel ist, Gegenden zu finden, wo sie Kriege führen und den Handel mit Waffen, mit Flugzeugen noch steigern können. Wie rechtfertigen sich diese Regierungen, die die Massaker beenden könnten, aber nichts tun, nichts [...]
[...] Es ist beglückend zu sehen, wie viele Menschen in Europa und besonders auch in Deutschland sich für Flüchtlinge einsetzen. Aber dieser Protest und diese Solidarität, sie bleiben noch zu oft unpolitisch. Wir führen keine breite gesellschaftliche Debatte über die Ursachen des Terrors und der Fluchtbewegung und inwiefern unsere eigene Politik vielleicht sogar die Katastrophe befördert, die sich vor unseren Grenzen abspielt. Wir fragen nicht, warum unser engster Partner im Nahen Osten ausgerechnet Saudi-Arabien ist. Wir lernen nicht aus unseren Fehlern, wenn wir einem Diktator wie General Sissi den roten Teppich ausrollen. Oder wir lernen die falschen Lektionen, wenn wir aus den desaströsen Kriegen im Irak oder in Libyen den Schluss ziehen, uns auch bei Völkermord besser herauszuhalten...
"anders als sigmar gabriels "pack" ist wende-nichtgewinner eine analystische katgegorie und noch dazu eine, die von einem breiten argumentativen unterbau getragen ist - wie maaz in dem verlinkten interview ja gut ausführt."
Maaz sagt nicht "Wendeverlierer". Das kann man jetzt von mir als spitzfindig kennzeichnen, aber es spielt in meinen Augen schon eine Rolle, wenn von einer "analystische katgegorie" (sic) die Rede ist. Da sollte schon bei der originalen Wortwahl geblieben und besser wirklich zitiert werden. Zumal Sie, Herr Füller, nun mit diesem Kommentar noch viel mehr ausweichen, indem Sie "Wendeverlierer" durch den verkrampften Euphemismus "wende-nichtgewinner" ersetzen.
Maaz hat, würde ich sagen, Recht und Unrecht gleichermaßen. Die These vom "Wendeverlierer" erfährt aber keinen "breiten argumentativen Unterbau". Allenfalls vermutet Maaz die nicht aufgearbeiteten Fehlstellen des Übergangs der DDR in die BRD als Urgrund für Pegida und Heidenau-Terror. Argumente lese ich in besagtem Interview wenige. Was auch nicht schlimm ist - aber so etwas sollte dem Maaz dann halt auch nicht untergejubelt werden.
Ich halte es für plausibel, dass ein Gutteil Frust 'abgehängter Ossis' in Pegida und im Heidenau-Terror steckt. Allerdings verweist Maaz eben auch auf eine allgemeinere und breitere Verantwortung. So eben die, welche sich im Hochfeiern von 'Willkommenskultur' und 'hellem Deutschland' eher zurückzieht und sich wohl vor allem am meisten selbst feiern und dabei auch verdrängen will. Und damit hat Maaz Recht.
Andererseits sieht er eben die, welche durch die Wende zur BRD im Osten nicht das Erhoffte abbekommen hätten, als die vorwiegende Trägerschaft fremdenfeindlicher Hetze und Gewalt. Auch das mag zu einem Großteil stimmen. Allerdings müssten zur Untermauerung dieser - plausibel erscheinenden - These mehr geografische und demografische Vergleiche her. NB: Gerade Dresden und Umgebung zählt zu einer der wirtschaftlich stärksten Regionen im Osten ...
Die "Flüchtlingskrise" ist ein Problem, das nur international gedacht werden und nicht allein (!) regional psychologisiert werden kann. Solch piefiges Denken zeigt sich in der Abschottung etwa v.a. Osteuropas wie auch zahlreicher westeuropäischer Länder und eben nicht zuletzt in der Demagogie von Pegida, AfD & Co. Einerseits hat das Maaz mit seinen Worten von der allgemeinen und auch innepolitischen Verantwortung erkannt - setzt sich letztendlich aber doch auch wieder - wie nun hier Füller - auf genau dieses Pferd. Nur auf - meinetwegen - "Wendeverlierer" zu schauen, auf die man besser schauen und ihnen zuhören müsste, schiebt die Problematik doch wieder in nur eine Ecke und spiegelt damit, wie gesagt, in gewisser Weise die Haltung der piefigen, kurzsichtigen Gartenzwerge. Zu denen eben auch zu einem Groß- und v.a. gewichtigen Teil "Gewinner" dieser Gesellschaft gehören (wozu Anne Mohnen oben eine beeindruckende Auflistung liefert).
Ich glaube doch, dass man sich keinem Vorwurf einer 'Nazikeule' aussetzen muss, wenn man sich angesichts der heutigen Dynamiken unserer "Flüchtlingskrise" sehr gut vorstellen kann, wie damals in den 1930ern ein "Drittes Reich" zustande kam.
Wie weit Germany sich schon hat genahert dem Status von Republic of Weimar? Man sieht an das Fact, dass jede Seite nur ihre Opfer beklagt. Das rechte Flugel, es spricht nicht uber Henriette Reker, und ebenso, es ist bezeichnet, dass sie in ihr Text fur linke Flugel kein Wort verlieren uber den mit ein Eisenstange durch ein Extremist von linke Seite (das hat angegriffen Polizei) schwer verletzte Pegida Demonstrant. Das ist ihr Citizen, der hat teilgenommen an ein angemeldet and legal Demonstration.
An ihre Seite, ich wurde Fehler wie diese corrigieren VERY QUICKLY. Und sprechen fur das gesamte deutsche Volk. Inzwischen, eine wachsende Teil von German Police sympathisieren mit dem rechte Flugel. Normal, es sind keine Linke, die gehoren zu Police. Sie greifen eher an Police. Das ist grosse Fehler.
Am Ende von Weimar Republic, es war nicht die Army, die entschied, es war die Police von the State of Prussia.
@miauxx nennen sie bitte ihren namen. ich habe eigentlich wenig lust, mit leuten zu diskutieren, die sich hinter einer tanrkappe verstecken.
nochmal: ich psychologisiere und psychatrisiere schon gar nicht den pegida-protest in dresden und anderswo. ich habe darüber ein - wie ich finde - interessantes gespräch mit herrn maaz geführt, dessen argumentation mir plausibel erscheint: die wende-verlierer sind enttäuscht und bekommen es nun mit der angst zu tun. daher die erhöhte abwehrbereitschaft gegen die einwanderer, die ihnen als unheimliche konkurrenz erscheinen. (heinz bude hat übrigens gerade im deutschlandfunk eine ähnliche analyse des mittleren bürgertums abgeliefert - die jedoch weiter führt: denn er entdeckt hass bei den verlierern unserer gesellschaft. deutschlandfunk-interview bude.)
wenn man diese analyse für plausibel hält, dann verdammt man die pegida-bewegung auch gar nicht oder dämonisiert sie sogar. man versteht sie einfach besser. und dann kann man aus der sozialen und politischen mischung, die sich dort inzwischen zusammen braut eben auch zu schlüssen kommen, die dann eindeutiger ausfallen als etwa noch im letzten november. damals war das eine deutlich bürgerlichere bewegung, inzwischen sind die anteile gewaltbereiter kameradschaftler und rechtsextremer parteigänger sicher viel größer. man sollte da also auf keinen fall mehr hingehen. die besorgten bürger drücken nicht mehr ihr legitimes politisches interesse aus, sie sind nurmehr die staffage und die bühnenbereiter für ganz andere figuren. leute, die bereit sind, häuser anzuzünden und auf andere aus politischen gründen einzuschlagen. wer solche täter schützen will, der soll ihnen als demo-schutzschild dienen.
deswegen bleibt es interessant, die motive der besorgten bürger zu dechiffrieren. man muss - da gebe ich maaz recht - ihre sorgen und ängste ernst nehmen. deswegen benutze ich übrigens sehr bewusst @zeloti den terminus wende-nichtgewinner. es geht nämlich nicht nur um objektive loser, die in hartz IV rutschen, sondern eben auch um solche, deren illusionen sich nicht realisiert haben. das ist @anne mohnen etwas ganz anderes als "ein Nicht-Gewinner eines Porsche". der nicht-gewinner einer gesellschaftlichen wende, die ihm arbeit&wohlstand und sogar blühende landschaften versprochen hat, kann sich in politischer frustration und enttäuschung suhlen. der nicht-gewinner eines porsche-preisausschreibens tut das nicht.
Das explosive Gemisch heute:
ZEIT-ONLINE: Deutschland exportiert immer mehr Waffen. Trotz anhaltender Kritik steigen deutsche Rüstungsexporte.
Und der rechtssozialdemokratische 'PEGIDA' - Wirtschafts- und Rüstungsminister zieht einen historischen Vergleich zwischen 'pegida' und der NSDAP in der Weimarer Republik.
Sehr geehrter Herr Füller,
nehmen wir an, dass die Einschätzung in Ihrem Artikel großteils den Fakten entspricht – ungeachtet der Tatsache, dass auch Ihr Beitrag auf bildungsbürgerlich-blasiertes Unterklassen-Bashing nicht verzichten will (»Legasteniker«). Auch ich kann in den Forderungen von Pegida/AfD nur wenig erkennen, was diese Gesellschaft in einer sinnvollen Weise nach vorne bringen würde. Nichtsdestotrotz wird aus Ihrer (weitgehend richtigen) Einschätzung kein Schuh’.
Damit ein Schuh’ daraus würde, müßte der stetig weiter forcierte Abdrängungsprozess weiter Bevölkerungskreise aus den politischen Entscheidungs- und sozialen Sicherungssystemen ausgesetzt, zum allermindesten jedoch reflektiert und in kritischer Weise thematisiert werden. Bestes Anschauungsmaterial für den Zuspruch, den die aktuelle Politik (noch) genießt, bietet aktuell der Ausgang der Kölner OB-Wahl. Obwohl die Messerattacke auf Henriette Reker zu einem Zeitpunkt stattfand, der ein wahlstimmtechnisches Votum für die propagierte Gemeinsamkeit von »uns allen« problemlos möglich gemacht hätte, blieb eben dieses Votum massivst aus. Trotz der Attacke »auf die Demokratie« blieben sechs von zehn Wahlbürgern der Wahl fern (laut offiziellen Zahlen der Stadt: exakt 59,72%). Grosso modo ist das einer mehr als bei der letzten Wahl 2009. Bei der hatte – immerhin – fast die Hälfte noch gewählt.
Erschreckend wird dieser Zustand, wenn man sich vergegenwärtigt, dass Köln noch halbwegs gut im Futter ist. Viertgrößte Stadt des Landes, rege Medien- und Kulturszene sowie zusätzlich eine Mentalität, die auch zu feiern versteht. Weiter nordlich – in Ruhrgebietsstädten wie Dortmund, Duisburg oder Essen – wird die Lage richtig trist. Dortmund ist bereits heute ein abschreckendes Beispiel für den Niedergang eines ehemaligen Zentrums der Arbeiterbewegung. Duisburg hat bekanntlich anderweitig für Furore gesorgt: der Lehre, dass einem auch nach einen ehrgeizverschuldeten Desaster mit rund zwei Dutzend zerquetschten, totgetrampelten oder in den Tod gestürzten Teilnehmer(innen) einer städtischen Veranstaltung nichts weiter passiert – weil Justiz- und Politikklüngel in treuer Solidarität zu einem halten und man, wenn auch vorwiegend aus Gründen der üppigen Pension, sogar weiter OB bleiben darf (jedenfalls erstmal).
Das alles ist so, wie es ist (und mit der Widersprüchlichkeit beim Thema NSU – den die Geheimdienste desselben Staates abgeschirmt haben, der aktuell die Demokratie neu für sich entdeckt – habe ich noch gar nicht angefangen). Nur, lieber Herr Füller, Sie dürfen nicht denken, die Leute hätten all das vergessen. (Die mögen zwar ein bißchen legasthenisch sein. Aber Alzheimer, zumindest in der Masse – ist mir zumindest nicht bekannt.) Wie gesagt – kein Argument für Pegida. Allerdings, abgesehen von dem Ablenkungseffekt: Grosso modo erscheint mir persönlich die staatliche Seite nicht essentiell besser als die, die sie aktuell bekämpft. Wenn auch – das bleibt ebenfalls wahr – gewisse Unterschiedlichkeiten schwer abzustreiten sind.
Würde die deutsche Mehrheit erneut einen (modifizierten Kapital-) Faschismus bevorzugen?
Bevorzugen vielleicht nicht. Sich ihm beugen, gewiss.
Es ist beinahe hypnotisierend, sich dem Tanz der Worte hinzugeben, zu verfolgen, wie Worte ihre Bedeutung verlieren, neue Bedeutungen annehmen, zurück zu den alten Bedeutungen getrieben werden, ein einziges Flirren und Fluktuieren, hin und her, "Du Affe!" sagt der Gorilla zum Schimpansen, in dem jegliche Bedeutung gegenstandslos und durch Bekenntnis ersetzt wird. Pegida nutzt demokratische Rechte, die Gegendemonstranten nutzen demokratische Rechte, die Rechten, die Linken, alle sind von tiefsten humanistischen und sonstigen Befürchtungen erfüllt, alle agieren zum Wohl des Ganzen, dass es nur so brummt.
Die Prophezeiung liegt nahe, dass Deutschland auf einen Bürgerkrieg zutreibt. Das Schlimme daran ist, dass nicht wirklich abzusehen ist, was schlimmer ist, der Bürgerkrieg, oder die faschistischen Strukturen, die dadurch verhindert oder eingeführt werden sollen. Man könnte natürlich boshafterweise darauf verweisen, dass Deutschland derzeit das Neu-Erblühen jenes Faschismus erlebt, der nach dem Zweiten Weltkrieg nicht ausgerottet wurde, so dass der Bürgerkrieg nur nachholt, was damals versäumt wurde. Das wäre aber hochgradig zynisch, und läuft, da es zugleich die einfache Wahrheit ist, Gefahr, als gemeingefährliche Gesinnung gebranntmarkt zu werden. Außerdem ist nicht sicher, ob die richtige Seite den Krieg gewinnen wird.
Für die Flüchtlinge - stimmt ja, es ging irgendwann mal um die Flüchtlinge und ihr Leid - ist nichts zu hoffen, sobald es losgeht.
selbstgebastelter Galgen? bei ebay kann man sie nicht kaufen und er sieht nach ordentlicher Deutscher Handwekskunst aus!
Mord? anders als bei der Drohne pflegte dem Galgen eine Verurteilung vorauszugehen.
Wendeverlierer? Gespielt wird die Bereicherung der Reichen und es ist keineswegs so, daß Manche früher reich werden, es werden immer Manche reich und Viele arm, das ist aber nicht Psychoanalyse sondern Ökonomie
Ich mag ja die Moslems sehr und da Clark 2007 auch schon den Iran auf seiner regimechangeliste hatte freue ich mich schon auf die nächsten 40mio und da Malaysia bei der Asienkrise nicht mit dem IWF kooperierte und der KLFCW Bush, Blair, Israel & Yaron als Kriegsverbrecher verurteilt hat, ist es mit mh370 & mh17 vielleicht noch nicht genug abgestraft und wir werden vielleicht bald auch viele viele viele Malayen begrüßen dürfen.
Aber es muß natürlich nicht Jeder Moslems mögen.
Wie oft muss sich denn die Geschicht wiederholen bis wir merken wie der Hase läuft. Statt gemeinsam endlich einen Politikwechsel zu erzwingen, gehen wir (das Volk) uns gegenseitig an. Wir leben in einer Demokratie und hier darf jeder sagen was er will. Wenn Rechtsradikalismus, Faschismus, Fremdenfeindlichkeit ja so gar Körperverletzung als Alternative bzw. letzte Weg angesehen werden, ist doch was faul. Und wer sich mal im politischen Kabarett umhört/~schaut, der findet einen Galgen nicht soo verwerflich, ja angesichts der aktuellen politischen Aktivitäten gewisser Poliker angebracht. Wer TTIP so wehement bewirbt wie Herr Gabriel, obwohl selbst eine von der EU-Kommision beauftragte Studie minimalen bis keinen Nutzen für TTIP bescheinigt, sollte sich schon fragen, wen er hier vertritt. Das hat mit Volksvertreter nicht mehr viel zu tun. Und unsere Kanzlerin ... wir schaffen das. Wer hat hier was geschafft ? Wer hat denn die Flüchtliche freundlich aufgenommen ? Ein Selfy mit einem Asylanten macht da nicht wirklich vergessen. Wer hat denn Jahre lang die Hilferufe der Griechen und Italiener überhört. Sind da nicht auch schon Hunderte im Mittelmeer ertrunken. ... unterlassene Hilfeleistung ? Die Türkei hat schon über 2 Mill. Flüchtlinge aufgenommen. Doch nicht erst dieses Jahr ? Wer hat den die Einfuhrzölle für Kenia um 30% erhöht, damit Kenia EPA unterschreibt und damit zig Hilfsprojekte ad absurdum geführt. Mitschuld durch Untätigkeit wider besseren Wissens ... oder so was. Ach so ... die Warnungen kamen ja vom Pöbel, vom Mob. Wer verhandelt denn jetzt mit Menschenrechtsverletzern (Erdogan). Und er bekommt auch noch 200 Mill. Euro oder mehr, die natürlich bei den Flüchtlingen landen ? Wer unterstützt denn die Swoboda-Partei in der Ukraine (sind auch Faschisten, also zumindest Antisemitisten) ... aber das ist ok ... gemeinsam an der Seite unserer amerkanischen Freunde. 3 Mill Rentner an der Armutsgrenze ... kam gestern in Wiso. Zunehmende Ausbeutung von Zeitarbeitern, Zunahme der prekären Arbeit, desolates Gesundheitssystem, Bankenrettung, immer schlechter werdendes Bildungssystem (siehe Rechtschreibfehler auf Plakaten), Anweisungen an Polizeidirektionen keine Daten über Anzeigen gegen Flüchtliche zu veröffentlichen, desolate Polizei, Verabschiedung des Gesetzes zur Vorratsdatenhaltung, tolle Aufklärung der NSA-Affäre inklusive massiver Maßnahmen ... noch was tolles ... die Bahn muss ihr Gütergeschäft überarbeiten, da es über 40% eingebrochen ist, unsere Straßen freuen sich schon ... soll ich aufhören ? Und das mit unseren Steuergeldern ... wie soll man diese Politik nennen. Also ich erkenne hier zeilstrebiges Agieren für eine tolle Zukunft. Die will ich aber nicht und 250000 Menschen wollten die wohl in Berlin (Demo gegen TTIP) auch nicht. Was soll man mit so einer Regierung machen ???
Lasst uns gemeinsam Hand in Hand (Linke, Rechte, Mitte, Asylanten, Polizei) gewaltlos demonstieren für Frieden, Freiheit und Gleichheit ... davor haben die Angst und damit erreichen wir was und setzen Zeichen für eine bessere Zukunft. Mit der ist blöd und die sind dumm, lassen wir uns nur vor deren Karren spannen, die beschließen auf Grund der brenzligen Lagen mal schnell ein paar Gesetzte, die die Bürgerfreiheiten beschneiden ... so fängt es immer an ... das wissen wir doch.
Es gibt (und gab) vielleicht eine Amerikanisierung Deutschlands aber eine Islamisierung nicht. Die Diagnose ist falsch.
@ Pisaversteher Füller
Wendeverlierer, Legastheniker, organisierte Kameradschaften, rechtsradikale bis völkische Parteien und bürgerliche Islamkritiker, da braut sich zusammen, was am Ende Hass ergibt...
Es ist nichts anderes als eine (rassistische) Diffamierung, Menschen, die unter Legasthenie leiden, in einen Topf mit organisierten Kameradschaften und rechtradikalen bis völkischen Parteien zu werfen. Albert Einstein, John Lennon, Francois Mitterrand oder Steven Spielberg, alles Legastheniker, sind wegen ihres Handicaps sicher nicht in die Ecke Rechtsradikaler zu stellen.
Das LRS-Portal schreibt dazu:
Dadurch dass die Gentechnik in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts große Fortschritte gemacht hat, konnten durch Stammbaumanalysen, Zwillingsforschungen und zuletzt durch die molekulare Gentechnik klare Indizien für eine genetische Disposition als Grundlage für eine Legasthenie gelegt werden.
Ein wichtiges Merkmal, Legasthenie zu identifizieren, ist eine Intelligenz, die mindestens im Durchschnitt liegt. Das bedeutet, die sonstige intellektuelle Leistungsfähigkeit des Menschen ist in keiner Weise eingeschränkt.
Pädagogische Definition von Legasthenie
"Ein legasthener Mensch, bei guter oder durchschnittlicher Intelligenz, nimmt seine Umwelt differenziert anders wahr, seine Aufmerksamkeit lässt, wenn er auf Symbole, wie Buchstaben oder Zahlen trifft, nach, da er sie durch seine differenzierten Teilleistungen anders empfindet als nicht legasthene Menschen. Dadurch ergeben sich Schwierigkeiten beim Erlernen des Lesens, Schreibens oder Rechnens." (Dr. Astrid Kopp - Duller)
@anne mohnen etwas ganz anderes als "ein Nicht-Gewinner eines Porsche". der nicht-gewinner einer gesellschaftlichen wende, die ihm arbeit&wohlstand und sogar blühende landschaften versprochen hat, kann sich in politischer frustration und enttäuschung suhlen. der nicht-gewinner eines porsche-preisausschreibens tut das nicht". Und nun, Herr Füller?
Über den Rechtsextremismus in Deutschland gibt es große Studien. Einige wurden auch hier bei dFreitag kommentiert. Und das ist auch gut so, dass dies untersucht wird und der Rechtsradikalismus im Blick bleiben. Anders als die bloße "DOXA" des Herrn Dr. med. Maaz oder Ihre, sehr geehrter Herr Füller, erfüllen diese Studien harte Kriterien. Es mag für Sie ja plausibel sein, was Herr Maaz an persönlichen Eindrücken von sich gibt, die andere Sache ist, ob es für Ihre Leser nachvollziehbar ist. Da beißt die Maus keinen Faden ab, da kann Herr Maaz noch so oft von Herrn Kleber oder Ihnen interviewt werden. Es ist es auch in Anbetracht gerechtfertigter Kritik – u.a. was/wer ist denn ein "Nicht-Gewinner" - völlig unwichtig, ob "miaux" oder sonstwer sich hinter Namen wie "Torsten Meier "oder "Nina Schulz" versteckt.
Nochmals, aus einem vermeintlichen Wendetrauma und daraus eventuell resultierender (p)osttraumatische rBelastungsstörungen, Angstzustände, Depressionen und meinetwegen wegen Zerrbilder von "blühende Landschaften", übrigens ein besonders groteskes Argument, lassen sich weder kausal noch massenhaft Phänomene wie "Nicht-Gewinner" oder Rechtsradikalismus ableiten.
Armut noch Ungebildetheit sind weder eine hinreichende noch notwendige Voraussetzung für Rechtsradikalismus, insbesondere für Rassismus oder für psychiatrische/psychologische Störbilder, auf die Herr Maaz abhebt. In Sachen Kausalitätsproblem (Stichwort "Popper") und Faschismustheorien waren wir schon mal weiter ….
Was wollen Sie, was sollen wir Leser denn an den "Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes (PEGIDA)" ernst nehmen, außer, dass sie mit dem Rechtsstaat massive Probleme haben. Was sind Ihre Antworten jenseits eines, wie Ziest anmerkt, "bildungsbürgerlich-blasiertes Unterklassen-Bashing" auf PEGIDA und, was noch viel spannender ist, Ihre Antworten auf die AfD, deren Speerspitzen weder "Kreuzworträtsel" ausfüllen müssen, um in den Besitz eines Porsche zu kommen , noch sich im eigenen Frust über geplatzte Wendeträume "suhlen" müssen?
Blick bleibent
Das liest sich doch ganz anders, jetzt, da Sie näher auf die unklaren Aspekte ihres Artikels eingingen und auch Teile ihrer Begriffswahl besser mit eigenen Worten begründen.
"der nicht-gewinner einer gesellschaftlichen wende, die ihm arbeit&wohlstand und sogar blühende landschaften versprochen hat, kann sich in politischer frustration und enttäuschung suhlen."
Sie stimmen also zu, dass es eine Täuschung gab, denn enttäuscht werden kann nur, wer vorher getäuscht wurde?
Im Falle der versprochenen blühenden Landschaften war es keine Selbsttäuschung des kapitalismusunerfahrenen DDR-Bürgers, denn er konnte die blühenden Landschaften in der Bundesrepublik ja bestaunen.
Warum bezeichnen Sie dann das Herausschreien einer ohnmächtigen Wut des Enttäuschten als "sich als Tier im Dreck wälzen"? Die Bedeutung des Begriffes "suhlen" hat sich durch die Übernahme in die Politik nicht geändert. Er ist damit massiv abwertend belegt.
kein grund zur beunruhigung, wenn bei wahl-tests die abgas-werte im zulässigen bereich bleiben. die polit-ingeneure sind noch nicht am ende.
"was da hin-und-her-diffundiert" weiß wohl der verfassungs-schutz irgendwo im amt. ob nazi-spitzen wie von pegin...als v-leute gehalt beziehen, ist ja noch nicht raus.
sich als bedroht fühlend zu outen, sich auf dem medien-präsentierteller als verlierer des polit-ökonomischen prozesses zu offenbaren, ist nicht wessi-like. das optimistische streben nach vorzeigbarem glück hat in den usa verfassungs-rang und fasziniert aufstiegs-infizierte. wer sich nicht bemüht, auch in mies-bezahlten jobs, seinen wettbewerbs-willen zu demonstrieren, sich beim gewinnen-wollen zu lange pausen gönnt, gilt als out. dauerhaftes, das schicksal anklagendes "losen" wirkt in amerikanisierten kulturen wie die diagnose ansteckender impotenz. damit ist man sozial erledigt, gehört einer verachteten randgruppe an, muß das maul zu halten und hat als prügelknabe zu dienen. ... wer sich öffentlich als treuhand-opfer, epochaler wende-verlierer äußert, ist für alle germany-castings gesperrt und trifft auf die peinlich-berührte abwehr der west-habenichtse.
Ich möchte nur einmal einwerfen, dass es nicht nur in Deutschland im Zuge der Einwanderung zu einem Rechtsruck kommt.
Im immer wieder als Vorbild gebrachten Schweden ist das sogenannte Dezember – Abkommen, das die Schweden- Demokraten vom Mitregieren abhalten sollte, gescheitert. Wenn es nun zu Neuwahlen kommen sollte, rechnet man mit mindestens 18 % Schweden- Demokraten im Parlament.
http://www.dr.dk/nyheder/udland/sverigedemokraterne-forlanger-nyvalg-efter-borgfreden-er-brudt
Es werden auch in Schweden regelmäßig Flüchtlingsheime angesteckt, gerade heute wieder eins. Man hält nun die Orte geheim, in die man Flüchtlinge schicken will.
http://www.dr.dk/nyheder/udland/grafik-brande-paa-flygtningeboliger-i-sverige
Meiner Meinung nach ist dies ein Resultat der regierenden Parteien, die eine völlig gescheiterte Integrationspolitik einfach ignorieren und die Sorgen der Bürger nicht ernst nehmen.
Dies ist natürlich eine unglaubliche Steilvorlage für den rechten Flügel, der die Ängste der normalen Bürger kanalisiert und sie langsam aber sicher radikalisiert.
Wir haben es mit einem Versagen der etablierten Politik zu tun, die eine unkontrollierte Einwanderung zugelassen hat und nun nicht mehr mit ihr klarkommt. Es gibt jetzt auch Zeltlager in Schweden. Das Schulsystem ist am zusammenbrechen (kein vernünftiger Schulunterricht mehr möglich dieses Jahr, vielleicht auf Jahre hinaus) etc.
"prügel-knabe": einst ein spielgefährte hochstehender kinder, die körperliche immunität genießen(als zukünftige herrscher). an prügelknaben wurde die strafe vollzogen, den eigentlich-schuldigen zu beschämen. in der massen-medien-demokratie eher sünden-böcke, denen kriminelle strebungen unterstellt und psychische defizite nachgesagt werden. schwarze peters, buhmann-anwärter, abscheu-erreger: eine schlecht-bezahlte leistungs-elite. die zuzügler werden schon auf verwendungs-fähigkeit gemustert.
@anne mohnen: sie wechsenn gerade den gegenstand des gesprächs aus. maaz und ich haben nicht über die entwicklungswege zum rechtsextremen geredet, sondern über die motivlage der pegida-marschierer. darüber gibt es noh keine bibliotheken voller studien, sondern nur eine handvoll befragungen von demo-teilnehmern.
"Die Bundesflagge gehört jedem Bürger unseres Landes. Jeder kann sie verwenden, keiner kann sie damit 'missbrauchen'."
Widerspruch. Wo sich Pegida versammelt, da weht Schwarz-Rot-Gold. Zuletzt hat sich der thüringer AfD-Chef bei Jauch mit der Fahne der Republik geschmückt.
Schwarz-Rot-Gold sind aber nicht die Farben des Hasses, sondern stehen für die 1848er Revolution und die deutschen Republiken von Weimar und Bonn/Berlin.
In der Weimarer Republik verteidigten die demokratischen Parteien und vor allem die SPD über Jahre diese Farben gegen Monarchisten, Deutschnationale, Rechtsradikale und schlossen sich im "Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold" zum Kampf gegen die Republikfeinde zusammen.
Dass nun ausgerechnet die deutschnationelen Hetzer von Pegida mit dieser Fahne und dem Ruf "Wir sind das Volk!" aufmarschieren, ist die übliche Methode der Nationalen Rechten, die Symbole ihrer Gegner für ihre Zwecke zu missbrauchen.
@richard zeitz
"Damit ein Schuh’ daraus würde, müßte der stetig weiter forcierte Abdrängungsprozess weiter Bevölkerungskreise aus den politischen Entscheidungs- und sozialen Sicherungssystemen ausgesetzt, zum allermindesten jedoch reflektiert und in kritischer Weise thematisiert werden."
Sorry, ich halte das für falsch, was sie schreiben. und zwar sowohl von den empirischen fakten als auch vom zusammenhang her. es werden eben nicht massenweise leute in die armut verdrängt - das ist eine sich selbst reproduzierende falschheit, die auch durch amtliche statistiken kaum zu widerlegen ist. an dieser falschen sichtweise hält man gerne fest - weil sichs dann halt viel einfacher agrumentieren lässt. das gefährliche potenzial für einen politischen umschwung nach rechts liegt aber wohl eher in der mitte als bei den unteren 10.000.
Um einen kurzen Blick nach vorn zu werfen – darauf, wie die Sache vermutlich ausgehen wird:
1. Die inhaltlichen Anliegen von Pegida & Co. – also Schluss mit Willkommenskultur, Asylschwemme, Multikulti – werden GroKo plus Grüne weitestgehend bedienen. Das ist als Trend bereits seit Ende September absehbar. Konkret heißt das: wahrscheinlich »Transit-Korridore« oder sowas in der Art, Gutschein-System, Kürzungen von Sozialleistungen, mehr Abschiebungen (in die Türkei oder im Schnellverfahren als »sichere Herkunftsstaaten« deklarierte Länder), mehr FRONTEX, Zäune und Sicherheitsgewerbe, keine Arbeitserlaubnisse; ebenso vermutlich Einknicken in besonders rabiaten Brennpunkten (de facto: kaum Flüchtlinge nach Sachsen).
2. Pegida muß von der Straße runter. Volkszorn war nun genug. Bevor die Bewegung auf soziale Themen überdiffundiert, muß Schluss sein. Ich denke, ein paar Rädelsführer und Zündler werden einfahren. Den Rest werden Medien, Politik & Antifa besorgen.
3. Das Anwachsen einer linken Bewegung ist über Jahre blockiert, aus Gründen, die man nicht weiter aufführen muß. Insofern werden sich De Maizière, Gabriel & Co. sicher klammheimlich bei Pegida bedanken.
4. Die Entwicklung hin zum sozialbrutal-autoritären Alternativlos-Staat (also einer Mischform aus Demokratie und Diktatur) wird weitergehen – wegen der absehbaren neuen Probleme möglicherweise mit noch mehr Drive. Ebenso die diversen internationalen Hegemoniebestrebungen (auf Deutschland bezogen: Rang eins in der EU halten). Auf das abgehängte untere Fünftel werden Zustände zukommen vergleichbar den US-Indianerreservaten von vor hundert Jahren: rechtlos, ausgegrenzt, in halblegale bis untergrundhafte Lebensverhältnisse abgedrängt und jeder Willkür ausgeliefert.
5. Möglich, dass es angesichts des angestauten Problemdrucks eine Erosion des Parteiensystems gibt ähnlich wie in Italien in den Neunzigern. Ich halte diese Option für wahrscheinlich – auch wenn ich nicht weiß, ob sie 2017 schon fortgeschritten genug sein wird für den anstehenden großen Cut.
Das war die Kurzform. Ob man angesichts dieser Perspektive in Enthusiasmus ausbrechen soll (auch in den mittleren drei Fünfteln wird die Chose kein Zuckerschlecken), weiß ich nicht.
An Richard Zeitz: Sorry, ich halte das für falsch, was sie schreiben. und zwar sowohl von den empirischen fakten als auch vom zusammenhang her.
Ich halte es für richtig. Sowohl von den empirischen Fakten als auch vom Zusammenhang her. Die SZ "Deutschlands Mittelschicht schrumpft" geht auf eine Untersuchung ein, die im August dieses Jahres veröffentlicht worden ist:
Trotz eines neuen Beschäftigungsrekords ist die deutsche Mittelschicht in den vergangenen 20 Jahren deutlich geschrumpft. Nach einer Studie der Universität Duisburg-Essen ging der Anteil von Haushalten mit mittleren Einkommen zwischen 1993 und 2013 von 56 auf 48 Prozent zurück. Gleichzeitig stieg die Quote der schlechter Verdienenden. Eine breite Mittelschicht, die am Wohlstand partizipiert, galt stets als Erfolgsmerkmal des deutschen Wirtschaftsmodells der sozialen Marktwirtschaft.
...deswegen bleibt es interessant, die motive der besorgten bürger zu dechiffrieren. man muss - da gebe ich maaz recht - ihre sorgen und ängste ernst nehmen.
Ich seh' das langsam nicht mehr so. Als es 68ff gegen die Linken ging, war man von Staats wegen auch nicht so nicht so zimperlich. Da wurde man, wenn man gegen die Verhältnisse protestierte, zum Sympathisanten gestempelt und polizeilich in die Mangel genommen, ohne dass jemand nach Motiven gefragt hätte. Es zeigt sich jetzt mal wieder, dass man nach rechts nachsichtiger ist als nach links, wofür es aber keinen Grund gibt. Wer 70 Jahre nach 1945 oder 25 Jahre nach 1990 noch nicht begriffen hat, was man seinen Mitmenschen und der Demokratie schuldig ist, verdient es nicht, mit Samthandschuhen angefasst zu werden.
Ja – es sind eben »amtliche« Statistiken. Solche eben, wo Wahrheit und Wirklichkeit so lange hin und her geschoben und gefiltert werden, dass daraus Wahlkampfmaterial wird, regierungsamtliche (also in Auftrag gegebene) Erfolgsstories. Deren (geringe bis nicht vorhandene) Glaubwürdigkeit sieht man bereits daran, dass Berichte, die nicht die geforderte Begleitmusik liefern für schlimme Politik (wie der Armutsbericht der Bundesregierung aus den Jahr 2013) nur in zensierter, verkürzter und entschärfter Form veröffentlicht werden.
Sozialwissenschaftler, die sich fundiert mit dem Thema beschäftigen wie zum Beispiel Christoph Butterwegge kommen – was für ein Zufall – dann auch zu gänzlich anderen Ergebnissen. Desgleichen Funktionäre von Sozialverbänden, Gewerkschaften, und, und, und.
Eingehen möchte ich noch auf den m. E. grundsätzlich falschen Hebel, die Diskussion von einer omminösen Mittelklasse aus aufzuzäunen. »Mittelklasse« ist mittlerweile ein völlig aller Inhalte beraubter Ping-Pong-Begriff. Je nach Anlass, Tagesforderung oder politischer Warte ist die Mittelklasse oder Mittelschicht entweder so riesig, dass wir alle dazugehören oder aber so klein, dass alle unterhalb von Herr Oetker oder Frau Bertelsmann zum Proletariat gehören (letzteres meist dann, wenn hochdotierte Firmenchefs bei Anne Will rumhängen und die Betreffenden als typische Angehörige des deutschen »Mittelstandes« ausgeweisen werden). Falsch finde ich den Begriff allerdings, weil »Mittelstand« kein Gegensatz zu »Armut« ist und so entsprechend Äpfel mit Birnen verglichen werden. Die Mittelschicht strampelt sich zwar im Hamsterrad ab, ist selbst abstiegsbedroht bzw. von Abgängen nach unten betroffen. Allerdings leidet sie nicht unmittelbar unter Armut – jedenfalls nicht vergleichbar der alten Unterschicht oder dem total ausmäanderten neuen Prekariats-Sektor.
Die Abstiegsdynamik – da bin ich bei Ihnen – sollte man erst nehmen und – endlich – in politische Programmatiken einfließen lassen. Der frei praktizierende Privatklinik-Arzt ist allerdings sicher kein Vergleichsmaßstab für Armut – weder positiv noch negativ.
Da ist was dran. Als ob man Rassisten und Egoisten von ihren asozialen Gesinnungen abbringen könnte, indem man ihre "Sorgen und Ängste" ernst nimmt. Die demokratischen Institutionen sollten diesen Leuten unmissverständlich signalisieren, dass Hetze und Angriffe gegen andere Menschen in keiner Weise geduldet und mit allen Mitteln des Rechts verfolgt werden. Tatsächlich sind die meisten Hassbürger Feiglinge, die sich ins stille Kämmerlein zurücktrollen, sobald es für sie richtig unangenehm wird.
"@miauxx nennen sie bitte ihren namen. ich habe eigentlich wenig lust, mit leuten zu diskutieren, die sich hinter einer tanrkappe verstecken."
Es bleibt freilich Ihrer Auswahl überlassen, mit wem Sie hier diskutieren wollen. Aber was ist so problematisch an Nicks oder Pseudonymen? Wenn neben meinem grünen Rechteck "Horst Freitag" stünde - woher nähmen Sie die Gewissheit, dass Sie mit Horst Freitag diskutierten? Solange derFreitag nicht die Angabe des wahren Namens als User-Name zur Pflicht macht nebst eines entsprechenden Anmeldeprozesses, der eine Verifizierung des Namens zulässt, müssen Sie hier ohnehin immer zuerst von Pseudonymen ausgehen. Ob da nun "miauxx" steht oder ein Vor- und Nachname.
"ich psychologisiere und psychatrisiere schon gar nicht den pegida-protest in dresden und anderswo. ich habe darüber ein - wie ich finde - interessantes gespräch mit herrn maaz geführt, dessen argumentation mir plausibel erscheint (...) wenn man diese analyse für plausibel hält, dann verdammt man die pegida-bewegung auch gar nicht oder dämonisiert sie sogar."
Gut, dass Sie psychologisierten, wäre, zugegeben, etwas übertrieben. Ihr Gespräch mit Maaz ist zweifellos interessant. Das sage ich doch aber auch in meinem Kommentar oben - wenn auch zwischen den Zeilen. Und ich gebe Ihnen recht, dass seine Argumentation plausibel erscheint. Aber eine Analyse lese ich nicht. Eine Analyse braucht Fakten, Belegbares, Evidenz. Ich vermisse diese seitens Maaz auch nicht; dafür ist ein - oder dieses - Interview auch nicht angelegt. Aber gerade da die Analyse fehlt, wäre ich eben - wie bereits kritisiert - zumindest vorsichtig mit Befunden über "Wendeverlierer", die nun zuschlügen. Ich möchte dem nicht gänzlich widersprechen - finde es als abschließenden Befund nur zu kurz gesprungen.
"inzwischen sind die anteile gewaltbereiter kameradschaftler und rechtsextremer parteigänger sicher viel größer. man sollte da also auf keinen fall mehr hingehen. die besorgten bürger drücken nicht mehr ihr legitimes politisches interesse aus"
Ich finde, man hätte da noch nie hingehen sollen. Die Äußerung eines "legitimen politischen Interesses" war Pegida auch nicht vor einem Jahr gewesen. Ehrlich gesagt kann ich das Gesülze vom "besorgten Bürger" nicht mehr hören (Entschuldigung bitte - das geht jetzt weniger gegen Sie). Man schaue nur einmal hin, was die Anlässe sind, zu denen der "besorgte Bürger" aufsteht und wo und wann er es unterlässt. Es ist zudem auch richtig, dass man auch diesen Leuten zuhören muss. Aber diese müssten doch auch einmal zuhören und vor allem hinschauen wollen.
"Tatsächlich sind die meisten Hassbürger Feiglinge, die sich ins stille Kämmerlein zurücktrollen, sobald es für sie richtig unangenehm wird."
So ganz nach alter Junker-Weisheit: "Denn der Knecht ehrt nur den Gewaltsamen" oder so ähnlich meinten Sie das?
Es ist erschreckend, wie dieses Land zwei Lager aufeinander hetzt. Es fehlt nicht viel, und die ersten Heckenschützen (ausgebildet und auf der Lohnliste von "staatlichen" Stellen?) befeuern die Szene.
Die vielzitierten "Hassbürger" tummeln sich auf beiden Seiten - wie dieses Forum schön zeigt. Da nützt kein Verstecken hinter bildungsbürgerlicher Fassade.
Wir sollten aufeinander zugehen und versuchen, miteinander zu reden und zuzuhören und versuchen zu verstehen.
Werter grünschwarzrot, sie täuschen sich. Ich sehe, daß ihre Identität schon viele Monate hält, ich verbrauche eine Freitag- Identität im Schnitt in 4 Tagen, dann werde ich wieder zum 'ehemaligen Nutzer' befördert. Ich habe allerdings den Eindruck, daß nicht der Freitag selbst zensiert, sondern seine ehrenamtlichen Mitarbeiter in Crypto City und Funktionalitäten zur Zensur nutzt, die garnicht dafür gemacht waren. Wenn die Kommentare aussehen wie hier, weiß doch Jeder gleich, daß es Gegenwind gibt, oder gab. https://www.freitag.de/autoren/pia-rauschenberger/angst-vor-assads-fassbomben Aber wogegen? Willy Wimmer sagt, daß unsere Medien Nato unterwandert sind und bei meinen Beiträgen hat es immer zu klemmen begonnen, wenn ich Sclagworte eingebe wie Fassbombe, Syrien... Dann klemmte es, wenn ich dergleichen als Überschrift eingab, daraus wird die URL, und irgendwann bin ich dann wieder 'ehemaliger Nutzer' Deutungshoheit: es gibt bestimmte Bereiche, da dürfen Sie vielleicht noch munter schreiben, aber die Verbreitung wird abgeschnitten. Seokratie ist ein netter Begriff.
Das Original von 9 11 war der Reichstagsbrand und heute kann man schon sagen, daß die Amis da weitermachen, wo die Nazis aufgehört haben.
Die Pegida- Bewegung scheint doch immerhin eine gewisse Anziehungskraft (und Abstoßungskraft) zu haben. Die Sorgen und Nöte und Gewalt und Vernichtungsphantasien eines Teiles der Gesellschaft kristallisieren sich da aus.
Da wir ja von einer echten Gefahr ausgehen müssen, ist eine Auseinandersetzung mit Pegida notwendig. So unangenehm das ist.
Da man ja auch in der Linken eine große Erfahrung mit totalitären Versprechen und mit Gewalt gegen Andersdenkende hat, könnte man diese doch deeskalierend einbringen.
So lange sich aber große Teile der Linken lieber regressiv und intensiv mit ihrer eigenen Psychosexualität beschäftigen, wird das nichts...
Justiz und Verfassungsschutz haben in der Vergangenheit nicht nur versagt. Die Geheimdienste gehen auf die Organisation Gehlen zurück, bestehend aus Nazis. Es ist zu befürchten, dass eine gewisse Tradition überlebt hat. Wie gesagt, es ist zu befürchten. 1980 gab es in München den ersten Terror-Bombenanschlag durch Nazis. Er wurde einem Einzeltäter zugesprochen. Weitere Ermittlungen wurden durch den Generalbundesanwald Rebmann schnell wieder eingestellt. Rebmann war in jungen Jahren Mirgleid der NSDAP. Auch hier ist einiges zu befürchten, ein gewisser Verdacht besteht.
Hier kommt Ihr "Zukurzgekommener" und "Legasteniker" zu Wort. Da erfahren Sie direkt dessen Motivlage, anstatt darüber zu spekulieren.
Leider nur auf Compact, welches mir sehr unsympathisch ist, da dort zur Auflagensteigerung mit den gleichen Methoden wie beim Stü.... Spiegel gearbeitet wird.
Ich werfe ihm vor, dass er sich vorher nicht gründlich genug überlegt hat, was er mit so einer Aktion bei anderen Menschen auslöst. Was er als Ausdruck seines Protestes sieht, kann ein anderer als Aufforderung begreifen. Von der Zustimmung zur Tat ist es nur eine kurze Übersprungshandlung. Entgegen dem Anschein meines ersten Kommentars ist der Galgen keine Lösung. Sozialarbeit, wie Bettpfanne schwingen im Pflegeheim oder Dekubitusse versorgen, ist eher etwas für den Sigi. Damit er mal direkt mit den Folgen seiner Asozialpolitik konfrontiert wird.
Das Interview auf Compact zeigt eindrucksvoll, dass dieser Mann ohne Pegida nicht auf die Straße gegangen wäre. Pegida hat ihm offensichtlich den Raum geschaffen, in dem er in der Masse "Mut" zeigen kann. Interessant wäre es zu wissen, was der Mann zu DDR-Zeiten gemacht hat, ob es vielleicht diese Art der Präsentation gelernt hat, z.b. in Golm-Eiche bei Potsdam. Und hinsichtlich der Ukraine fällt dem Mann mit keinem Wort Putin ein - sondern Merkel !!! - obwohl seine Schwiegereltern in Donezk leben. Und die leben wohl nicht in der Platte, sondern haben wohl ein Haus, in das man eine Heizung einbauen kann - 2.600€.
Und nach dem Interview soll man glauben, dass der Mann ein Mann der Satire ist?
@Ringo Wunderlich: Sie wurden aber in der Behördensprache teilweise diskriminiert. Ich habe den Satz gelesen: ......."Bewohner des Beitrittsgebietes"..... (Fördergebietsgesetz)
Schön, dass Sie ein so eingehendes Detailwissen haben, dass die Schwiegereltern des Mannes zur gesellschaftlichen crême des Donezk-Gebiets gehören, nicht in einer Kellerbaracke hausen und sich sogar eine Heizung für 2600,– € leisten können.
Frei nach einem bekannten TV-Komiker würde ich da mal sagen: Heizung – das geht überhaupt nicht!
@Richard Zeitz "dass die Schwiegereltern des Mannes zur gesellschaftlichen crême des Donezk-Gebiets gehören......"
Kein Wort davon in meinem Text!!
"Und die leben wohl nicht in der Platte, sondern haben wohl ein Haus, in das man eine Heizung einbauen kann - 2.600€."
Soweit ich Dir zustimmen kann, was seine Motive angeht, also Mut in der Masse, plus blöde Idee, was hat das mit den Verhältnissen zu tun in dem seine Schwiegereltern leben? Meinst Du der Krieg macht einen Bogen um Menschen, die nicht an einer öffentlichen Essensausgabe betteln? Und dass sie in einem Haus leben sagt nicht mal etwas darüber aus, dass sie wohlhabend sein und im Luxus schwelgen müssen. Nicht immer von den Verhältnissen hier auf andere Länder schließen.
Und er wird hier in Deutschland sicher gut genug verdienen, um diese Heizungsanlage hier zu kaufen und dort zu installieren oder ist es ihm verboten seine Schwiegereltern zu unterstützen?
»Und hinsichtlich der Ukraine fällt dem Mann mit keinem Wort Putin ein - sondern Merkel !!! - obwohl seine Schwiegereltern in Donezk leben. Und die leben wohl nicht in der Platte, sondern haben wohl ein Haus, in das man eine Heizung einbauen kann - 2.600€.« (SIEBZEHNTERJUNI21.10.2015 | 16:35)
Erscheint sicher nur bei mir auf dem Monitor so.
Heizung + Bad seien 2.600 km vom "Galgenträger" nach Luhansk gefahren worden.
Nur als kleine Korrektur.
die versuche,das buch der geschichte zuzuklappen sind legendär. wer so sicher in seinen prognosen ist,sollte mit hohen wetten eingedeckt werden.
der bürgerkrieg bei uns ist unwahrscheinlich. zwar gibt es parallelen zur willkommenen juden-emanzipation und dem widerstrebenden anti-semitismus. aber die konflikt-bewältigung in einem ökonomisch entwickelten polit-system mit un-blutigen macht-wechseln(nach popper) geht über wahlen und exekutiven,die minoritären radikalismus kriminalisieren, ohne es zu manifesten klassenkämpfen kommen zu lassen. wie da die vernunft frieden, gar emanzipatorisches generieren kann?
der bürgerkrieg bei uns ist unwahrscheinlich
Mag sein. Wie gesagt, ich bin mir unschlüssig, was schlimmer ausfällt, der Bürgerkrieg oder das absehbare zukünftige Deutschland.
zwar gibt es parallelen zur willkommenen juden-emanzipation und dem widerstrebenden anti-semitismus.
Welche? Und so ganz richtig verstehe ich auch nicht, was der Satz meint.
aber die konflikt-bewältigung in einem ökonomisch entwickelten polit-system mit un-blutigen macht-wechseln
Wir erleben gerade, wie relativ einfach ein solches System ausgehebelt werden kann, aber noch ist nicht abzusehen, wo die Grenze für dieses Aushebeln liegt. Da kann noch einiges kommen, ehe unsere 15 Millionen Faschisten von 65 Millionen aufrechten Demokraten stillgelegt werden. Betrachten Sie den letzten Satz bitte als Sarkasmus. Das Verhältnis ist weitaus schlimmer.
wie da die vernunft frieden, gar emanzipatorisches generieren kann?
Mir würde es schon reichen, wenn die Vernunft dauerhafte Abwesenheit von Gewalt generieren könnte. Friedlichkeit ist im Genpool nicht enthalten, somit ist Frieden eine menschliche Unmöglichkeit. Und Emanzipation ist ein Versuch, der schon seit Jahrtausenden immer nur auf Zukunft angelegt ist, nie auf Gegenwart.
zu parallelen: die bürgerliche verbesserung der juden zu steuerlich-belastbaren staats-bürgern war (herzens-) angelegenheit der preußischen reformer. zu gegenreaktionen: wikipedia,hep hep-unruhen. die (großherzige) aufnahme der kriegs-flüchtlinge scheint mir ähnliche reaktionen auszulösen....zum zahlen-spiel: ich denke, 20 tsd durch notstands-gesetze eingeschüchterte multiplikatoren: das wars dann....gewalt: wie vieles ist die gewalt-armut von gesellschaften situations-bedingt. der aggregat-zustand der strukturellen gewalt ist für oberflächliche betrachter nicht auszumachen, bei übergängen, wenn z.b. gewalt unübersehbar in messer-attentaten persönlich wird, scheint der scheinbar paradiesische zustand blitzartig beendet zu sein. wer abwesenheit von militärischen aktionen für frieden hält, ist leichter zu-frieden zustellen ..oder?
Was bitte wird als Mitte der Gesellschaft bezeichnet, wie setzt sich diese von allen Medien, Politikern und Gesellschaftsverstehern scheindefinierte Erscheinung zusammen, wo findet man die Mitte der Gesellschaft, die alle zu kennen glauben und doch nichts über sie wissen. Sind "Wir das Volk" vielleicht die Mitte der Gesellschaft oder sind diese nicht homogenen Wandergruppen, die vorzugsweise in Sachsen und Thüringen in Erscheinung treten, die äußeren Ränder dieser Mitte, die wir uns wie einen Kreis in einem größeren Kreis vorstellen müssen. Laut soziologischen Forschungen oder wissenschaftlich fundierten Untersuchungen befindet sich die Mitte einer Gesellschaft in einer diffusen Melange aller Bürger, die sich zwar nach eigener Aussage auf dem Boden der "Freiheitlich demokratischen Gesellschaftsordnung" bewegen, aber nicht alles hinnehmen können, was die, die als gewählte Vertreter dieser FDGO auftreten, mit ihnen machen, wenn sie meinen "zuviel ist zuviel". Dann geht man ein paar Schritte und ist schon auf dem Terrain derer, die ohnehin gegen alles sind, was die da oben so veranstalten und verordnen, dann ist dieser rechtsverbindliche Gemeinschaftskitt nicht mehr verbindlich und dann kann man doch wohl sagen dürfen, dass es genug ist mit Steuern und Verordnungen, mit Türken und Migranten, mit Sachbearbeitern im Sozialamt und Taxifahrern, die kein Wort Deutsch sprechen können. Und überhaupt: Merkel, Gabriel und Co ist ohnehin nicht zu trauen, was sie dem Bürger in der Mitte der Gesellschaft alles zumuten, ohne ihn zu fragen und sie dann noch mit ihren Entscheidungen zu belästigen oder sie zu bevormunden und zu drangsalieren.
Die Mitte der Gesellschaft unterscheidet sich in allen Staaten Europas, in der Schweiz sind es aktuell die Patrioten, die eine freie und schweizerische Schweiz haben wollen und sich ansonsten vor lauter Luxusproblemen die Frage stellen, wie sie ihre Berge, ihre Seen und ihre Banken noch in tausend Jahren vor der Gier aller anderen bewahren können. In Frankreich gibt es die, die in Paris wohnen und die Mitte der Gesellschaft anders definieren als die, die bei Vierzon leben und die Mitte der Gesellschaft erst seitdem kennen, seit die Le Pens ihnen diese Mengenlehre erklärt haben.
Und in Sachsen oder Thüringen sollen es angeblich die Loser und bildungsfernen Ewiggestrigen des Zwangsanschlusses an die BRD sein? Ist das so einfach, die Rentner und Hartzer, die Kleinhausbesitzer und die Law- und Orderverfechter für die Pegida und die AfD und den Thüringer Heimatschutzbund und die NSU und die V-Männer des Verfassungsschutzes, all diese Mini-Bachmänner und Pseudo-Höckes, verantwortlich zu machen? Was war denn in Sachsen und Thüringen nach der Wende los, dass die NPD stark werden und den Landtag erobern konnte, dass die Scharfmacher um Petri und andere Rechtsableger der AfD selbst ihre professoral auftretenden Gründerfiguren entmachten und die Saat der Volksverhetzung aus den Schmierenhänden der Pegida übernahmen, um sie weichgeklonter unters Volk zu bringen, die sich dann auch erst recht als "Wir das Volk" fühlen konnten. Was haben CDU und FDP, die hauptsächlich diese Bundesländer dominiert haben, unternommen, um den rechten Rand auszutrocknen oder sie im Ansatz in die Schranken zu weisen? Dresden galt vormals als Vorzeigestadt der neuen Bundesländer, als Juwel an der Elbe, als Elbflorenz der gelungenen Angliederung und Integration ehemalig stumpf staatsgehorsamer Mitläufer und als touristische und innovative Hoffnung des Ostens. Was ist da schiefgelaufen? Müssen wir die ehemalige DDR analytisch und geschichtsrelevant nicht nur vor der so genannten Wende weiter durchforsten, sondern heute eher die Entwicklung der einzelnen Länder nach der Verprechungsorgie der "blühenden Landschaften" unter die Lupe nehmen? Und was hat das alles mit uns Wessis zu tun, mit den Wendegewinnern und Treuhandprofiteuren und der Ignoranz gegenüber der indigenen "sozialistisch gehirngewaschenen" Bevölkerung und ihrem DDR-Trauma, was vierzig Jahre währte? Was hat das alles mit der Einführung und Pflege demokratischer Gesinnung in den Kindheitstagen der neuen Bundesländer zu tun und warum nennt man das Grundübel unserer Gesellschaft, die immer weiter aufklaffende Schere zwischen arm und reich, zwischen haben und nicht haben und der fast kolonialen neoliberalistischen feindlichen Übernahme durch das Kapital von aussen nicht endlich beim Namen.
Rechte Idioten gibt es überall, xenophobe Gesinnungstäter auch, radikal denkende Umsturzträumer ebenso, aber all das ist kein Beweis dafür, dass gerade in Sachsen und Thüringen wie partiell in Meckpom und Brandenburg derartige kriminelle und Demokratie feindliche Strömungen dieses Ausmasses nicht nur medienwirksam inszenieren konnten, sondern Schritt für Schritt in einen Flächenbrand verwandelten. Wir dürfen es uns mit all den wohlfeilen und selbstverlogenen Erklärungen nicht zu einfach machen, denn auch im Westen an Rhein und Ruhr, in Stuttgart und Sindelfingen oder rum um Nürnberg und München werden bösartige Parolen mehr und mehr hinter vorgehaltener Hand gemurmelt, die nach 10 Kölsch, Bier oder Viertele auch mal lauthals "man wird doch mal sagen dürfen", genannt werden.
LeNoir
Was bitte wird als Mitte der Gesellschaft bezeichnet, wie setzt sich diese von allen Medien, Politikern und Gesellschaftsverstehern scheindefinierte Erscheinung zusammen, wo findet man die Mitte der Gesellschaft, die alle zu kennen glauben und doch nichts über sie wissen. Sind "Wir das Volk" vielleicht die Mitte der Gesellschaft oder sind diese nicht homogenen Wandergruppen, die vorzugsweise in Sachsen und Thüringen in Erscheinung treten, die äußeren Ränder dieser Mitte, die wir uns wie einen Kreis in einem größeren Kreis vorstellen müssen. Laut soziologischen Forschungen oder wissenschaftlich fundierten Untersuchungen befindet sich die Mitte einer Gesellschaft in einer diffusen Melange aller Bürger, die sich zwar nach eigener Aussage auf dem Boden der "Freiheitlich demokratischen Gesellschaftsordnung" bewegen, aber nicht alles hinnehmen können, was die, die als gewählte Vertreter dieser FDGO auftreten, mit ihnen machen, wenn sie meinen "zuviel ist zuviel". Dann geht man ein paar Schritte und ist schon auf dem Terrain derer, die ohnehin gegen alles sind, was die da oben so veranstalten und verordnen, dann ist dieser rechtsverbindliche Gemeinschaftskitt nicht mehr verbindlich und dann kann man doch wohl sagen dürfen, dass es genug ist mit Steuern und Verordnungen, mit Türken und Migranten, mit Sachbearbeitern im Sozialamt und Taxifahrern, die kein Wort Deutsch sprechen können. Und überhaupt: Merkel, Gabriel und Co ist ohnehin nicht zu trauen, was sie dem Bürger in der Mitte der Gesellschaft alles zumuten, ohne ihn zu fragen und sie dann noch mit ihren Entscheidungen zu belästigen oder sie zu bevormunden und zu drangsalieren.
Die Mitte der Gesellschaft unterscheidet sich in allen Staaten Europas, in der Schweiz sind es aktuell die Patrioten, die eine freie und schweizerische Schweiz haben wollen und sich ansonsten vor lauter Luxusproblemen die Frage stellen, wie sie ihre Berge, ihre Seen und ihre Banken noch in tausend Jahren vor der Gier aller anderen bewahren können. In Frankreich gibt es die, die in Paris wohnen und die Mitte der Gesellschaft anders definieren als die, die bei Vierzon leben und die Mitte der Gesellschaft erst seitdem kennen, seit die Le Pens ihnen diese Mengenlehre erklärt haben.
Und in Sachsen oder Thüringen sollen es angeblich die Loser und bildungsfernen Ewiggestrigen des Zwangsanschlusses an die BRD sein? Ist das so einfach, die Rentner und Hartzer, die Kleinhausbesitzer und die Law- und Orderverfechter für die Pegida und die AfD und den Thüringer Heimatschutzbund und die NSU und die V-Männer des Verfassungsschutzes, all diese Mini-Bachmänner und Pseudo-Höckes, verantwortlich zu machen? Was war denn in Sachsen und Thüringen nach der Wende los, dass die NPD stark werden und den Landtag erobern konnte, dass die Scharfmacher um Petri und andere Rechtsableger der AfD selbst ihre professoral auftretenden Gründerfiguren entmachten und die Saat der Volksverhetzung aus den Schmierenhänden der Pegida übernahmen, um sie weichgeklonter unters Volk zu bringen, die sich dann auch erst recht als "Wir das Volk" fühlen konnten. Was haben CDU und FDP, die hauptsächlich diese Bundesländer dominiert haben, unternommen, um den rechten Rand auszutrocknen oder sie im Ansatz in die Schranken zu weisen? Dresden galt vormals als Vorzeigestadt der neuen Bundesländer, als Juwel an der Elbe, als Elbflorenz der gelungenen Angliederung und Integration ehemalig stumpf staatsgehorsamer Mitläufer und als touristische und innovative Hoffnung des Ostens. Was ist da schiefgelaufen? Müssen wir die ehemalige DDR analytisch und geschichtsrelevant nicht nur vor der so genannten Wende weiter durchforsten, sondern heute eher die Entwicklung der einzelnen Länder nach der Verprechungsorgie der "blühenden Landschaften" unter die Lupe nehmen? Und was hat das alles mit uns Wessis zu tun, mit den Wendegewinnern und Treuhandprofiteuren und der Ignoranz gegenüber der indigenen "sozialistisch gehirngewaschenen" Bevölkerung und ihrem DDR-Trauma, was vierzig Jahre währte? Was hat das alles mit der Einführung und Pflege demokratischer Gesinnung in den Kindheitstagen der neuen Bundesländer zu tun und warum nennt man das Grundübel unserer Gesellschaft, die immer weiter aufklaffende Schere zwischen arm und reich, zwischen haben und nicht haben und der fast kolonialen neoliberalistischen feindlichen Übernahme durch das Kapital von aussen nicht endlich beim Namen.
Rechte Idioten gibt es überall, xenophobe Gesinnungstäter auch, radikal denkende Umsturzträumer ebenso, aber all das ist kein Beweis dafür, dass gerade in Sachsen und Thüringen wie partiell in Meckpom und Brandenburg derartige kriminelle und Demokratie feindliche Strömungen dieses Ausmasses nicht nur medienwirksam inszenieren konnten, sondern Schritt für Schritt in einen Flächenbrand verwandelten. Wir dürfen es uns mit all den wohlfeilen und selbstverlogenen Erklärungen nicht zu einfach machen, denn auch im Westen an Rhein und Ruhr, in Stuttgart und Sindelfingen oder rum um Nürnberg und München werden bösartige Parolen mehr und mehr hinter vorgehaltener Hand gemurmelt, die nach 10 Kölsch, Bier oder Viertele auch mal lauthals "man wird doch mal sagen dürfen", genannt werden.
LeNoir
Das Füller sich mal richtig ausgekotzt, sei ihm gegönnt. Dass ich seine Analysefähigkeit aufs Heftigste bezweifle, gönne ich mir. Ihre nette kleine Aufzählung der Verliererbiografien ist schon mal ein Hinweis darauf, dass, von Maaz bis Füller, der ganze Prozess vollkommen unverstanden bleibt. Ob zum Schluss Maazisten/Füleristen und Pegidisten übereinander herfallen, weiß ich nicht. Ich schließe es nicht mehr aus.
Vielleicht, um mal auf Füllers Ebene der Wahrnahme zu bleiben, können wir mal beachten, dass rechtspopulistische Bewegungen überall in Europa erstarken. In Ländern in denen es so was wie eine Wende nie gegeben hat.
Den Prozess der Erosion bürgerlicher Gesellschaft hat Robert Kurz vor zwei Jahrzehnten vorhergesagt. Er prognostizierte im “Kollaps der Modernisierung “ einen Weltbürgerkrieg.
Zu verstehen, dass Kapitalismus sich in einer Phase der Entwicklung befindet, einer nicht mehr unumkehrbaren, die weltweit “Verlierer“ zu Millionen produziert, ist auch sehr viel schwerer, als Rechtschreibfehler auf Plakaten zu finden.
Es ist angesichts der Tatsache, wie selbst hier, in einem “linken“ Diskussionszusammenhang, die Entwicklung verhandelt wird, jede Idee einer emanzipatorischen Lösung zu Grabe zu tragen.
§ 130 StGB
Volksverhetzung
Wer in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, die Menschenwürde anderer dadurch angreift, dass er
1. zum Hass gegen Teile der Bevölkerung aufstachelt,
2. zu Gewalt- oder Willkürmaßnahmen gegen sie auffordert oder
3. sie beschimpft, böswillig verächtlich macht oder verleumdet,
wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis fünf Jahren bestraft.
Bei uns findet ein zunehmendes Aufeinanderhetzen von Bevölkerungsgruppen statt. Gruppen werden undifferenziert beschimpft, böswillig verächtlich gemacht und verleumdet. Auch in diesem Artikel!
Nun kann man sich ja entspannt mit seinen Landesfarben beschäftigen, und die Flagge auch links mehr wehen lassen. Nur kann es eben kein "Missbrauch" sein, wenn ein Bürger eines Landes die Farben seines Landes benutzt. Keine hat da eine Deutungshoheit und jeder kann sich in die Tradition von 1848 stellen. Die DDR hatte ja auch diese Farben. Weimar sowieso.
Es war die alte Rechte, die lieber der Farben des Kaiserreichs benutzte. Auch das war ihr unbenommen.
Derselben Meinung bin ich auch!